Herne/Hannover. Der Herner EV liefert ersatzgeschwächt bei den Hannover Scorpions eine couragierte Leistung ab. Am Ende heißt es aber 2:6.

Der Herner EV hatte am Freitag bei den Hannover Scorpions viele gute Szenen, doch am Ende setzte sich die individuelle Klasse des Spitzenreiters durch. Mit 6:2 (1:0, 3:2, 2:0) nahm die Partie schließlich den erwarteten Ausgang.

Erneut traten die Miners stark ersatzgeschwächt an. Nach Oto Jeschke und Stephané Döring fiel auch Ondrej Nedved verletzt aus, Nils Liesegang fehlte erneut wegen Krankheit und Marlon Polter war weiterhin gesperrt.

Auch Juuso Rajala saß nicht im Bus. „Nicht im Kader“ teilte der HEV ohne weitere Begründung mit, nachdem es zuletzt Abwanderungsgerüchte um den Finnen gegeben hatte. Der 35-jährige Stürmer war erst im Sommer von den insolventen Crocodiles Hamburg an den Gysenberg gewechselt. Überzeugt hatte er seitdem nur selten.

Herner EV vor allem im ersten Drittel auf Augenhöhe

Ob der HEV in Bestbesetzung zu einer Überraschung in der Lage gewesen wäre, musste am Ende Spekulation bleiben. Doch von Überlegenheit des Nordmeisters konnte vor 912 Zuschauern zunächst keine Rede sein, denn die Miners lieferten vor allem im ersten Drittel einen couragierten Auftritt ab. Immer wieder stand Gerald Kuhn im Mittelpunkt des Geschehens, doch die Gäste brachten die Scheibe trotz guter Chancen nicht am Hannoveraner Keeper vorbei.

Der Favorit benötigte schon einen kapitalen Herner Fehlpass zur Führung. Topscorer Allan McPherson nahm das Geschenk dankend an, doch dieses 1:0 war schmeichelhaft. Die Statistik log nicht und die wies nach 20 Minuten 15:9 Schüsse für die Miners auf.

Michél Ackers gleicht für den HEV aus

Kevin Gaudet konnte der Auftritt im ersten Abschnitt nicht gefallen haben und der HSC-Coach hatte in der Pause wohl einige deutliche Worte gefunden. Sein Team kam mit einer fünfminütigen Drangphase zurück, doch Hernes Torhüter Finn Becker bewahrte seine Mannschaft vor einem höheren Rückstand.

Doch auch der HEV hatte im Mitteldrittel immer wieder gute Phasen. Auch die Gäste kamen zu einer Drangperiode und die führte zum 1:1. Michél Ackers hielt drauf und Benedikt Bürgelt fälschte unhaltbar ab – dieses Tor hatten sich die Miners verdient.

Aber es gab eben immer wieder diese typischen Situationen, in denen die Niedersachsen ihre Tempovorteile gnadenlos ausspielten. Mit einem Doppelschlag in 13 Sekunden beantworteten die Scorpions den Herner Ausgleich postwendend und auch das 3:2 durch Benjamin Hüfner konterten die Gastgeber schon in der nächsten Spielminute.

Miners nutzen Unterzahl-Chance nicht

Die letzte gute Chance, noch einmal heranzukommen, vergaben die Gysenberger bei eigener Unterzahl. Gerald Kuhn verhinderte jedoch den möglichen Shorthander und mit einem schnellen Gegenzug machten die Scorpions den Deckel in diesem Oberligaspiel der besseren Sorte drauf.

Der anschließende Klartext von Kevin Gaudet war ein offenes Kompliment an einen unbequemen Gegner: „Unser erstes Drittel war scheiße. Diese Arroganz. Ich war stocksauer.“ Tobias Stolikowski dagegen wollte und konnte seinem Team keinen Vorwurf machen: „Die Einstellung hat mir gefallen, das Ergebnis nicht. Dass Hannover mehr Qualität hat, war klar, aber die Jungs haben gut gekämpft. Ein 4:2 hätte es auch getan.“

Tore: 1:0 (14:47), 1:1 (27:21) Bürgelt (Ackers/Jacobs), 2:1 (27:52), 3:1 (28:05), 3:2 (32:55) Hüfner (Krüger/Braun), 4:2 (34:03), 5:2 (49:59, 5-4), 6:2 (57:14).

Strafminuten: Hannover 2 – Herne 8.