Herne. 3:2 in der Overtime gewonnen – aber der Herner EV hat einen Zähler liegen gelassen. Was das für die Chancen auf die direkte Playoff-Quali heißt.

Der Herner EV hat die direkte Playoff-Qualifikation wohl vorzeitig verspielt. Die Miners ließen am Mittwoch beim 3:2 (0:1, 1:1, 1:0)-Sieg nach Verlängerung in Diez-Limburg einen weiteren Punkt liegen und werden sich in der Endabrechnung voraussichtlich mit dem siebten Platz begnügen müssen.

Die Crocodiles Hamburg als letzter verbliebener direkter Konkurrent der Gysenberger benötigen aus ihren letzten beiden Spielen noch drei Zähler und dürften sich auch im Fall einer Niederlage in Leipzig im abschließenden Heimspiel gegen Diez-Limburg kaum noch die Butter vom Brot nehmen lassen. Selbst sechs Zähler in Essen und gegen Erfurt kämen für den HEV dann zu spät.

Die immer noch sichtlich von den Nachwirkungen des Corona-Ausbruchs beeinträchtigten Miners mühten sich beim Tabellenvorletzten zu zwei Punkten und konnten ihre Feldvorteile und das mit 50:27 klar bessere Schussverhältnis nicht in die entscheidenden Treffer ummünzen.

Die meisten Schüsse waren wenig platziert und fanden im starken Diezer Goalie Jan Guryca immer wieder einen dankbaren Abnehmer. Der Gegner kämpfte vor 96 Zuschauern in seinem letzten Heimspiel der Saison um einen versöhnlichen Abschluss und hatte sich den einen Zähler am Ende redlich verdient.

Vorige Spiele des Herner EV

„Wir haben die Kleinigkeiten nicht gut gemacht und den Gegner damit aufgebaut. Wenn du schon im ersten Drittel deine Hausaufgaben nicht machst, dann läufst du hinterher gegen eine Wand an“, brachte HEV-Trainer Danny Albrecht den Spielverlauf auf den Punkt.

Während seine Mannschaft ihre Chancen liegen ließ, ging der Außenseiter früh in Führung, nachdem Sebastian Wieber im Herner Tor die kurze Ecke offen gelassen hatte.

Gäste rennen lange dem Rückstand hinterher

Diesem Rückstand rannten die Gäste lange hinterher, ehe Marcus Marsall mit einem der wenigen wirklich harten und platzierten Schüsse ausglich. Gerade als es so aussah, als könne der HEV den Gegner auch mal länger unter Druck setzen, rächte sich einmal mehr das schwache Defensivverhalten bei eigener Überzahl.

Die Miners bekamen die Scheibe vor dem eigenen Tor nicht geklärt und kassierten ihren achten Shorthander der letzten Wochen.

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Quotient der Indians schon vor dem Spiel nicht mehr erreichbar

Obwohl die Gastgeber erst 24 Stunden zuvor gegen Hamburg auf dem Eis waren, waren sie oft antrittsschneller und aufmerksamer als der HEV, der erst spät bei gerade abgelaufener Strafe gegen die Gastgeber zum 2:2 kam. Am Ende lief die Zeit davon und der zweite Punkt, den Robert Peleikis in der Verlängerung sicherstellte, war unterm Strich einer zu wenig.

Die Option, vielleicht noch an den Hannover Indians vorbeiziehen zu können, war schon vor dem Spiel keine mehr. Nach dem 4:1-Sieg gegen Leipzig am Dienstag wurde das Mittwochsspiel gegen den Lokalrivalen aus der Wedemark nach mehreren Coronafällen bei den Scorpions abgesagt. Damit war der Quotient der Indians für den HEV auch bei voller Punktzahl nicht mehr erreichbar.

Tore: 1:0 (3:39), 1:1 (27:06) Marsall (Orendorz/Ackers), 2:1 (34:59, 4-5), 2:2 (54:23) Marsall (Orendorz/Tegkaev), 2:3 (61:45) Peleikis (Orendorz/Ziolkowski).

Strafminuten: Diez-Limburg 8 – Herne 4.

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