Herne. Der Verbandsligist hat sich von einem schwachen Saisonstart berappelt. Doch die aktuelle Situation beim SVS ist vielleicht wackeliger denn je.

Fußball-Verbandsligist SV Sodingen blickt auf eine verzwickte Hinserie zurück. Mit 24 Punkten und Platz acht hat man jedoch ein respektables Zwischenergebnis vorzuweisen. Doch die personellen Schwierigkeiten scheinen sich fortzusetzen. Aus dem längst knapp bemessenen Kader haben sich zwischenzeitlich zwei Spieler ausgeklinkt, ein weiterer ist vorerst im Pause-Modus. Trainer Dimitrios Kalpakidis hat weiterhin keine leichte Aufgabe am Holzplatz.

Rückblick: Denkbar schlecht hatte die Saison für Sodingen begonnen. Dem Kreispokal-Aus in der ersten Runde gegen Bezirksligist Sportfreunde Wanne-Eickel folgte ein Saisonstart mit fünf Spielen ohne Sieg. Trainer Thomas Falkowski verabschiedete sich entnervt. Personelle Probleme waren praktisch mit Abschluss der Vorbereitung beim SV Sodingen eingezogen.

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Als „brutal“ beschreibt Stefan Gosing, sportlicher Leiter der Sodinger, die Situation im Rückblick. „Da gab es natürlich eine große Unzufriedenheit“, erinnert er sich, „aber der Trainer stand nie zur Disposition.“ Entsprechend getroffen zeigten sich die Verantwortlichen, als Falkowski nach dem 0:1 im Derby gegen den DSC Wanne-Eickel am fünften Spieltag die Reißleine zog.

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„Einen Tacken zu früh“, empfand Gosing „Falkes“ Entscheidung im Nachhinein, schließlich habe die Mannschaft unter seiner Interims-Leitung anschließend in schöner Regelmäßigkeit gepunktet. Angefangen mit dem 2:2 in Dröschede, vielleicht DEM Sodinger Moment in der laufenden Spielzeit. „Personell auf dem Zahnfleisch haben wir zur Pause 0:2 hinten gelegen“, so Gosing, der auf der Bank auf Altherren-Spieler bauen musste und zwischenzeitlich auch als Ersatztorwart auf dem Plan stand. „Und dann holten wir unter diesen Bedingungen noch ein 2:2.“

Beeindruckende Serie von zehn Spielen ohne Niederlage

Das Kraftakt-Remis wurde zu einem Startschuss für eine beeindruckende Serie von zehn Spielen hintereinander ohne Niederlage. Der neue Trainer Dimitrios Kalpakidis konnte dem Rumpfteam neuen Optimismus einhauchen. „Dimi ist direkt eingeschlagen“, freut sich Stefan Gosingen über den Coup auf der Trainerposition. „Erwartungsgemäß.“

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Sodingen blieb bis zum Jahresende ungeschlagen, löste sich so vom Tabellenende und schnupperte zwischenzeitlich sogar schon an den Spitzenplätzen – hinter Bövinghausen. Als atmosphärisches Highlight bleibt natürlich der 3:2-Sieg (Gosing: „Ein geiler Sieg“) im Flutlicht Bövinghausens in Erinnerung.

Nico Thier ist bereits in Bövinghausen, Philip Breilmann will zu TuS Halten

Und jetzt? Die aktuelle Situation beim SVS ist vielleicht wackeliger denn je. Gökhan Turan hat sich aus privaten Gründen eine Pause erbeten und steht frühestens ab März eventuell wieder zur Verfügung. Hinzu kommt ein Theater um zwei Wechselwillige. Nico Thier hat seinen Abgang zu Tabellenführer Bövinghausen beschlossen und sogar bereits ein Testspiel gegen Wuppertal absolviert – ohne Einverständnis Sodingens.

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Auch Philip Breilmann möchte weg und plant seine Zukunft bei Oberligist TuS Haltern. Dabei hatte der Vorstand deutlich signalisiert: Wir möchten niemanden abgeben. Auf der anderen Seite erhofft man sich bislang vergeblich die Freigabe für Kevin Brewko, Kapitän von Landesligist FC Frohlinde – die geforderte Ablöse sei zu hoch, heißt es.

Dimitrios Kalpakidis ist nicht sonderlich erfreut über diese Vorgänge. „Momentan weiß eigentlich keiner richtig, was passiert. Sehr schwierig“, sagt der Coach. Seinen Optimismus behält er allerdings bei: „Wenn sich alle am Riemen reißen, dann haben wir mit dem Abstieg nichts zu tun“, gibt er sich sicher.