Herne. Kurz vor dem Spiel gegen Herford hatte der Herner EV gemeldet, dass Tobias Stolikowski neuer Trainer ist. Sein Einstand gelingt mit dem 5:1.

Der Herner EV hat die Demission von Danny Albrecht und die 3:9-Niederlage gegen die Hannover Scorpions gut weggesteckt. 48 Stunden nach dem turbulenten Mittwoch besiegten die Miners den Herforder EV verdient mit 5:1 (2:0, 2:1, 1:0).

Dabei blieb die Ausfallliste der Gastgeber lang. Neben den Langzeitverletzten fehlte weiterhin Chris Seto und auch Michael Gottwald musste wegen einer Handverletzung passen. Auch die Ostwestfalen hatten mehrere Ausfälle zu beklagen, darunter mit dem gesperrten dreifachen Torschützen aus dem Hinspiel Logan Denoble und Kilian Hutt gleich zwei Kontingentspieler.

Also ähnlich schwierige personelle Verhältnisse, aber die auf dem Eis bestimmte der HEV aus dem Ruhrpott. Der spielte vor 952 Zuschauern so, wie es Danny Albrecht vorgegeben hätte – schnell ins Forechecking kommen und zügiges Überbrücken der neutralen Zone war die Devise.

Herner EV: 1:0 durch eine schöne Aktion der dritten Reihe

Auch der Gegner kam sporadisch zu Chancen, doch die vielen Herner Puckgewinne sollten sich schnell auszahlen. Leon Köhler eroberte die Scheibe an der Bande und legte Lars Stelzmann das 1:0 perfekt auf den Schläger – eine schöne Aktion der dritten Reihe. In Unterzahl erhöhte Elvijs Biezais auf 2:0, kurz zuvor war der ehemalige Herforder noch an der Latte gescheitert.

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Nach der ersten Pause setzten die Miners den Gegner sofort wieder unter Druck und belohnten sich wieder schnell – Nils Liesegang verwandelte nach Foul an Stelzmann den fälligen Penalty sicher. Das Anschlusstor der Gäste kam eher überraschend, doch die Grün-Weiß-Roten hatten die prompte Antwort. Nur elf Sekunden später stellte Nicolas Cornett den alten Abstand wieder her – erneut eine sehenswerte Kombination der dritten Herner Sturmreihe.

Auch im letzten Drittel erwischten die Gastgeber mit einem frühen Überzahltor einen Blitzstart. Dabei blieb es, weil die Miners den Spielaufbau des Gegners weiterhin konsequent unterbanden, selbst aber auch nicht mehr den allerletzten Druck entwickelten, um das Ergebnis weiter auszubauen.

Tobias Stolikowski, erst wenige Stunden vor dem Spiel als neuer Herner Cheftrainer vorgestellt, hatte nur wenig auszusetzen. „Wir wollten Druck machen und die Scheibe schnell zum Tor bringen. Nur im zweiten Drittel sind wir etwas von unserem System abgekommen“, so der ehemalige Herner Verteidiger und Coach der Hannover Scorpions.

Tobias Stolikowski: „Die Mannschaft hat großes Potenzial“

Der 39-Jährige spielte in der Saison 2013/14 am Gysenberg. Als Trainer war er zunächst bei den Hannover Indians tätig. In den vorigen beiden Spielzeiten war er Coach der Scorpions.

Mit diesem Team verpasste er 2020/21 knapp den Aufstieg in die DEL2. Im Oberliga-Finale verloren die Scorpions gegen die Selber Wölfe. Im Nord-Finale hatten die Hannoveraner zuvor den HEV nach drei Partien besiegt.

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„Die Mannschaft hat großes Potenzial und bisher eine richtig gute Saison gespielt. Es wird wichtig sein, dass wir schnell die Köpfe freibekommen und uns wieder auf Eishockey konzentrieren. Einige Spieler kenne ich bereits aus den letzten Jahren“, so Stolikowski.

Der Trainer, so der HEV in seiner Mitteilung, habe „bei den Scorpions bewiesen, dass er modernes und schnelles Eishockey spielen lässt. Dies soll auch in Herne fortgesetzt werden.“ HEV-Geschäftsführer Jürgen Schubert wird so zitiert: „Wir wollen den vor der Saison eingeschlagenen Weg weitergehen und schnelles, hartes und körperliches Eishockey sehen. Wir freuen uns, dass wir wieder einen jungen deutschen Trainer gefunden haben, der diese Philosophie mitträgt.“

Tore: 1:0 (7:26) Stelzmann (Köhler/Cornett), 2:0 (15:08, 4-5) Biezais (Hüfner/Elten), 3:0 (25:03, Penalty) Liesegang, 3:1 (36:01), 4:1 (36:12) Cornett (Köhler/Hüfner), 5:1 (41:20, 5-4) Swinnen (Biezais/Shmyr).

Strafminuten: Herne 6 – Herford 8.