Herne. Auf dem Papier scheint es eine klare Sache – wie die Herner EV Miners in das Spiel am Essener Westbahnhof gehen. Noch sind Personalien offen.

Für die Eishockeyfans im Revier führt an diesem Freitag kein Weg am Essener Westbahnhof vorbei. Es spielt das zweitstärkste Heimteam gegen die drittschlechteste Auswärtsmannschaft – auf dem Papier also eine klare Sache. Aber: Es ist d a s Derby.

Und das wurde und wird bekanntlich immer noch auf dem Eis entschieden. Sportlich trennen den Herner EV und die gastgebenden Moskitos Essen in dieser Oberligasaison zwar Welten, doch die bisherigen Resultate dürften um 20 Uhr bei allen Aktiven und den Fans in den Hintergrund treten.

Herner EV: Voller Fokus auf dem Duell beim Erzrivalen in Essen

Dann gilt der Fokus allein dem aktuellen Duell der Erzrivalen, die sich in dieser Saison bereits am 1. Oktober am Gysenberg gegenüberstanden. Am Ende stand ein 5:3-Sieg der Gäste, über den sich aber nicht mal Essens aktueller und Hernes ehemaliger Chefcoach Danny Albrecht nach völlig zerfahrenen und zerpfiffenen 60 Minuten wirklich freuen wollte.

Spielerisch haben seitdem nur die Moskitos dauerhafte Fortschritte gemacht, während der HEV bislang nur punktuelle Ausrufezeichen setzen konnte. Und dies fast immer nur auf eigenem Eis, von elf Auswärtsspielen wurde nur ein einziges gewonnen. Am letzten Sonntag in Duisburg reichte den Miners nicht mal eine 4:2-Führung dreieinhalb Minuten vor Spielende zum Sieg.

Erkältungswelle auch bei den Miners

Welches Aufgebot Tobias Stolikowski an diesem Wochenende aufs Eis schicken kann, steht erneut in den Sternen. Die in ganz Deutschland grassierende Erkältungswelle machte nämlich auch vor der Herner Kabinentür nicht Halt. „Wir werden wahrscheinlich frühestens Freitagmittag genau wissen, mit welchem Kader wir in Essen antreten können“, so der HEV-Coach, nachdem sich fast das komplette Aufgebot mit Symptomen herumschlägt.

Doch es kehren auch Spieler zurück. Torwart Oto Jeschke hat seine Verletzung auskuriert, und auch Nils Liesegang und Leon Kotke sind nach längerer Krankheit wieder dabei. Förderlizenzspieler Benedikt Bürgelt dagegen kam bei seinem Aus gegen Herford mit einer Schwellung im Gesicht zwar glimpflich davon, muss aber mindestens an diesem Wochenende aussetzen.

Ob Jegors Kalnins im Derby dabei ist, entscheidet sich erst am Spieltag. Kurzfristig könnte auch ein weiterer Verteidiger aus Iserlohn für den HEV lizenziert werden. Die Suche nach einem neuen Kontingentspieler nähert sich zwar ihrem Ende, doch der wird frühestens am darauffolgenden Wochenende für die Miners auflaufen.

Vorher geht es am Sonntag um 18.30 Uhr in der Hannibal-Arena gegen die Hannover Indians. Die Niedersachsen suchten zunächst lange nach Konstanz, zeigten zuletzt jedoch ansteigende Tendenz und sind derzeit Vierter. Den ersten Vergleich am Pferdeturm verlor der HEV mit 1:3, zeigte dabei aber eines seiner besseren Auswärtsspiele.

Herner EV II verpasst knapp eine Überraschung

Die zweite Mannschaft des HEV verpasste in der Landesliga gegen den ESV Bergkamen nur knapp eine Überraschung. Das Schlusslicht hielt das Ergebnis gegen den Tabellenführer in der Hannibal-Arena lange offen und kämpfte sich nach einem zwischenzeitlichen Drei-Tore-Rückstand in der Schlussphase bis zum 6:7 (2:3, 1:3, 3:1)-Endstand heran. Für die Gastgeber trafen Ben Adler, Luca Schöpf (je 2), Maik Postert und Nick Cassebaum. In ihrem letzten Spiel des Jahres empfängt die Herner 1b an diesem Freitag um 19.30 Uhr die Dinslakener Kobras.