Herne. Der Herner EV hat gegen die Rostock Piranhas im Penaltyschießen die besseren Nerven. Ein Spieler hat die Miners verlassen.

Es war der Lohn für ehrliche Arbeit. Der Herner bezwang am Sonntag die Piranhas aus Rostock mit 5:4 (1:1, 2:0, 1:3) nach Penaltyschießen, dennoch wuchs der Rückstand auf einen direkten Playoff-Platz übers Wochenende auf zehn Punkte an.

Es war schon fast das allerletzte Herner Aufgebot, das sich dem Tabellensechsten in der Hannibal-Arena stellte. Ein Torhüter und 13 Feldspieler blieben HEV-Trainer Tobias Stolikowski, der wieder umstellen musste und mit Lion Stange und Lukas Jung zwei etatmäßige Verteidiger in die dritte Sturmreihe beorderte.

Herner EV: Vertrag mit Juuso Rajala ist aufgelöst

Eine Personalie hatte es bereits tags zuvor gegeben und die war keine Überraschung mehr. Juuso Rajala hatte bereits am Freitag nicht mehr im Herner Kader gestanden, am Samstag wurde der Vertrag mit dem 35-jährigen Finnen aufgelöst. Der Stürmer hatte es in 14 Spielen für den HEV auf vier Tore und zehn Vorlagen gebracht und als Kontingentspieler insgesamt enttäuscht.

„Leider ist es für beide Seiten nicht so gelaufen, wie sie es sich vorgestellt haben. Deshalb war die Trennung eine logische Konsequenz“, erklärte Jürgen Schubert. Die Suche nach einem Ersatz läuft bereits. „Wir sind in Gesprächen und hoffen, dass wir relativ zeitnah etwas vermelden können“, so der HEV-Geschäftsführer.

HEV erwischt unglücklichen Start

Gegen Rostock erwischte der HEV vor 842 Zuschauern einen unglücklichen Start. Bereits der erste Gästeschuss zappelte hinter Finn Becker im Netz, doch die Miners verdauten den frühen Rückstand schnell. Während die Piranhas ansonsten wenig Torgefahr entwickelten, kämpften sich die Gastgeber ins Spiel, doch auch klare Herner Möglichkeiten blieben zunächst aus.

Jan Dalecký nutzte die erste wirklich gute zum 1:1 und kurz darauf fiel Colin Jacobs die Scheibe direkt auf die Kelle. Der überraschte US-Amerikaner schob den Puck jedoch am leeren Tor vorbei.

Der Herner EV (rotes Trikot) behielt im Penaltyschießen die Nerven.
Der Herner EV (rotes Trikot) behielt im Penaltyschießen die Nerven. © FUNKE Foto Services | Jonas Richter

Im zweiten Drittel übernahm der HEV die Spielkontrolle und übte mehr Druck auf die Piranhas aus. Die überraschten allenfalls durch ihre Passivität und verloren nun auch den Zugriff. Tim Krüger und Maxi Braun fuhren einen perfekten Konter zum 2:1 und Dennis Swinnen erhöhte per Nachschuss – Gästetrainer Lenny Soccio musste sein Team mit einer Auszeit wachrütteln.

Dem Herner EV droht die Partie zu entgleiten

Die Miners hatten jedoch weitere Chancen und konnten den Gegner auch im letzten Abschnitt noch eine Weile vom eigenen Tor fernhalten. Dann allerdings mussten die Gysenberger der Unterbesetzung allmählich Tribut zollen. Rostock drehte an der Temposchraube und glich aus – dem HEV drohte die Partie aus den Händen zu gleiten.

Doch die Grün-Weiß-Roten bekamen noch eine Überzahl. Colin Jacobs traf mit Wucht zum 4:3, doch es war nicht der Sieg. Eine halbe Minute später bekam der HEV die Scheibe am eigenen Tor nicht geklärt und Rostock glich erneut aus – es ging in die Verlängerung. Die blieb torlos und im Penaltyschießen hatten die Miners die besseren Nerven. Colin Jacobs und Jan Dalecký verwandelten und Finn Becker sicherte mit zwei Paraden den Zusatzpunkt.

Tore: 0:1 (0:44), 1:1 (14:04) Dalecký (Jacobs/Hüfner), 2:1 (29:11) Braun (Krüger/Hüfner), 3:1 (34:42) Swinnen (Jacobs/Dalecky), 3:2 (47:59), 3:3 (51:37), 4:3 (55:54, 5-4) Jacobs (Swinnen/Dalecký), 4:4 (56:26), 5:4 (65:00, Penalty) Jacobs.

Strafminuten: Herne 6 plus 5 (Meyl) – Rostock 6 plus 5.

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