Herne. Playoff-Start für den Herner EV: Was sich Michél Ackers und das Team vornehmen, welche Rolle der Kapitän dabei spielt - und danach spielen will.

Zum Thema Playoffs und dass jetzt alles noch mal bei Null anfängt, sagt Michél Ackers direkt mal ganz markig: „Wenn jetzt wer keinen Bock hätte, der wäre hier falsch.“ Aber keine Sorge: Wenn der Kapitän über die Stimmung im Herner Team spricht, dann kann er sagen: Die Herner EV Miners sind „heiß“ auf die Playoff-Serie in der Eishockey-Oberliga gegen den Deggendorfer SC.

An diesem Freitag (20 Uhr) spielt der Tabellensechste aus dem Norden zunächst beim Dritten der Oberliga Süd. Dann haben die Miners aus den letzten Trainingstagen viel Feinarbeit in vielen kurzen Einheiten im taktischen Bereich hinter sich. Angefangen hatte die Vorbereitung auf die Playoffs mit drei Tagen harter Trainingsarbeit für Kraft und Kondition.

Michél Ackers: „Wir hätten vielleicht ein, zwei Plätze besser dastehen können“

Aber erst mal, nach dem letzten Hauptrundenspiel gegen die Hannover Scorpions (1:3), hatten die Herner vier freie Tage. Es gab vieles, was noch sacken musste nach der Hauptrunde, bestätigt Michél Ackers. Sie endete zwar dank der Schützenhilfe der Moskitos Essen um den Herner Ex-Trainer Danny Albrecht (1:0-Sieg über Hernes direkten Konkurrenten Icefighters Leipzig) mit der direkten Qualifikation für die Playoffs. Aber mit etwas Abstand sagt Michél Ackers: „Am Ende war es so, dass wir mit dem sechsten Platz zufrieden sein müssen. Wir hätten vielleicht ein, zwei Plätze besser dastehen können. Aber dazu hätten wir unsere guten Leistungen vom Saisonbeginn bestätigen müssen.“

Aber die Herner hatten eine schwache Phase, wie sie auch Trainer Tobias Stolikowski, der im November als Trainer für Danny Albrecht gekommen war. Auch Michél Ackers erinnert noch mal daran: „Wir hatten in dieser Zeit viele Verletzte – und eine unglaubliche Krankheitswelle. Kamen zwei zurück und waren wieder gesund, sind die nächsten zwei ausgefallen.“

Herner EV ist 2019 als „Underdog“ weit gekommen

Wie man als „Underdog“ von Platz sechs aus weit kommen kann, kennt Michél Ackers noch aus der Saison 2018/19 mit dem Herner EV, auch durch die Teilnahme am Nord-Finale 2020/21. Aber: „Aus diesen Spielzeiten sind nicht mehr viele dabei“, sagt Michél Ackers. Er als Kapitän will mit seiner Erfahrung für die nötige Lockerheit sorgen. Denn für einige im jungen HEV-Team sind es die ersten Playoffs.

Das erste Ziel lautet: Das zweite Heimspiel zu erreichen in der Best-of-five-Serie, die für den Herner EV mit dem Spiel heute in Deggendorf (20 Uhr) und am Sonntag in der eigenen Hannibalarena (18.30 Uhr) anfängt. Ob gegen das äußerst erfahrene Deggendorfer Team eine Unbekümmertheit der Grün-Weiß-Roten eine Rolle spielen kann?

„Eishockey in Herne funktioniert nur als Einheit“

Vielleicht, sagt Ackers. Er setzt aber vor allem auch auf die Unterstützung der eigenen Fans: „Eishockey in Herne funktioniert nur als Einheit. Du brauchst die Unterstützung von Außen, das gibt dir Dynamik. Wenn du in den ersten Minuten auf dem Eis bist und die Fans hörst, dann gibt dir das gleich ein anderes Gefühl.“

Zur Saison 2013 war Michél Ackers, damals 21, nach Herne gekommen, Anfang März haben die Miners bekannt gegeben, dass der Kapitän seinen Vertrag für zwei weitere Jahre verlängert hat – als wichtiger „Baustein“ auf und neben dem Eis, sagt Trainer Tobias Stolikowski dazu.

Auch wenn er sich noch nicht wie 31 fühle, sagt Ackers: „Ich bin zufrieden damit, in meinem Alter in Zwei-Jahres-Schritten zu planen.“

Herner EV: Weitere Berichte

Die neue Saison sei so detailliert noch kein Thema gewesen, so Michél Ackers, schließlich stehen jetzt erst mal die Playoffs an – aber irgendwann, wenn es um die neue Serie geht, wird es ja nicht nur um das neue Team allein gehen. Dann, so Ackers, müssten sich Trainer und Kapitän unter anderem auch um Fragen der Vorbereitung kümmern.

Neben dem Eis, das heißt für Michél Ackers auch, als Trainer die U9 der Young Miners zu betreuen. Ob das Spaß macht, ist wohl keine Frage: „Das ist eine super Abwechslung.“ Ab Freitag aber gilt auch seine volle Konzentration den Oberliga-Playoffs mit dem Herner EV – „heiß“ mit einem Schuss Lockerheit.

WAZ-Lokalsport aus Herne und Wanne-Eickel im Netz