Beim SV Sodingen liegen in der Partie gegen den SC Obersprockhövel Genie und Wahnsinn nahe beisammen. Der Klassenerhalt mittlerweile fest.

SV Sodingen - SC Obersprockhövel 2:2 (2:0). Zwar geht die Sodinger Unbesiegt-Serie auch nach dem neunten Spiel weiter, doch das 2:2 gegen Obersprockhövel schmeckte nicht so besonders. Schließlich hatte man Spiel und Gegner 45 Minuten lang vollständig im Griff. Schlafmützigkeit beim SVS zu Beginn der zweiten Hälfte jedoch wurde vom Gegner eiskalt bestraft. Übrig blieb so lediglich ein Zähler.

„Das waren auf jeden Fall zwei verlorene Punkte“, fasste Trainer Thomas Stillitano zusammen. „Die erste Halbzeit war top. Wir haben selten einen Gegner so dominiert“, so der Coach. Die 2:0-Führung war völlig standesgemäß. Michel Post blieb zunächst vom Elfmeterpunkt siegreich und netzte unten links zum 1:0 ein (14.). Dann hatte Julian Kaminski seine Auftritte.

Den „Einfachen“ verdaddelte er noch, als er sanft bedient praktisch allein in der Box stand und den Ball mit dem Innenrist weit über das Tor beförderte. Dafür aber zauberte er wenig später den „Schwierigen“ in die Maschen. Kapitän Hakan Gökdemir lupfte den Ball hinter die SC-Abwehrreihe, wo Kaminski ihn formvollendet mit dem Fußgelenk an- und mitnahm und mit dem anderen Fuß ins lange Eck abschloss - 2:0. Elegant.

Aber die 2:0-Führung sollte keinen Bestand haben. „Ich weiß nicht, ob man es Anflug von Arroganz nennen kann“, rätselte Thomas Stillitano nachher. Jedenfalls vermurkste sich der SVS binnen vier Minuten seinen bis dato sonnigsten Nachmittag. Sekunden nach Wiederanpfiff war Obersprockhövel mit dem 1:2 zur Stelle - und blieb am Drücker. Nur drei Minuten später konnte sich Sodingens Schlussmann Hendrik Zimmermann nur noch mit einem Foulspiel helfen. Der fällige Elfmeter schlug zum Ausgleich ein. Und wieder nur drei Minuten danach trudelte ein Gästeball hauchzart am linken Pfosten vorbei. Beinahe wäre das Ding gedreht gewesen.

Immerhin gelang es den Sodingern, sich wieder zu sammeln und zumindest den einen Punkt ins Ziel zu retten. Obersprockhövel hatte Sodingen lediglich kurzzeitig, aber dafür folgenschwer ins Wanken gebracht. In der restlichen Spielzeit erkämpfte sich Grün-Weiß die Hoheit auf dem Spielfeld zurück.

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Torjäger Brightney Igbinadolor hatte sogar noch das Happy End für die Hausherren auf dem Fuß. In einer Drei-gegen-einen-Situation behielt er jedoch nicht die Übersicht und schloss selbst ab, anstatt quer zu spielen. Das hätte wohl den sicheren Treffer zum 3:2 bedeutet.

Dass die nun 39 Punkte inzwischen auch ohne Rechnerei im Restprogramm ganz sicher zum Klassenerhalt reichen, blieb eine angenehme Note des Spiels. „Das Ergebnis fühlt sich dennoch fast wie eine Niederlage an“, resümierte Thomas Stillitano.

Tore: 1:0 (14./FE) Mi. Post, 2:0 (37.) Kaminski, 2:1 (46.), 2:2 (49./FE).

SV Sodingen: Zimmermann (75. Reitemeier); Brewko, Felber, Stöcker, Sachsenweger, Mau. Post (61. Fanenstich) - Kordt (90. Nakalyuzhnyy), Gökdemir, Mi. Post (81. Friesen) - Igbinadolor, Kaminski (71. Yildirim).

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