Herne. Der Herner EV spielt im Zwei-Tage-Rhythmus, Dienstag gegen Hamburg. Trainer Danny Albrecht erlebt die Saison „noch härter als vorher gedacht.“
Der Montagmorgen fing für Danny Albrecht erst mal mit dem Schneiden von Videos an. Der Trainer des Herner EV war dankbar, dass vom Vorabend frisches Bildmaterial vom nächsten Gegner, den Crocodiles Hamburg (Dienstag, 20 Uhr, Hannibal-Arena/kostenpflichtiger Livestream auf Sprade TV) im Netz hochgeladen wurde, vom 2:5 der Norddeutschen gegen die Tilburg Trappers.
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So haben die Herner die Chance, einen aktuellen Überblick über den nächsten Gegner zu bekommen – was in dieser Saison nicht ganz leicht ist.
Herner EV: Denken „von Tag zu Tag“
Bei den Hamburgern zu Beispiel, sagt Danny Albrecht, hat sich das Gesicht der Mannschaft durch Ausfälle oder Rückkehrer wieder verändert gegenüber dem letzten Aufeinandertreffen der beiden Teams, und zurzeit sind die Herner außerdem im Zwei-Tages-Rhythmus auf dem Eis gefordert.
Wie leicht oder schwer es da ist, immer den Überblick zu behalten? Nicht immer ganz einfach, sagt Danny Albrecht, aber es klappt: „In dieser Saison denken wir nur von Tag zu Tag.“
Achterbahnkurve nicht verlassen
Einen Tag vorwärts gedacht, warten die Crocodiles als nächster Heim-Gegner (Vorschau hier), einen Tag rückwärts geblickt sieht Danny Albrecht einen 4:2-Sieg gegen die Rostock Piranhas (Spielbericht mit Fotostrecke hier). Den Christoph Ziolkowski und Denis Fominych mit ihren Treffern in den Schlussminuten spät klar machten.
Die Achterbahnkurve dieser Saison, was die Leistungen angeht, haben die Herner nicht verlassen, sagt der HEV-Trainer, denn die Partie gegen Rostock sei wieder eine schwächere der Herner gewesen.
„Die Jungs, die spielen können, reißen sich den Hintern auf“
Gerade auch im Vergleich zum starken 5:2 über die Hannover Indians (Spielbericht mit Fotostrecke hier) zwei Tage zuvor. Aber: „Solch ein Spiel wie am Sonntag hätten wir vor fünf Wochen noch verloren. Das Glück haben wir uns erarbeitet. Die Jungs, die spielen können, reißen sich den Hintern auf.“
Dass nach harter Arbeit die volle Punktzahl in Herne blieb, daran hatte auch Jonas Neffin großen Anteil: „Er ist ein Mega-Talent“, so Albrecht über den 20-Jährigen, der diesmal statt der Nummer eins Björn Linda im Tor stand. „Auf dieser Position sind wir überragend besetzt“, stellt Albrecht für seine Goalies fest.
Viele Verletzte: HEV will aber nichts überstürzen
Sportlich denken die Herner von Tag zu Tag, ein Stück weiter aber doch. Denn im Moment vermissen die Grün-Weiß-Roten eine Reihe von Stammkräften. Am Sonntag kam auch wieder Richie Mueller, der Torschütze zum 1:2-Anschlusstreffer gegen Rostock, hinzu.
„Er wollte unbedingt spielen“, so Danny Albrecht, „aber im letzten Drittel haben sich wieder seine muskulären Probleme bemerkbar gemacht.“ Was seine Rückkehr und die der weiteren zurzeit verletzten Stammkräfte angeht, wollen die Herner aber „nichts überstürzen“, sagt der Trainer.
In der kommenden Woche sei mit Rückkehrern zu rechnen, so Albrecht, zumal der kommende Sonntag spielfrei ist.
Ein paar Laktate rauslassen
Zeit, einmal durchzuschnaufen nach dem happigen Punktspiel-Programm im Zwei-Tages-Rhythmus, der auch das Trainingsprogramm der Herner choreographiert: „Ein paar Laktate rauslassen und regenerieren“, bringt es Danny Albrecht auf den Punkt. „Wir sind froh, dass wir spielen dürfen. Aber die Saison ist noch härter, als wir das vorher gedacht haben.“ Dazu nehmen die Herner als neuen Umstand auch den Quotienten mit, der wegen der Corona-bedingt unterschiedlichen Zahl an Spielen über die Platzierungen entscheidet. Danny Albrecht: „Natürlich habe ich vorher immer geguckt, wer wo in der Tabelle steht, gegen wen wir wann spielen und wo man demnächst stehen könnte, aber auf den Quotienten habe ich vorher so nie geachtet.“
Corona-bedingt ist es nun aber ein vielsagender Wert. Herne ist Vierter mit 1,75 Punkten im Schnitt (36 Spiele), Hamburg Fünfter mit 1,66 (35 Spiele).
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Die direkte Qualifikation für die Playoffs plus das Heimrecht in Spiel eins und drei (also ein Platz unter den ersten Vier der Hauptrunde in der Oberliga Nord) ist das Ziel der Herner. Eines ist aber jetzt schon absehbar: in den Playoffs ginge das Von-Tag-zu-Tag-Denken noch einmal richtig los.
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