Rödinghausen/Herne. Der HCW beendet die Partie in Rödinghausen nur mit drei Feldspielern auf der Platte. Die Krebietke-Sieben gewinnt mit 31:26.

Selbst für so einen alten Hasen wie Stephan Krebietke gibt es noch Situationen, die er selten gesehen hat. In die letzten drei Minuten eines Spiels mit nur drei Feldspielern zu gehen, dürfte seit dem Sonntag dazugehören. Es war ein wirres, „ein zerfahrenes, kampfbetontes Spiel“, das der Trainer des Handball-Oberligisten HC Westfalia bis dahin gesehen hatte. Die letzten drei Minuten aber überstanden die Herner doch noch, ohne Schaden zu nehmen. Mit dem 31:26 (16:14) beim CVJM Rödinghausen hat der HCW den fünften Saisonsieg eingefahren.

Dass die Herner in der Schlussphase trotz der Unterzahl nicht mehr zittern mussten, hatten sie einer bis dahin guten Leistung zu verdanken. Mit fünf Toren Vorsprung waren sie in die letzten fünf Minuten gegangen. Dann passierte vieles auf einmal.

Doppelbestrafung nach Aktion von Julian Schneider

Erst sah Julian Schneider die Rote Karte (57.) und legte in den Ohren der Schiedsrichter nochmal mit Worten nach. Eine Doppelbestrafung war die Folge. Dazu holte sich Henrik Komisarek nur eine Minute später auch noch eine zwei-Minuten-Strafe ab. „Es war ein wildes Spiel“, meint Krebietke. Denn schon kurz nach dem Beginn der zweiten Halbzeit hatte sich auch der bis dahin sehr gut aufgelegte Tobias Spiekermann eine Rote Karte abgeholt. Beides vertretbare Entscheidungen.

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Der HCW-Trainer wollte die Schiedsrichterentscheidungen nicht kommentieren, sondern viel lieber über das sprechen, was wieder einmal gut gelaufen war. „Wir haben das Spiel hinten gewonnen“, meint er. „Nach den ersten zehn Minuten lief das sehr gut. Auch Jörn Maiß, der durchgespielt hat, war sehr gut.“

Dadurch war der Weg frei für einfache Kontertore. Mit einem „überragenden“ Richard Sibbel und seinen neun Toren und Emil Weste funktionierte vieles in der Offensive. Und auch Julian Ihnen bekam ein Sonderlob. „Er ist ein Straßenhandballer. Den kannst du in jede Situation werfen“, sagt Krebietke. Ihnen waren immer wieder gute Spielverlagerungen geglückt.

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Aber auch das Herner Kollektiv funktionierte wieder. „Wir sind immer ruhig geblieben“, meint Krebietke. Selbst in Situationen, in denen es mal eng wurde, habe sich sein Team nicht aus dem Rhythmus bringen lassen. Und genau den wollen sie auch beim Spiel gegen die SG Menden Sauerland Wölfe (4. November, 18.30 Uhr, Sporthalle am Westring) beibehalten.

HC Westfalia Herne: Nicklas Droege, Jörn Maiß; Richard Sibbel (9/4), Emil Weste (5), Tobias Boeck (4), Julian Ihnen (3), Alexander Schade (3), Jasper Meier (2/1), Julian Schneider (2), Tobias Spiekermann (2), Henrik Komisarek (1), Noah Krebietke, Maik Nikolaus Klamann, Henri Drees

Bes. Vork.: Rote Karte für Spiekermann (34.) und Schneider (57.)

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