Herne. 10:4 gewinnt der Herner EV in Herford, es ist der erste Auswärtssieg dieser Saison. Wer von den Miners vor allem lieferte in dieser Partie.
Im fünften Anlauf durchbrach der Herner EV seinen Auswärtsfluch. Nach vier Niederlagen in der Fremde gewannen die Miners am Sonntag beim Herforder EV mit 10:4 (4:1, 3:1, 3:2) und diesmal lieferten auch die Kontingentspieler – gleich sechs Tore gingen auf das Konto des Trios mit Transferkarte.
Die Partie begann mit einer Schweigeminute für Jan Dalgic. Der ehemalige Torwart der Hannover Indians war am Samstag im Alter von nur 25 Jahren an den Folgen eines Hirntumors verstorben – eine Nachricht, die in ganz Eishockey-Deutschland große Betroffenheit auslöste.
Herner EV unverändert gegenüber der Partie in Tilburg
Gegenüber der Freitagspartie in Tilburg gingen die Miners unverändert aufs Eis – mit einer Ausnahme. Weil Finn Becker als Backup beim Iserlohner DEL-Team benötigt wurde, rückte Oto Jeschke wieder ins Tor und war damit der einzige HEV-Keeper an diesem Abend.
Seine Mannschaft hatte vor 588 Zuschauern zunächst alles im Griff. Während die beiden Herforder Topreihen überhaupt nicht ins Spiel kamen, fuhren die Gäste immer wieder schnelle Angriffe und nahmen den Gegner mit sehenswertem Kombinationsspiel nach allen Regeln der Eishockeykunst auseinander. Jan Dalecký eröffnete den Torreigen bei der ersten Herner Überzahl und seine Teamkollegen legten nach.
Herford hatte schon ein Heimdebakel gegen Essen hinter sich
Innerhalb von nicht ganz zwei Minuten bauten die Gäste das Ergebnis auf 4:0 aus – nach dem 2:9 gegen Essen drohte den Ostwestfalen ein weiteres Heimdebakel. Trainer Milan Vanek nahm zwar nach dem 3:0 die Auszeit und wechselte den Torwart, doch auch Justin Schrörs blieb nur 13 Sekunden ohne Gegentreffer.
Herford gab aber mit dem 1:4 noch vor der Pause ein Lebenszeichen und kam wie verwandelt aus der Kabine. Die Miners gingen nicht mehr so konsequent ins Forechecking und ließen dem Gegner nun viele Räume. Auch die Herner Chancen wurden weniger. Jan Dalecký hatte die größte, doch seinen Unterzahlkonter parierte Schrörs mit einem Klasse-Save. Kurz darauf traf Herford zum 2:4 und Herne wackelte weiter.
Oto Jeschke, der Pfosten und die Herforder Abschlussschwäche verhinderten, dass die Gastgeber weiter aufholten. Entsprechende Befürchtungen hatte HEV-Trainer Tobias Stolikowski in dieser Phase durchaus: „Oto Jeschke hat da super gehalten. Wenn du Pech hast, steht es nach dem zweiten Drittel auf einmal 4:4 oder 5:5.“
Aber dazu kam es nicht. Jusoo Rajala sorgte mit einer starken Einzelleistung für das 2:5, und Maxi Braun machte Sekunden später das halbe Dutzend voll – nun war das Momentum wieder auf Herner Seite.
Die Gäste ließen jetzt nichts mehr anbrennen und banden den Sack mit zwei Toren in doppelter Überzahl endgültig zu. Auch anschließend steckten die Miners nicht zurück und gingen konsequent auf den zehnten Treffer.
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Natürlich sah Tobias Stolikowski hinterher deutliche Fortschritte bei seinem Team nach dem großen Umbruch im Sommer, doch Luft nach oben gebe es weiterhin: „Es war immer noch nicht über 60 Minuten alles gut. Im zweiten Drittel sind wir in zu viele Konter gelaufen.“
Tore: 0:1 (6:01, 5-4) Dalecký (Nedved/Rajala), 0:2 (12:28) Liesegang (Swinnen/Jacobs), 0:3 (14:11) Rajala (Braun/Nedved), 0:4 (14:24) Jacobs (Liesegang/Jung), 1:4 (17:16), 2:4 (29:54), 2:5 (37:11) Rajala (Dalecký/Nedved), 2:6 (37:59) Braun (Hüfner), 2:7 (38:58, 5-3) Rajala (Liesegang/Dalecký), 2:8 (41:22, 5-3) Dalecký (Rajala/Liesegang), 2:9 (43:18) Swinnen (Jacobs), 3:9 (46:11, 5-4), 3:10 (50:01) Stöhr (Spezia/Döring), 4:10 (56:57, 5-4).
Strafminuten: Herford 10 – Herne 8.h