Herne/Wanne-Eickel. Die neuen Allwetterplätze des TC BW Wanne-Eickel sind auch für Rollstuhltennis geeignet. Anlage an der Emscherstraße wird barrierefrei umgebaut.

Auf den ersten Blick sind es zwei ganz normale Tennisplätze. Weiße Einzel- und Doppellinien, rote Asche, in der Mitte ein Netz. Doch für den TC Blau-Weiß Wanne-Eickel sind es „zwei Felder der Träume“.

Zu diesem Superlativ griff der Vereinsvorsitzende Norbert Zielonka, als er am Freitagnachmittag gemeinsam mit Bürgermeisterin Andrea Oehler zwei auch für Rollstuhltennis geeignete Allwetterplätze auf der Anlage an der Emscherstraße offiziell eröffnete. Natürlich coronagerecht ohne das obligatorische Glas Sekt, dafür aber mit einem Band, das die Bürgermeisterin gekonnt zerschnitt.

TC Blau-Weiß Wanne-Eickel: „Jeder soll hier seinen Spaß haben“

Etwa 66.000 Euro kostete der Umbau, 90 Prozent davon förderte das Land durch sein Programm „Moderne Sportstätten 2022“. Die beiden Courts können das ganze Jahr über bespielt werden, und zwar von „Menschen mit und ohne Behinderungen“ wie es Norbert Zielonka formulierte: „Jeder soll hier seinen Spaß haben.“

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Den hatten Samuel Mirzaian und Justin Blume, beide sind krankheitsbedingt an den Rollstuhl gebunden, bereits am Freitag. Mit Clubtrainer Oliver Buschmann, der mittlerweile extra eine Fortbildung in Sachen Rollstuhltennis absolviert hat, schlugen sie auf der roten Asche die ersten Bälle. „Passt! Hier sackt man nicht ein und kann gut und vor allem schnell rollen“, freute sich Samuel über die, so Zielonka, „in der Stadt Herne einzigartigen Plätze“, auf denen unter der roten Asche eine Schicht aus Kunststoff und Harz liegt.

Gesamte Anlage soll barrierefrei werden

Die beiden Allwetterplätze sind aber nur ein Baustein auf dem Weg zu einer behindertengerechten Anlage. Auch ein Plattform-Schräglift sowie behindertengerechte Sanitäranlagen wurden in den letzten Wochen ins Clubhaus eingebaut. Rollstuhlfahrer oder gehbehinderte Menschen erreichen so u.a. leichter die Clubgastronomie im 1. Obergeschoss. Andrea Oehler lobte daher auch die gesamte Anlage für ihre Barrierefreiheit: „Sie sind im Bereich der Inklusion ganz weit vorne“, so die Bürgermeisterin.

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Dass der Weg zum Ziel aber noch weit ist, ließ Norbert Zielonka durchblicken: „Es sind noch viele Schritte zu gehen. Aber wir haben Verantwortung übernommen und ermöglichen Menschen mit Behinderungen soziale Teilhabe.“ Etwa 54.000 Euro kostete die Barrierefreiheit im Clubhaus. Auch hier förderte das Land 60 Prozent, weitere Mittel kamen von der „Aktion Mensch“, vom Lions Club Wanne-Eickel und von Privatpersonen.

Ab Sonntag, 21. März, sind die beiden Allwetterplätze auch für Clubmitglieder geöffnet, einen Tag später nimmt Oliver Buschmann dort sein Training wieder auf. Die Eröffnung der weiteren sechs „normalen“ Außenplätze an der Emscherstraße ist für Samstag, 10. April, geplant.

Fördertopf für Herne ist mit 2,125 Mio. Euro gefüllt

Vom Förderprogramm „Moderne Sportstätten 2022“, durch das ca. 2,125 Mio. Euro nach Herne und Wanne-Eickel fließen, profitieren noch viele weitere Sportvereine in unserer Stadt.

Einige Beispiele: Das Geld bereits ausgegeben hat der TV Wanne 85 für die energetische Sanierung und Modernisierung der Sporthalle auf der Erich-Höll-Sportanlage, und beim TC Grün-Weiss an der Vinckestraße wird kräftig an der Sanierung der neun Tennisplätze gearbeitet. Bleiben wir beim „weißen Sport“: Der TC Friedrich der Große will sein Hallendach und die Platzberegnung modernisieren, dafür erhält er vom Land exakt 17.290 Euro.

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