Herne. Neuer Trainer, viele Neuzugänge: RWT Herne bereitet sich als Letzter auf eine Mammutaufgabe vor. Darum ist der Vorsitzende voller Optimismus.
Bei Fußball-Bezirksligist RW Türkspor bleibt man auch in bedrohlicher Lage seinem Konzept treu. Der Verein hatte sich 2023 nach einer strapaziösen Debüt-Saison im überkreislichen Fußball mit insgesamt fünf Trainern und am Ende Platz zehn neu aufgestellt. Mit Michael Pannenbecker auf der Kommandobrücke und zahlreichen talentierten Jugendlichen auf dem Platz versprach man sich Erfolg. Doch die Strategie geriet ins Stocken. RWT verlor 13 von 15 Spielen, blieb dabei auch von Pech verfolgt, das Team ist Tabellenschlusslicht. In der Rückrunde setzt man zum Neustart an.
Michael Pannenbecker ist bereits während der Hinserie wieder gegangen. Spielertrainer Deniz Bozkurt folgte ihm, doch der Erfolg blieb weiter aus. Nun soll es Pietro Perrone richten. Der erfahrene Jugendtrainer (unter anderem zehn Jahre beim SC Westfalia) kennt sich mit jungen Leuten bestens aus und passt so bestens ins Profil des Vereins. „Es sieht sehr gut aus. Herne wird nicht absteigen“, zeigt sich Vorsitzender Kemal Sari voller Optimismus. Der neue Trainer sowie zahlreiche Neuzugänge versprächen eine positivere Rückserie.
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Doch die Aufgabe, die auf Perrone wartet, hat es in sich. Türkspor hat auf dem letzten Tabellenplatz bereits sieben Zähler Rückstand bis ans rettende Ufer. Doch der neue Coach denkt positiv. „Es sind noch dreizehn Spiele, also noch 39 Punkte, die zu vergeben sind. Das sind reichlich“, rechnet er vor. Dass es einer Mammutaufgabe gleicht, weiß er, erschreckt ihn aber nicht. „Das kenne ich eigentlich nicht anders. Egal ob oben in der Tabelle oder unten, es ist doch immer eine Mammutaufgabe“, so Perrone.
In erster Linie wurde der Kader aufgestockt, damit sich die Personalmisere zumindest nicht fortsetzen kann. Immer wieder hieß die Rechnung bei RWT in dieser Saison: Ein Spieler wird gesund, zwei verletzen sich. Am Ende des Jahres mussten reihenweise Spieler der Zweiten aushelfen, weil das Personal schlicht nicht mehr ausreichte. Jetzt wächst der Kader auf etwa 30 Mann an. Auch weil sich Pietro Perrone darauf verlässt, möglichst professionelle Bedingungen zu haben. „Dazu gehört, dass ich mit mindestens 17, 18 Spielern im Training arbeiten kann“, erklärt er. Die Bedingungen, von denen er sich bislang überzeugen konnte, gefallen ihm. Deshalb hat er seine eigentlich geplante Trainer-Pause abgekürzt und Kemal Sari und dem RWT-Vorstand zugesagt.
Wichtigster Neuzugang ist dabei ein Rückkehrer. Denn mit Hakan Ören kommt ein Routinier zurück, der noch in der vergangenen Saison zehn Tore zum Klassenerhalt beigesteuert hatte. Ridvan Bakir stößt zudem von Ligakonkurrent Erler SV hinzu. Ein weiterer Rückkehrer ist Kaan Kocaman, der mit Fadil Mbohou zusammen vom VfB Günnigfeld zu RWT wechselte. Tolga Ölgün (BW Alstedde) und Yakup Takim (Trabzonspor Herne), Marc Dapes (ETB SW Essen) sowie Williams Landa und Touhami El-Mohammadi (beide MSV Dortmund) vervollständigen aktuell den Kader.
Um sich einzuspielen, hat Pietro Perrone einen straffen Plan zusammengestellt. „Es geht erst mal um Kraft und Kondition, aber alle sollen sich auch zeigen“, so der Trainer. Deshalb stehen gleich acht Testspiele an. Das Team startet am Sonntag (15 Uhr) auswärts beim 1. FC Mülheim aus der Nachbarstaffel 6. Die Aufgabe in der verbleibenden Bezirksliga-Saison wird schwierig, weiß Pietro Perrone, „aber es kann ja nur besser werden“, sagt er.
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