Herne/Wanne-Eickel. Bei Sportfreunde Wanne-Eickel (1.) und SG Herne 70 (4.) kann es aktuell kaum besser laufen. Doch beide Trainer erkennen Optimierungspotenzial.
Was sich nach den ersten Spieltagen der Fußball-Bezirksligastaffel 10 andeutete, hat auch nach einem guten Saisondrittel Bestand: Die beiden Lokalmatadore sind nicht nur blendend aus den Startlöchern gekommen, sondern präsentieren sich Woche für Woche in beeindruckender Verfassung. Die Sportfreunde Wanne-Eickel sind seit vier Spieltagen alleiniger Spitzenreiter, die SG Herne 70 kaum weniger grandioser Tabellenvierter.
Sportfreunde Wanne-Eickel
Nach neun Spielen hat bei den Wannern noch immer keine Niederlage zu Buche geschlagen. Acht Siege und ein Remis (1:1 in Hattingen am 4. Spieltag) stehen in der Bilanz. Beim TuS Heven erlebte man jüngst eine Gratwanderung und entschied auch diese im Stile einer Spitzenmannschaft. „Unterm Strich war das schon ein glücklicher Sieg“, beurteilte Trainer Frank Conradi den 5:3-Erfolg vom Sonntag. Und er gab zu: „Ich sehe das schon sehr gespalten und bin auch selbstkritisch.“ Er selbst, so der Coach, habe mit einem zu langen Beibehalten der ursprünglichen Marschroute in der ersten Halbzeit die Gefahr einer ersten Saisonniederlage heraufbeschworen.
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Einen weiteren „Fauxpas“ habe ihm dann ein Spieler bescheinigt. „Krücke meinte vor seiner Einwechslung, es war ein Fehler ihn nicht aufzustellen“, berichtete Conradi erheitert. Dennis Kruckow kam dann zur Mitte des Spiels aufs Feld und wies dort seinen Wert mit zwei Treffern zum 5:3-Sieg umgehend nach. „So liebe ich das natürlich“, sagt Conradi zu diesem gelungenen Schachzug. „Wenn jemand was fordert und dann so liefert.“ Auf das Personal ist eben Verlass – und zwar in voller Breite. Neuzugang Dominik Hanemann kommt etwa bereits auf zwölf Saisontore, Vangelis Harder und Dennis Kruckow aber auch schon auf jeweils sechs.
Am Sonntag nun wartet der nächste Kracher. Denn Verfolger FC Altenbochum schlägt in der Wananas-Arena auf und bläst zum Angriff auf die Spitze. Bei drei Punkten Differenz zwischen den Sportfreunden und dem Tabellendritten ist die Führung konkret in Gefahr, denn die Tordifferenz beider Teams ist nahezu gleich. Conradi ist gespannt: „Das wird ein richtig geiles Spiel, wir freuen uns. Aber erst mal gibt es auch noch einiges aufzuarbeiten.“
SG Herne 70
Er beschreibt es selbst als „Jammern auf hohem Niveau“, wenn Michele Di Bari nach einem 3:0-Auswärtssieg seiner Mannschaft an deren Torausbeute herummäkelt. Doch als Chef an der Linie lässt er sich eben nicht so leicht von Resultaten betüddeln, sondern behält stets das Verbesserungspotenzial im Fokus.
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Dabei läuft es ergebnismäßig doch beinahe erschreckend rund. Gingen in der vergangenen Kurz-Saison noch alle sieben Spiele verloren, stricken die Siebziger nun an einer Erfolgsserie von bereits fünf Siegen hintereinander. Die Herner haben sich zu einem Topteam in die Spitzengruppe der Staffel 10 hinaufgeschwungen.
Wie in Wanne-Eickel baut man dabei auch an der Vödestraße auf einen breiten und qualitativ aufgepeppten Kader. Doch die von Di Bari attestierte „Schlampigkeit“ vor dem gegnerischen Tor, die sich durchzieht durch den bisherigen Saisonverlauf wie ein roter Faden, könnte zur Gefahr werden. Mit Keito, Abdallah, Derwish oder Ostermann hat Herne 70 diverse Torgaranten, die aktuelle Kritik müssen sich jedoch alle gefallen lassen.
Jetzt folgen zunächst einige herbstliche Matschwochen auf rotem Rasen. „Da geht es dann nicht um Fußballspielen, da ist kämpfen gefragt“, blickt Di Bari voraus.
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