Herne. Der Vater eines für zehn Wochen gesperrten Jugendspielers erhebt schwere Vorwürfe gegen einen Schiedsrichter. Er überlegt, ob er Anzeige stellt.

Zehn Wochen Sperre für einen Spieler und eine Geldstrafe für den Trainer von Firtinaspor Herne: Das war das Urteil des Dortmunder Kreissportgerichts zum Spielabbruch bei einem Jugendturnier. Nun meldet sich der Vater des Spieler zu Wort: Die Schilderungen des Vorfalls hätten „mit der Realität nichts zu tun“, sagt er.

Ursprung des Tumults zwischen den B-Junioren von Firtinaspor Herne und BV Rentfort sei ein Angriff des Linienrichters auf seinen 14-jährigen Sohn gewesen. „Er hat ihn mit beiden Fäusten vor die Brust geschlagen“, sagt der Mann. Schon während der Partie sei der Linienrichter aggressiv gewesen. „Der hatte wohl ein Problem mit dem Trainer.“

Vater denkt über Anzeige gegen Linienrichter nach

Er habe nach dem Angriff die Polizei rufen wollen, so der Vater. Aber Turnierausrichter Türkspor Dortmund habe ihn gebeten, wegen des Imageschadens für das Turnier darauf zu verzichten. Dem sei er zunächst gefolgt. Aber: „Ich überlege, ob ich noch Anzeige stelle“, so der Herner.

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Türkspor bestätigt dessen Angaben. Befragungen der Ordner und anderer Augenzeugen hätten ergeben, dass es einen Angriff eines der Schiedsrichter auf einen Firtina-Spieler gegeben habe, sagt Jugendleiter Ömer Kaya. „Der Fall ist anders gelaufen, als er dargestellt wurde.“

Das hat der Klub auch dem Kreissportgericht mitgeteilt. Aber nicht im Rahmen des Verfahrens gegen den Firtina-Spieler und dessen Trainer. Sondern in einer Stellungnahme gegenüber dem Gericht, das untersucht, ob der Klub zu wenige Ordner gestellt haben könnte. Einfluss auf die Strafe gegen den Herner Spieler hat das nicht. „Firtinaspor hat das Urteil akzeptiert“, sagt Sportrichter Patrick Neumann, für den der Fall damit erledigt ist.

Der Spielervater ist auch sauer auf den Verein: Firtinaspor habe seinen Sohn und den Trainer nicht rausgeworfen. Wegen mehrerer Vorfälle hätten sich der Trainer sowie 22 Spieler von sich aus den Verein verlassen.

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