Herne. Am Samstag trifft der Herner TC in der 1. DBBL auf die Eisvögel Freiburg, keine einfache Aufgabe. Doch der HTC hat sich einiges vorgenommen.

Schwierigere Aufgaben gibt es derzeit nicht in der 1. Damen-Basketball-Bundesliga: Nacheinander muss der Herner TC bei den Eisvögeln USC Freiburg und den Rheinland Lions antreten. Während der Aufsteiger aus dem Köln-Bonner Raum ungeschlagen die Tabelle anführt, teilen sich die Freiburgerinnen mit Osnabrück punktgleich den zweiten Platz.

Nur bei den beiden Rivalen aus dem Führungs-Trio haben die Eisvögel bislang knapp verloren, in heimischen Gefilden haben sie alle Gegner klar abserviert. Die HTC-Frauen wissen also, was sie an diesem Samstag ab 19 Uhr in der Uni-Halle erwartet.

Brennpunkt im Amateursport: 3G und 2G

Zumal sich die „Bird-Gang“ in den vergangenen Wochen komplettiert hat und nun in voller Schwarmstärke mit viel Rückenwind übers Land rauscht. Schien es anfangs, als müsse man vor allem die Kreise des japanischen Wirbelwinds Shiori Yasuma einengen, die regelmäßig an die 30 Punkte sammelte und mit einem Wert von 25,6 die mit Abstand effektivste Spielerin der Liga ist, so waren die Eisvögel zuletzt kaum ausrechenbar. Beim Sieg in Marburg lagen die beiden US-Girls Chris Reed mit 30 und Hannah Little mit 19 Punkten in der Scorerliste vor Yasuma (13), die zudem mit sieben Assists glänzte.

Herner TC: Gegner Freiburg hat ein stark besetztes Team

Gehobenes Bundesliganiveau bringen auch einige Freiburger Talente aufs Parkett. So packt sich Emily Kapitza in der Liga mit die meisten Abpraller pro Spiel (7,7) und punktet zweistellig (11). Pauline Mayer kann an einem guten Tag ein Spiel von der Dreierlinie fast allein entscheiden, und auch Luisa Nufer und Lina Sontag sind im Oberhaus längst etabliert. Dahinter lauern noch vier, fünf weitere hoch veranlagte junge Damen auf das „Go“ ihres Trainers Harald Janson.

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„In den letzten Jahren sind wir ja oft als Favoriten ins Breisgau gefahren. Das ist diesmal definitiv nicht so“, betont Hernes Trainer Marek Piotrowski. Einen Grund für den Freiburger Höhenflug sieht der 62-Jährige bei seinem Kollegen. „Harald Janson ist ein alter Fuchs, ein erfahrener, sehr guter Trainer. Er hat eine super Mischung im Kader, die sehr gut funktioniert.“ Es reiche nicht, die erste Japanerin im deutschen Damenbasketball an die kurze Leine zu nehmen. „In Marburg hat Reed mit sechs von zwölf Dreiern kurzen Prozess gemacht.“

HTC hat sich auf die Eisvögel vorbereitet

Die Spielweise der Eisvögel hat der HTC-Coach genau studiert. „Sie spielen sehr aggressiven Basketball, verteidigen hart, doppeln viel und versuchen sehr schnell zu spielen. Das ist eine echte Herausforderung.“ Eine Herausforderung, die Herne anzunehmen gedenkt. „Wir fahren nicht 500 Kilometer mit dem Bus, um zu sagen, wir holen da nichts“, gibt sich Piotrowski kämpferisch. „Wir nehmen den Fight an, und wenn sich eine Chance bietet, werden wir unser Bestes geben, sie zu nutzen.“ Gewinnt der HTC, zieht er mit Freiburg gleich, bei einer Niederlage wächst der Abstand auf vier Punkte an. „Und dann wird es schwer, uns oben festzusetzen.“

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Wegen der emporschnellenden Inzidenz sind ab sofort wieder Coronatests obligatorisch. „Wenn es bei den Tests am Donnerstagabend keinen positiven Befund gibt und sich niemand verletzt, fahren wir in voller Besetzung nach Freiburg“, hofft Piotrowski. Auch die jüngst nachverpflichtete Taylor Mingo sieht er ein Stück weiter als gegen Halle. „Nach einer Woche kann ein Pointguard nicht komplett integriert sein. Aber wir freuen uns, dass sie da ist.“