Herne. RWT Herne plant für die neue Saison, Aufstiegshelden gehen. Auch Anil Yilmaz nach fünf bewegten Jahren – wo es für den Meistertrainer weitergeht.
Ein Jahr nach dem Aufstieg in die Fußball-Bezirksliga und dem erfolgreichen Klassenerhalt unterzieht sich Rot-Weiß Türkspor Herne in diesem Sommer einem größeren Umbau. Ein neuer Trainer hat die Arbeit am Fußballzentrum Horsthausen aufgenommen, 13 neue Spieler kommen, dazu wird das Durchschnittsalter im Team deutlich gesenkt. Von einigen Aufstiegshelden nahm man Abschied.
Von 28,5 Jahren senke sich der Altersdurchschnitt für das neu formierte Team auf 24 Jahre, hat Sportlicher Leiter Özcan Teke nachgerechnet. Unter anderem trennte man sich von Führungsspielern des Aufstiegskaders wie Okan Cakiroglu, Hakan Ören, Ömer Akdas oder Ünver Coskun. Sogar Anil Yilmaz tauchte am Ende auf der Streichliste auf, der im Winter 2022 das Team von Serhat Hakan übernommen und schließlich als Coach erstmals in die Bezirksliga geführt hatte.
Anil Yilmaz: Bewegte Geschichte bei RWT Herne
Seine bewegte Geschichte bei RWT hat damit ein überraschend promptes Ende gefunden. Zur Erinnerung: 2018 war er von Arminia Holsterhausen nach Horsthausen gewechselt. Ende 2019 leistete er sich dann eine Attacke auf einen jungen Schiedsrichterassistenten.
Nach verbüßter dreijähriger Strafe hierfür wollte er sich auf dem Feld wieder einbringen, riss sich dann aber im Training die Achillessehne. In der Rückrunde 2023 dann folgte sein Comeback. Yilmaz führte das Team zum Klassenerhalt.
„Ich werde jeden Tag fitter und wollte unbedingt helfen“
In seinen acht Einsätzen gelangen dem inzwischen 39-Jährigen sechs Treffer, elf weitere bereitete er vor. Keines seiner acht Spiele ging mehr verloren. Doch jetzt ist Schluss bei RWT.
„Ich habe mich auch sehr gewundert, als man mir mitteilte, dass man nicht mehr mit mir plant“, berichtet Anil Yilmaz. Wollte er doch gerne nun von Saisonbeginn an mithelfen, das Team in der Tabelle weiter vorn zu etablieren. Im Mai habe er noch signalisiert bekommen, man plane mit ihm. „Am 4. Juni hat man mich dann über die Trennung informiert, das war leider sehr spät.“
Wege trennen sich nach fünf Jahren
Auch wenn es im Guten auseinander gegangen sei, war das Timing auch ärgerlich, so Yilmaz. „Ich wollte unbedingt bleiben. Ich werde jeden Tag fitter und wollte unbedingt helfen.“
Doch nach fünf Jahren trennen sich die Wege von RWT und Anil Yilmaz. Der Meistercoach hatte spontane Angebote aus der Bezirksliga, doch ein schnelles direktes Aufeinandertreffen mit Türkspor, das wollte und konnte sich Yilmaz noch nicht vorstellen. „Ich habe ja nie gesagt, dass ich wechseln möchte.“
Zurück in die Kreisliga A – nach Recklinghausen
Die Bezirksliga-Angebote schlug Anil Yilmaz allesamt aus, er geht stattdessen zurück in die Kreisliga A, allerdings erstmals nicht in Herne, sondern in Recklinghausen. „Genclikspor hatte mich eingeladen, und schon beim ersten Gespräch hatte ich ein gutes Gefühl. Ich habe gemerkt, wenn eine Tür zugeht, dann gehen hundert andere auf“, so der 39-Jährige. Er sei schmerzfrei, und greife nun woanders wieder an. „Fußball ist eben so“, sagt er.
Mit dem eben abgestiegenen neuen Klub geht es um den Aufstieg in die Bezirksliga, ein Weg, den Anil Yilmaz ja bereits kennt.
Bei RWT geht es mit einer ganzen Reihe an jungen Leuten weiter, allein fünf Spieler stoßen aus der U19 von Westfalia Herne hinzu. Am 5. Juli erwartet Michael Pannenbecker sein Team zum Start in die Vorbereitung. Das erste Testspiel bestreitet Türkspor am Mittwoch, 12.7. (19 Uhr), gegen den SV Schermbeck II.
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