Rostock. Ein Debakel: Der Herner EV hat das Dienstagsspiel bei den Rostock Piranhas mit 0:7 verloren. Trainer Danny Albrecht sparte nicht mit Kritik.
Im Dienstagsspiel bei den Rostock Piranhas wollte der Herner EV das Ruder nach fünf Niederlagen in Folge herumreißen, doch stattdessen erlebte er eins der schlimmsten Debakel seiner Oberligageschichte. Der Tabellenelfte nutzte die zahlreichen individuellen Fehler der Gäste schonungslos und schickte die Miners mit einer 0:7 (0:2, 0:1, 0:4)-Klatsche auf die Heimreise.
Anfangs schien es allerdings nicht, als habe der HEV die lange Busfahrt in den Knochen. Die Gysenberger kamen schnell ins Spiel, doch vor dem Tor des Gegners waren sie an diesem Abend völlig harmlos. Beide Mannschaften überbrückten die neutrale Zone zügig, doch effektiv im Abschluss waren vor 853 Zuschauern nur die Gastgeber.
- Herner EV: Anfangseuphorie ist verflogen.
- HEV kämpft – und verliert.
- Herne gibt Zwei-Tore-Führung aus der Hand.
Eine der ersten Chancen führte gleich zum 1:0, ehe eine unfassbare Herner Fehlerorgie in Gang kam. August von Ungern Sternberg ging nach einem Herner Fehlpass in der Rostocker Zone auf und davon und ließ Finn Becker im HEV-Tor keine Chance.
Herner EV kann doppelte Überzahl nicht nutzen – Rostock punktet
Der 18-jährige Förderlizenzspieler aus Iserlohn hatte den Vorzug vor Stammtorhüter Björn Linda erhalten und war an dem, was noch kommen sollte, absolut schuldlos. Dabei hatte der HEV zunächst weiterhin seine Chancen. Allein Marcus Marsall vergab im ersten Drittel zwei hochkarätige und mehrere weitere gute Möglichkeiten und auch Artur Tegkaev und Kevin Orendorz trafen nicht.
Nach der ersten Pause schien noch alles drin für die Grün-Weiß-Roten, doch auch Dennis Swinnen kam nicht an Rostocks Keeper Lucas di Berado vorbei. Dann sorgte eine doppelte Überzahl für neue Hoffnung im Herner Lager – schließlich war das Powerplay einer der letzten Trainingsschwerpunkte gewesen.
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Stattdessen verstrichen 74 Sekunden im Fünf-gegen-drei ungenutzt, aber die nächste Strafe gegen Rostock hatte Folgen. Allerdings auf der anderen Seite. Wieder verlor der HEV in der gegnerischen Zone die Scheibe und die Piranhas setzten den Shorthander – 0:3 aus Herner Sicht nach 40 Minuten.
Doch für die HEV-Fans an der Schillingallee und den heimischen Bildschirmen sollte es noch schlimmer kommen. Erneuter Scheibenverlust und 4:0, Auszeit und sofort der nächste Fehlpass zum 5:0 und nur wenig später wieder eine Herner Vorlage direkt in die Kelle eines einschussbereiten Gegners – die Miners unterirdisch und das halbe Dutzend innerhalb von zweieinhalb Minuten voll.
HEV-Trainer Albrecht: „Leistung war absolut inakzeptabel“
Außer dem ersten spielten die Piranhas dann nur noch den letzten Treffer ohne freundliche Unterstützung der Gäste heraus und Rostocks TV-Kommentator fand am Mikrofon die passenden Worte: „Finn Becker kann einem da hinten leid tun.“
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Auch HEV-Trainer Danny Albrecht nahm seinen jungen Goalie hinterher ausdrücklich aus der Kritik. Das Fett bekamen verdientermaßen dessen Vorderleute weg: „In den ersten beiden Dritteln haben wir vorne die Konsequenz vermissen lassen. Was wir dann im letzten Drittel abgeliefert haben, war unter aller Sau. Für unseren 18-jährigen Torwart tut es mir leid. Ihn haben wir brutal im Stich gelassen. Diese Leistung war absolut inakzeptabel.“
Rostock Piranhas – Herner EV 7:0
Tore: 1:0 (6:36), 2:0 (11:01), 3:0 (37:00, 4-5), 4:0 (44:07), 5:0 (44:51), 6:0 (46:35), 7:0 (51:59).
Strafminuten: Rostock 8 – Herne 6.