Freiburg. Der Herner TC verliert in Freiburg trotz der besten Saisonleistung mit 87:91. Eisvögel drehen die enge Partie in den letzten fünf Minuten.

Das war Pech. Nach einem großartigen Spiel zweier toller Teams mussten sich die Bundesliga-Basketballerinnen des Herner TC in Freiburg den Eisvögeln mit 87:91 (45:42) geschlagen geben. Bis in die letzten Sekunden war die Partie heiß umkämpft, dann schlug sich Glücksgöttin Fortuna auf die Seite der Gastgeberinnen. Keineswegs unverdient, auch wenn die beste Saisonleistung der HTC-Frauen damit unbelohnt blieb.

Von der ersten Sekunde an drückten beide Mannschaften das Gaspedal voll durch und lieferten den Fans in der Uni-Halle eine spektakuläre Show. Die eher für gute Defense bekannten Hernerinnen trumpften diesmal im Angriff stark auf, kamen mit gekonntem Passspiel häufig unter den Korb und schlossen hochprozentig ab. Weil sich aber auch die flinken Eisvögel oft durchsetzen konnten, füllte sich das Scoreboard rasend schnell. Freiburg erwischte dank zweier Dreier von Shiori Yasuma und Pauline Mayer den besseren Start (11:6/4. Minute), dann aber erkämpfte sich der HTC Vorteile und zog mit einem 16:5-Run davon (16:22/8.).

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Herner TC: Jelena Vucetic trumpft auf

Die Eisvögel aber blieben dran, übernahmen durch Reeds Dreier erstmals wieder die Führung (27:26/12.), die dann bis zur Halbzeit mehrfach wechselte. Am Ende nahm der HTC einen Drei-Punkte-Vorsprung mit in die Halbzeit – Verdienst einer starken Mannschaftsleistung und einer überragenden Jelena Vucetic, die es bis zur Pause allein auf 15 Punkte brachte. Die 28-Jährige, die fast ein Jahr lang verletzt pausieren musste, stellte im direkten Duell sogar Yasuma in den Schatten, die bislang beste Bundesligaspielerin der Saison.

Brennpunkt im Amateursport: 3G und 2G

Nach Wiederbeginn änderte sich wenig. Die Eisvögel kamen giftig aus der Kabine, machten aus einem 46:49 (21.) binnen 60 Sekunden ein 52:49, aber Herne schlug postwendend zurück und ließ durch Kristina Topuzovic, Laura Zolper und Sofia Pelander ebenfalls eine 6:0-Serie folgen. Mehrfach noch wechselte die Führung, ehe sich der HTC auch durch Dreier von Zolper und Vucetic einen kleinen Vorsprung erspielte (65:71/30.).

So konnten die Gäste mit viel Selbstvertrauen ins Schlussviertel gehen. Und sie behaupteten ihre Führung, bauten sie sogar auf acht Punkte aus (73:81/35.) und schienen clever genug, sie ins Ziel zu bringen. Doch dann stellte USC-Trainer Harald Janson auf Zonenverteidigung um. Die Hernerinnen wirkten irritiert und blieben fast drei Minuten ohne Korberfolg. Auf der anderen Seite aber traf erst Lina Sontag, dann zirkelte Pauline Mayer zwei Dreier durch den Ring (37.). Es stand 81:81, die Crunchtime konnte beginnen.

Schlussphase in Freiburg hatte es in sich

Herne versuchte, den Freiburger Lauf durch eine Auszeit zu brechen. Vergeblich. Ein Offensefoul bestrafte Emily Kapitza per Korbleger, nach einem weiteren erfolglosen Angriff verwandelte Hannah Little zur Freiburger 85:81-Führung.

Längst schon war die Begeisterung von den Rängen aufs Parkett übergeschwappt und hatte die Eisvögel zu diesem 12:0-Run beflügelt. So leicht aber ließ sich Herne nicht unterkriegen. Vor allem Topuzovic stemmte sich mit aller Macht dagegen, traf zweimal von der Linie und glich in letzter Minute aus dem Feld zum 85:85 aus. Vucetic hatte die Chance, den HTC per Dreier ganz nah ans Ziel zu bringen, verfehlte aber hauchdünn. Den Konter nutzte Little, zog dabei ein Foul und verwandelte auch den Bonusfreiwurf.

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HTC: „Am Ende war das Glück nicht auf unserer Seite“

24 Sekunden waren noch auf der Uhr. Herne setzte auf Topuzovic, die wurde gefoult, blieb eiskalt und traf zweimal (88:87). Nun musste der HTC schnell foulen, erwischte Yasuma, aber auch die zeigte keine Nerven. Als dann Vucetic beim letzten Herner Angriff strauchelte und im Kampf um den Ball Kapitza foulte, war es vorbei. Das glücklichere zweier starker Teams hatte gewonnen.

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„Wir waren lange Zeit dominant, am Ende aber war das Glück nicht auf unserer Seite“, sagte HTC-Cheftrainer Marek Piotrowski. „Die Mannschaft hat alles gegeben, hat gefightet, nur leider nicht den Sack zugemacht. Gerne hätten wir die zwei Punkte mit auf die sieben Stunden lange Busfahrt genommen.“

Eisvögel USC Freiburg – Herner TC 91:87

Viertel: 22:25, 20:20, 25:26, 24:16.

Freiburg: Yasuma (23/2 Dreier), Reed (15/1), Little (15), Radic (13/1), Mayer (9/3), Kapitza (9), Sontag (5), Pietsch (2), Konstantinidou, Paradzik, Nufer.

HTC: Topuzovic (22), Vucetic (18/2), Zolper (17/2), Mingo (9), Remenárová (9), Pelander (7), Enabosi (3), Polleros (2), Domuzin, Nofuente, Groll, Köhne.

Statistik (USC – HTC): Zweier: 51 % (24/47) – 61 % (26/42); Dreier: 36 % (7/19) – 40 % (4/10); Freiwürfe: 88 % (22/25) – 82 % (23/28); Rebounds: 21 (6 offensiv, 15 def.) - 28 (5 off., 23 def.); Assists: 13 - 13; Steals: 12 – 5, Turnovers: 16 – 19; Fouls: 23 – 22.