Menden. Herne besiegt in der Handball-Oberliga den bislang Zweiten SG Sauerland Wölfe. Gleich mehrere Dinge beeindruckten HCW-Trainer Stephan Krebietke.

„Das war einer meiner schönsten Siege, seitdem ich in Herne Trainer bin“, schwärmte Stephan Krebietke vom HC Westfalia Herne nach dem bis zum Schluss hart umkämpften 35:34 (17:18)-Erfolg beim bis dahin ungeschlagenen Tabellenzweiten SG Menden Sauerland Wölfe. „Die tolle Truppe hat am Freitagabend sehr, sehr viel richtig gemacht. Alle haben bei ihren Einsatzzeiten immer das Maximale eingebracht, viel Zusammenhalt und Kämpferherz bewiesen.“

Nach dem unglücklich verlorenen Heimspiel gegen TuS Bommern zeigten die Strünkeder die richtige Reaktion, ohne sich beim favorisierten Gastgeber unter Druck stehend zu fühlen. In der Anfangsphase lief es für den HCW gut. Im Abwehrverbund wurde die richtige Formation gefunden, das gefährliche Tempospiel der Mendener effizient unterbunden. Die jeweiligen Führungen (3:1, 7:5) hatten Wirkung gezeigt, ehe dann der Gastgeber zwischen der 15. und 25. Minute in der einzig schwächeren Herner Phase Fehler über Gegenstöße zur mehrfachen Drei-Tore-Führung nutzte.

HC Westfalia Herne bleibt bis zum Schluss dran

Da war es wichtig, dass Fabian Scheunemann nach einem vorher vergebenen Strafwurf Nervenstärke bewies, Luke Schumann noch vor der Pause nachlegte und Oskar Kostuj mit dem Wiederbeginn zum 18:18 ausglich. Westfalia war wieder dran und blieb es bis zum Schluss. Der Spielverlauf war nun aber an Dramatik und Spannung nicht mehr zu überbieten. In der Torfolge gab es ein ewiges Hin und Her. Lagen mal die Sauerländer vorne, konterte Westfalia oder umgekehrt.

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Die in Tempo und Kampfbereitschaft nie nachlassenden Mannschaften hielten die Partie bis zum Schluss offen. Nach der 33:31-Führung der Sauerland Wölfe bäumte sich der HCW gegen eine drohende Niederlage noch mal mit aller Kraft auf.

Viele Einzelne glänzen – Komisarek macht das Siegtor

Nun traf gegen die wieder defensiver ausgerichteten Hausherren Fin Sauerland zweimal, Florian Rohde von Rechtsaußen und Geburtstagskind Henrik Komisarek setzte mit dem Siegtor das Sahnehäubchen auf seinen starken Auftritt. Mit sieben Treffern war er gemeinsam mit Fabian Scheunemann erfolgreichster Werfer. Antreiber Oskar Kostuj biss sich bis zum Abpfiff durch, obwohl er verletzungsbedingt in der Abwehr nicht mehr voll einsetzbar war. Hier zeigte einmal mehr Joshua Dudda im Zentrum seine herausragenden Qualitäten.

Henrik Komisarek, hier im Spiel gegen Bommern, machte das Siegtor des HC Westfalia Herne.
Henrik Komisarek, hier im Spiel gegen Bommern, machte das Siegtor des HC Westfalia Herne. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Diesmal konnte sich Westfalias Trainer auf jeden Einzelnen verlassen. Die gegenseitige Unterstützung war vorbildlich. Auch die breit gestreute Torausbeute spricht für die geschlossene Teamleistung. In den richtigen Momenten konnte Stephan Krebietke vom breiten ausgeglichenen Kader profitieren und auf die Systemumstellungen der SG effektiv reagieren. Bei offensiver Gegenwehr fand Julian Ihnen als quirliger Spieler seine Räume, während Fin Sauerland das gegnerische Defensivverhalten mit wichtigen Toren aus dem Rückraum bestrafte.

Clever und abgezockt vor brodelnder Kulisse

Die Endphase spielte Westfalia vor brodelnder Kulisse clever und abgezockt zu Ende. Auch in dieser Beziehung haben die Blau-Weißen nach Bewertung von Stephan Krebietke eine „tolle Entwicklung“ genommen und die früher in vergleichbaren Situationen oftmals aufkommende Hektik vermieden. „Der Sieg nach toller Mannschaftsleistung tut verdammt gut. Ich freue mich für die Jungs, die sich alle so reingehauen haben“, war Stephan Krebietke stolz.

HCW: Zindel, Dröge; Dudda (2), Schumann (2), Klamann, Rohde (2), Sibbel (3), Schade, Ihnen (2), Scheunemann (7/5), Komisarek (7), Sauerland (2), N. Krebietke (2), Kostuj (6), Meier.

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