Duisburg. Der EV Duisburg hält ein Drittel lang gut gegen die Hannover Indians mit. Dann gerät das Team durch eine Undiszipliniertheit unter die Räder.

Die Füchse Duisburg suchen vergeblich nach einem Weg zurück in die Erfolgsspur in der Eishockey-Oberliga. Der EVD unterlag von 2727 Zuschauern im Stadion am Pferdeturm gegen den Tabellenfünften Hannover Indians mit 1:6 (0:1, 0:4, 1:1). Vier Gegentore innerhalb von etwas mehr als drei Minuten im Mitteldrittel kosteten die Mannschaft der Trainer Alex Jacobs und Dirk Schmitz alle Erfolgschancen.

Linus Wernerson-Libäck kassierte nach einem Bandencheck eine 5+Spieldauer-Strafe. Der Schwede fehlt damit mindestens für ein Spiel. Für den EVD war der Leerlauf in Hannover die vierte Niederlage in Folge. Am zweiten Weihnachtstag geht es für die Füchse mit dem wichtigen Auswärtsspiel bei den Black Dragons aus Erfurt weiter. Dann darf (und sollte) endlich mal wieder gewonnen werden.

Die Füchse boten beim Gastspiel in Hannover eine durchaus vorzeigbare Formation auf: Pontus Wernerson-Libäck kehrte nach seiner Kopfverletzung aus dem Hamburg-Spiel zurück ins Team. Oula Uski, der beim 2:5 in Tilburg mit einer muskulären Verletzung passen musste, rückte ebenfalls zurück in den ersten Block. Lenny Schmitz war nach überstandener Infektion wieder auf dem Eis. Leonardo Stroh gab sogar sein Saisondebüt. Vier Reihen konnten die Trainer Alex Jacobs und Dirk Schmitz aufs Eis schicken.

Neumann fand: „Es könnte schlimmer sein“

Die Duisburger mussten sich freilich erst einmal sortieren. Bereits nach vier Minuten nutzte der ehemalige Duisburger Dennis Palka eine Panne in der Abwehr und lief allein auf Linus Schwarte zu. Der Goalie gewann das Eins gegen Eins. Durchatmen beim EVD. Aber lange hielt die Puste nicht. Branislav Pohanka brachte den Favoriten in der 12. Minute nach feinem Zuspiel von Dennis Palka alleinlaufend in Führung. Verteidiger Manuel Neumann hatte seine Mannschaft im Interview mit Sprade TV ganz diszipliniert gesehen und befand: „0:1 nach dem ersten Drittel bei den Indians. Es könnte schlimmer sein.“ Es wurde schlimmer.

Mehr Zug zum Tor wünschte sich der torgefährliche Abwehrmann von den Kollegen im zweiten Durchgang. Die Füchse hatten im ersten Drittel viel Zeit im Drittel des Gegners verbracht. Der Gast kam aber nur selten wirklich gefährlich zum Abschluss. Manuel Neumanns Wunsch erfüllte sich nicht. Die Füchse fanden kaum ins Spiel und schwächten sich dann auch noch selbst. In 30. Minute saß Pontus Wernerson-Libäck auf der Strafbank. Sein Zwillingsbruder erlaubte sich einen Bandencheck gegen Hannovers Igor Bacik und kassierte 5 Minuten plus Spieldauer. Es war ein Familientreffen an einem denkbar falschen Platz.

Pohanka nutzte die doppelte Überzahl zum 2:0 (30.). Dem Goalie rutschte die Scheibe durch die Hosenträger. Nur Sekunden später kassierte Linus Schwarte einen Schlagschuss, den Tobias Möllert von der blauen Linie aus aufs Tor klopfte. Der Sekunden-Zeiger hatte noch keine weitere Runde geschafft, da schlug der Puck schon wieder ein. Sebastian Christmann nutzte einen Abpraller zur Entscheidung. Noch mal eine Minute später und es stand 0:5. Jayden Schubert hatte einen draufgesetzt. Linus Schwarte, der lange gut gehalten hatte, taumelte, als die Indians wirbelten. Seine Vorderleute hatten ebenfalls jede Ordnung verloren. Der Weg führte schnurstracks in die Niederlage. Das einzige Ziel war es, nicht vollends unter die Räder zu kommen. Das Schussverhältnis im zweiten Drittel: 22:0.

Im Schlussdrittel ließen es die Hausherren entspannter angehen. Der EVD kam zu Chancen und zu einem Ehrentor durch Michael Fomin. Vorher hatte aber Pohanka (46.) für die Indians das halbe Dutzend vollgemacht.

Die Statistik

Tore: 1:0 (11:31) Pohanka (Palka, Bacek), 2:0 (29:55) Pohanka, Palka, Selan – 5:3), 3:0 (30:48) Möllert (Kiss, Bräuner – 5:4), 4:0 (31:10) Christmann (Turnwald, Selan- 5:4), 5:0 (33:12) Schubert (Möllert, Bräuner – 5:4), 6:0 (45:26) Pohanka (Turnwald, Bräuner). 6:1 (52:34) Fomin (Lundh Hahnebeck). Strafen: Hannover Indians 2, Füchse 6 +5+Spieldauer (Linus Wernerson-Libäck). Zuschauer: 2727.