Herne. Nach dem 0:6-Debakel im ersten Drittel ist der Herner EV in Hannover früh geschlagen. Trainer Danny Albrecht findet zum 4:7 deftige Worte.

Für den Herner EV gab es am Pferdeturm in Hannover wieder nichts zu holen. Nach einem furiosen ersten Drittel besiegten die Indians die Gysenberger am Freitag mit 7:4 (6:0, 1:1, 0:3) und beendeten ihre Negativserie nach vier Niederlagen in Folge eindrucksvoll.

Nachdem es auf Herner Seite für Topscorer Patrick Asselin noch nicht gereicht hatte, gab es gegenüber dem Dienstagsspiel gegen Hamburg nur eine Veränderung.

Herner EV: Rückkehrer Nico Kolb noch der auffälligste Angreifer

Nico Kolb nahm den Platz des verletzten Colton Kehler im zweiten Sturm ein, und er war bei seiner Rückkehr ins Team noch der auffälligste HEV-Angreifer. Einige andere waren vielleicht mehr als mit dem aktuellen Spiel mit dem Versuch beschäftigt, sich an den letzten Herner Sieg am Pferdeturm zu erinnern – den hatte es am 20. November 2016 gegeben.

Indians-Coach Lenny Soccio hatte seine ersten beiden Sturmreihen erneut umgestellt und dieses Mal offenbar die richtigen Formationen gefunden. Schon nach 72 Sekunden hieß es 1:0, ehe ein kurioses Tor Björn Linda schlecht aussehen ließ. Maximilian Pohl brachte die Scheibe aus der eigenen Hälfte aufs Tor, wo das Spielgerät versprang und am verdutzten Herner Keeper vorbei ins kurze Eck hüpfte.

Björn Lindas Arbeitstag ist schnell beendet

Kurz darauf schlug es zum dritten Mal ein, und damit war Lindas Arbeitstag auch schon beendet – gespielt waren noch nicht einmal neun Minuten.

Es kam Jonas Neffin, doch dem 20-jährigen Förderlizenzspieler ging es zunächst nicht besser, denn jetzt zerfiel das Gästeteam in seine Einzelteile. Hannover störte weiterhin früh, nutzte auch seine ersten beiden Powerplays und machte noch vor der ersten Pause gegen die indisponierte Herner Defensive das halbe Dutzend voll – so viele Tore hatten die Indians in ihren vorherigen vier Spielen insgesamt erzielt.

HEV gelingt nur eine Resultatsverbesserung

Auf der Gegenseite vergaben Mike Schmitz und zweimal Marcus Marsall die besten Chancen für den HEV, sie scheiterten dabei jeweils freistehend an Hannovers Keeper David Zabolotny.

Stinksauer nach dem Spiel seiner Mannschaft in Hannover: HEV-Trainer Danny Albrecht.
Stinksauer nach dem Spiel seiner Mannschaft in Hannover: HEV-Trainer Danny Albrecht. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

Der blieb angeschlagen in der Kabine und machte Platz für Lukas Schaffrath. Der Ex-Herner bekam jetzt etwas mehr zu tun als sein Vorgänger, weil seine Teamkollegen angesichts des klaren Vorsprungs kräftig auf die Tempobremse drückten. Dem HEV gelang so zumindest noch eine Resultatsverbesserung, doch am schlechten Gesamteindruck änderte das am Ende kaum noch etwas.

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Dementsprechend sauer war Danny Albrecht und zog nach dem Spiel kräftig und deftig vom Leder: „Das war geistiger, körperlicher und spielerischer Dünnschiss. Auch nach dem ersten Drittel wurde nichts besser – der Gegner hat einfach aufgehört. Wir haben heute nichts gezeigt.“ Die lange Verletztenliste ließ der Herner Cheftrainer nicht als Entschuldigung gelten: „Wenn man dem Gegner nicht überlegen ist, kann man wenigstens kämpfen.“

HEV-Stürmer Denis Fominych hatte im Pauseninterview nach den indiskutablen ersten 20 Minuten zumindest die Fähigkeit zur Selbstkritik bewiesen: „Wir waren nicht da, nichts hat funktioniert. Als wenn wir heute alles in Herne gelassen hätten.“

Tore: 1:0 (1:12), 2:0 (5:42), 3:0 (8:49), 4:0 (14:00, 5-4), 5:0 (16:06), 6:0 (18:36, 5-4), 6:1 (28:40) Kolb (Elten/C. Ziolkowski), 7:1 (33:58), 7:2 (44:02) Komov (C. Ziolkowski/T. Ziolkowski), 7:3 (49:40) Liesegang (Marsall/Fominych), 7:4 (59:33, 5-4) Elten (Kolb/Schmitz).

Strafminuten: Hannover 6 – Herne 10.

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