Hannover. Die Neuauflage des Meisterschafts-Finals bei den Hannover Scorpions weckt Erinnerungen bei den HEV Miners. 4:6 – der Befreiungsschlag bleibt aus.

Auch an diesem Freitag gelang dem Herner EV nicht der erhoffte Befreiungsschlag. Trotz dreimaliger Zwei-Tore-Führung unterlagen die Miners beim amtierenden Nordmeister Hannover Scorpions mit 4:6 (2:1, 2:1, 0:4).

Nach dem 1:7-Debakel in Tilburg kamen die Gastgeber vor 1009 Zuschauern mit Wut im Bauch aufs Eis. Sofort rollte eine massive Angriffswelle auf den Kasten von Björn Linda zu, doch der behielt in der kniffligen Anfangsphase einen kühlen Kopf. Erst nach sechseinhalb Minuten konnte der HEV für Entlastung sorgen und traf mit seinem ersten Schuss. Dennis Swinnen zog verdeckt ab und die Scheibe landete unhaltbar für HSC-Keeper Ansgar Preuß im Dreieck – ein Tor aus dem Nichts.

Herner EV: Das erste Tor macht Mut, Liesegang legt das zweite nach

Aber der Treffer machte Mut, die Gäste waren jetzt im Spiel. Und sie legten nach. Tomi Wilenius passte quer auf Nils Liesegang und der sträflich allein gelassene HEV-Center guckte sich Preuß perfekt zum 0:2 aus – effektiver geht’s kaum.

Wenig später blieb der Torschütze ohne gegnerische Einwirkung verletzt liegen und die Scorpions nutzten die Situation zum Anschlusstreffer. Liesegang musste vom Eis und kam an diesem Abend auch nicht mehr zurück – HEV-Trainer Danny Albrecht musste seine Reihen neu sortieren.

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Sein Team fing den Verlust als Mannschaft auf und rettete den knappen Vorsprung in die Pause, geriet aber nach Wiederbeginn sofort erneut unter Druck. Die Scorpions hatten mehrere gute Ausgleichsmöglichkeiten, doch die mächtigste Torfabrik der Liga lieferte nicht – dafür aber der HEV. Der kombinierte sich schnell und direkt in die gegnerische Zone und Tomi Wilenius krönte einen der schönsten Herner Angriffe der letzten Wochen mit einem perfekten Abschluss.

Das Ende des Spiels erinnert an das bittere Finale im Frühjahr

Aber auch diesmal hielt der Zwei-Tore-Vorsprung nicht lange. Hannover verkürzte in Überzahl, blieb aber weiterhin anfällig für Konter. Denis Fominych vollendete nach einem weiteren schnellen Herner Vorstoß zum 2:4 und mit diesem Ergebnis wurden auch zum zweiten Mal die Seiten gewechselt.

Artur Tegkaev hatte für die Herner EV Miners die große Chance auf den Treffer zum 5:4 gegen die Hannover Scorpions, traf aber nur den Pfosten.
Artur Tegkaev hatte für die Herner EV Miners die große Chance auf den Treffer zum 5:4 gegen die Hannover Scorpions, traf aber nur den Pfosten. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Doch der HEV ging mit der nächsten Unterzahl ins letzte Drittel und schon nach wenigen Sekunden nutzten die Gastgeber ihr Powerplay. Auch das 4:4 fiel bei Überzahl der Niedersachsen, die ihrerseits alle Strafen gegen das eigene Team wegsteckten. Artur Tegkaev hatte von Robert Peleikis perfekt auf die Reise geschickt noch einmal die Riesenchance zur erneuten Herner Führung, doch der Pfosten rettete für Preuß und auch die letzte Überzahl der Miners brachte nichts ein.

Der Rest des Spiels erinnerte dann fatal an das dritte Staffelfinale zwischen den beiden Mannschaften im Frühjahr. Auch da hatten die Scorpions einen Rückstand in der Schlussphase umgebogen und auch dieses Mal erlahmte die Herner Defensive auf den letzten Metern. Mit einem späten Doppelschlag drehte Hannover die Partie endgültig – unterm Strich hatten am Ende allerdings die Special teams den Ausschlag gegeben.

Hannover Scorpions gegen Herner EV - die Statistik

Tore: 0:1 (6:36) Swinnen (Orendorz/Fominych), 0:2 (9:25) Liesegang (Wilenius/Marsall), 1:2 (12:09), 1:3 (31:29) Wilenius (Komov/Peleikis), 2:3 (33:25, 5-4), 2:4 (35:58) Fominych (Swinnen/Wilenius), 3:4 (40:28, 5-4), 4:4 (48:46, 5-4), 5:4 (57:52), 6:4 (59:01).

Strafminuten: Hannover 8 – Herne 10.

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