Herne. Nach einer durchmischten Saison blickt der Herner Billard-Verein in die Zukunft. Die Fortsetzung des Spielbetriebs auf Bundesebene ist fraglich.

Endlich konnten die Billard-Sportler wieder eine Saison durchspielen. Nach dem Abbruch beziehungsweise der Annullierung der beiden vorangegangenen Spielzeiten blieben sie dieses Mal verschont. Das dürfte auch bei den Spielern des BC Grün-Weiss Wanne für Freude gesorgt haben. Die Ergebnisse der Saison waren hingegen Auslöser von gemischten Gefühlen. Im Großen und Ganzen sei man mit dem Abschneiden der Mannschaften zufrieden, erklärt der 2. Vorsitzende der Wanner, Uwe Habermehl. Neben einigen Erfolgen gibt es mit dem Blick nach vorne auch ein Sorgenkind.

Doch das Gute, Außersportliche zuerst. Mit dem Umbau des Vereinsheims Am Freibad durch Förderungen des Landes besitzt der Verein seit dem Sommer eine der modernsten Billard-Spielstätten Deutschlands. Ein wichtiges Signal für die Zukunft. In der würde man sich in Wanne gerne wieder auf nationaler Ebene bewegen. Das gelingt derzeit nur in der Deutschen Mannschafts-Meisterschaft im 5 Kegel und aus Sicht der Grün-Weissen auch leider wenig erfolgreich.

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BC Grün-Weiss Wanne: Fünf Spiele bleiben noch, um einen Punkt zu holen

„Wir schließen die Saison wohl als Letzter ab“, meint Habermehl. „Das war kaum anders zu erwarten.“ Zwei wichtige Leistungsträger aus Ostdeutschland waren schon vor der Saison abgesprungen. Die Gründe: pandemiebedingt. „Unter diesen Vorzeichen haben wir uns wenig Hoffnung gemacht.“

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Fünf Spiele haben die Wanner noch, um wenigstens den ersten Punkt zu holen. Die nächste Gelegenheit bietet sich am 15. Januar beim Tabellenzweiten Friesacker BC aus Brandenburg. Wieder eine weite Anreise. Das ist für viele der berufstätigen Spieler eine Belastung. „Wir überlegen, ob wir in der kommenden Saison überhaupt eine Mannschaft melden werden“, blickt Habermehl voraus.

Zweite Mannschaft sichert sich Meisterschaft in der Landesliga

Für ihn persönlich wäre es ein Verlust. „Ich habe diese Disziplin im Verein immer gefördert“, erklärt er. „Außerdem ist es für uns derzeit die einzige Möglichkeit noch auf Bundesebene stattzufinden.“ Dort will man auch im Großen Billard wieder hin. Die Verbandsliga-Mannschaft der Wanner verpasst in diesem Jahr aber wohl den Aufstieg in die Oberliga. „Das ist eher unwahrscheinlich. Da haben wir unser selbstgestecktes Ziel nicht erreicht.“

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Überperformt hat dagegen die zweite Mannschaft. Sie sicherten sich mit einem Punkt Vorsprung die Meisterschaft in der Landesliga, sodass die Wanner im kommenden Jahr mit zwei Mannschaften in der Verbandsliga vertreten sein werden. „Zwei Teams auf einem Level zu haben ist sehr gut“, sagt Habermehl. Eine Fusion der beiden Mannschaften schließt er aber aus. „Das wäre fatal. So haben wir acht bis zehn Spieler, die auf einem Niveau spielen und sich weiterentwickeln können.“

Aufstieg der ersten Mannschaft ist das Ziel

Dabei dürfte Habermehl wohl auch Jakob Ide im Blick haben. Der Schüler holte im November zwei Medaillen bei der Jugend-DM und war mit seinen sieben Siegen aus acht Partien maßgeblich am Aufstieg der zweiten Mannschaft beteiligt. In der kommenden Saison soll er den nächsten Schritt in der ersten Mannschaft machen. Derzeit behindert ihn zwar ein Handbruch – die Nachwehen des Skiurlaubs – doch Habermehl ist überzeugt, dass er bis zur kommenden Saison wieder fit sein wird.

Das Ziel für die erste Mannschaft steht dabei schon fest: der Aufstieg soll nun endlich her. „Wir wollen richtig durchstarten und irgendwann wieder Bundesliga spielen.“