Ruhrgebiet. Die Corona-Zahlen steigen. Kommt die Notbremse? In Duisburg wurden die Regeln schon verschärft. Was bedeutet ein längerer Lockdown für den Sport?

Was waren das für schöne Bilder: Nach den ersten Lockerungen der strikten Corona-Einschränkungen war erstmals seit Monaten wieder Fußballtraining für Kinder erlaubt. 20 Kids auf dem Platz, ohne Masken, mit Kontakt.„Wie Weihnachten“ sei das für die Kinder, meinte ein Trainer. Gleichzeitig wurde Anfang März aber auch die so genannte „Notbremse“ für die Lockerungen beschlossen – aber wann wird die gezogen?

Nach Vereinbarung der Bund-Länder-Konferenz Anfang März wird die Notbremse gezogen, wenn die Corona-Inzidenz (neue Fälle pro 100.000 Einwohner) drei Tage in Folge über 100 liegt. Dann würden Lockerungen zurückgenommen, das Regelwerk wieder auf den Stand von vor 7. März zurückgesetzt – also wäre auch Kindertraining wieder verboten. In NRW wurde das aber nicht in die Coronaschutz-Verordnung übernommen.

NRW-Inzidenz am Montag bei 106,6 – keine automatische Notbremse

Als Anhaltspunkt für alle Lockerungs- und Lockdown-Entscheidungen gilt in NRW die Landes-Inzidenzzahl. Die stieg am Montag auf 106,6, laut Gesundheitsministerium damit zum dritten Mal in Folge über 100. Laut RKI hingegen lag die Inzidenz am Sonntag und Montag (also zwei Tage in Folge) über 100.

Wenn die lokale Inzidenz einer Kommune aber deutlich höher ist, können die Regeln für einen Kreis oder eine Stadt gezielt verschärft werden.

In Duisburg zum Beispiel wurden die Regeln zum Wochenende verschärft und auch der Sport war betroffen. Kindertraining ist zwar weiter erlaubt – aber nicht mehr mit 20, sondern nur mit fünf Kindern. Für viele Sport- und vor allem Fußballvereine würde das wohl einen erneuten Trainingsstopp bedeuten. Einzelne Vereine wie z.B. die Klubs aus Gelsenkirchen-Rotthausen haben das Training von sich aus schon gestoppt.

Eine automatische Notbremse ist in NRW aber nicht vorgesehen, aktuell entscheidet noch jede Kommune für sich. Das kann sich aber schnell ändern: Am Montagabend, 22. März, findet die nächste Bund-Länder-Konferenz statt – angesichts steigender Zahlen sollen die Lockerungen ausgesetzt, der Lockdown verlängert werden.

Punktspiele sind mit verlängertem Lockdown noch ganz weit weg

Was das für das Kindertraining bedeuten würde, ist noch unklar - falls die Schulen wieder flächendeckend auf Distanzunterricht umstellen, dürfte Kontaktsport aber kaum erlaubt bleiben.

Sicher im Sport ist jedoch: Alle Hoffnungen, dass bald wieder Mannschaftstraining für Erwachsene erlaubt wird und nach einer kurzen Vorbereitung wieder Fußball-Meisterschaftsspiele ausgetragen werden können, haben sich vorerst erledigt.

An Wettkämpfe ist unter diesen Voraussetzungen kaum zu denken – für die Vereine, die in manchen Städten tausende Mitglieder verloren haben, wäre schon eine Rückkehr zu einem halbwegs normalen Trainingsbetrieb ein Riesenschritt.