Herne. Die Moskitos stecken weiter in der Krise, der HEV beschenkt sich vor Heiligabend - und von der Kulisse schwärmte auch der Trainer der Essener.

Drei Punkte, eine fette Einnahme und ein Sieg über den Erzrivalen – so stellt man sich rund um den Herner Gysenberg den perfekten Einstieg ins Weihnachtsfest vor. Die Miners bezwangen am Freitag die Moskitos Essen mit 5:2 (3:1, 2:1, 0:0) und 2580 Zuschauer sorgten für den besten Besuch in der Hannibal-Arena seit fast drei Jahren.

Auch Gästetrainer Sergej Hatkevitch, in Herne immer noch eine Eishockey-Legende, war von der Kulisse angetan: „Das war Spaß, das war Gänsehaut.“ Weniger Spaß machte ihm der Auftritt seiner Mannschaft in den ersten Minuten, denn die verschlief den Einstieg ins Derby gründlich.

Herner EV gegen die Moskitos früh mit 2:0 vorne

Braylon Shmyr von den Herner EV Miners, grün, verfolgt von Alexy Dmitriew von den Moskitos Essen.
Braylon Shmyr von den Herner EV Miners, grün, verfolgt von Alexy Dmitriew von den Moskitos Essen. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Erst manövrierte Alexander Komov die Defensive der Moskitos aus, dann zog Chris Seto im richtigen Moment vors Tor und versenkte Dennis Swinnens Hereingabe zum 2:0 – gespielt waren gerade erst fünfeinhalb Minuten. Essens Trainer nahm eine frühe Auszeit, doch auch die nächsten Chancen hatte der HEV – Elvijs Biezais scheiterte zweimal an Moskito-Keeper Fabian Hegmann.

Wie wichtig die Rückkehr des Letten ins Herner Team war, sollte sich erst später zeigen. Zumindest war der Gameplan von HEV-Trainer Tobias Stolikowski bis dahin aufgegangen: „Wir wollten hart rausgekommen. Im zweiten Drittel haben wir dann etwas den Faden verloren.“

Bis dahin war es allerdings noch weit, denn allmählich fand auch der Gegner in den Derbymodus. Essen kam immer dann ins Spiel und wurde gefährlich, wenn der HEV auch nur einen Tick zurückschaltete und der Gegentreffer folgte prompt. Stephan Kreuzmann, der ehemalige Herner Kapitän, schlenzte aus dem Hinterhalt und Björn Linda im Miners-Tor war durch einen Spielerpulk die Sicht versperrt – schon war das Derby wieder eine ganz enge Angelegenheit.

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Herner EV antwortet genau zum richtigen Zeitpunkt

Der HEV antwortete genau zum richtigen Zeitpunkt mit dem 3:1. Komov profitierte von einem Aufbaufehler der Moskitos und überwand Hegmann nach Doppelpass mit Lennard Nieleck zum zweiten Mal – ein solides erstes Drittel der Gastgeber.

Aber kein sicherer Vorsprung: Die Moskitos verkürzten kurz nach Wiederbeginn erneut und schnupperten am Ausgleich, doch Linda war nicht mehr zu bezwingen. „Im zweiten Drittel waren wir die bessere Mannschaft. Die Chancen waren da“, zog Sergej Hatkevitch eine zutreffende Zwischenbilanz.

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Das effektivere Team blieben die Miners. Seto stellte bei doppelter Überzahl den Zwei-Tore-Abstand wieder her und Biezais erhöhte auf 5:2 – beide Male vorbereitet von Nils Liesegang, der ebenfalls ins Herner Team zurückgekehrt war.

Moskitos können Herner Derbysieg nicht mehr in Gefahr bringen

Im Bemühen, den Gegner jetzt besser auf Distanz zu halten, ging der HEV druckvoll ins letzte Drittel, doch weitere Tore fielen nicht mehr. Bei den Essener Gegenangriffen kamen die Gysenberger immer rechtzeitig in die Rückwärtsbewegung und brachten den Derbysieg sicher über die Zeit.

Während sich Sergej Hatkevitch zumindest mit der Leistung seines Teams zufrieden zeigte, bedankte sich Tobias Stolikowski auch beim Publikum: „Die Jungs haben bis zum Schluss gekämpft. Die Fans haben sie dabei beflügelt.“

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