Herne/Wanne-Eickel. Virtuell trafen sich der Kreisjugendausschuss des FLVW-Kreises 15 und Vereinsvertreter – die meisten Punkte standen unter dem Oberthema „Corona“.
„Es hat sich gezeigt, dass es nötig gewesen ist“, schloss Bernd Götte nach fast zweieinhalb Stunden die erste virtuelle Sprechstunde des Kreisjugendausschusses (KJA) des FLVW-Kreises Herne (FLVW) am Freitagabend. Es hatte sich bei den Vertretern der Vereine einiges angesammelt.
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Neben dem KJA-Vorsitzenden Götte leitete der Koordinator Spielbetrieb Denis Wessel durch den Abend mit gut 30 Vereinsvertretern, der aufzeigte, dass selbst die Leute vom Fach aufgrund der aktuellen Situation nicht auf jede Frage und jedes mögliche Szenario eine Antwort haben.
Herne/Wanne-Eickel: Rückkehr auf den Trainingsplatz am wichtigsten
Die Pandemie bildete die Grundlage für die meisten Sachverhalte, die zur Besprechung standen. Am wichtigsten waren die Rückkehr der Kinder und Jugendlichen auf den Trainingsplatz sowie die Planung und Fortsetzung des Spielbetriebs. Von Verbandsseite sieht der optimale Restverlauf folgendermaßen aus: auch in den Jugendligen soll die 50-Prozent-Regel greifen, soll für eine Wertung mindestens die Hälfte aller Spiele ausgetragen sein.
„Wir sind im Bereich der A- bis D-Jugend gut aufgestellt. Es fehlen in den Jugendbereichen nur maximal sechs Spiele, um das 50 Prozent-Ziel zu erreichen“, berichtete Wessel. Dazu würde es ausreichen, den Spielbetrieb nach den Osterferien, sprich am 17./18. April, anlaufen zu lassen, um eine Saisonwertung sicherzustellen. Sie soll schon Mitte Mai wieder enden, um Zeit für mögliche Aufstiegsrunden zu gewährleisten. „Es sieht in der Jugend deutlich besser aus als im Seniorenbereich“, bestätigte Götte.
Zu kurze Vorbereitung „ein riesiges Risiko“
Die dafür vom Verband geplanten zwei bis drei Wochen Trainingsbetrieb stießen bei den Vereinsverantwortlichen auf Skepsis. „Wenn wir überhaupt wieder trainieren können und es so aussieht wie im März 2020, können wir so nicht in Meisterschaftsspiele gehen“, legte Dirk Müller, Jugend-Geschäftsführer der SpVgg. Horsthausen, dar. „Nach wenig Wochen Training wieder zu spielen, hat mit einem vorsichtigen Re-Start nichts zu tun. Das ist ein riesiges Risiko. Nach so einer langen Pause und einer kurzen Vorbereitung wieder in die Zweikämpfe zu gehen, ist eine ganz andere Belastung.“
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Sechs Wochen Vorbereitung seien für Müller das Minimum – und er war an diesem Abend nicht der einzige Vereinsvertreter, der auf eine baldige Rückkehr der Nachwuchsfußballer auf die Trainingsplätze hofft (siehe hier). Was eine mögliche Fortführung der Pflichtspiele angeht, wurden allerdings sogar Stimmen für die komplette Nicht-Wertung der Saison laut, die allerdings rechtlich nicht möglich ist – und überdies eine Entscheidung wäre, die durch den Fußballkreis allein nicht getroffen werden könnte.
Als Fazit unter diesem Tagesordnungspunkt blieb Unsicherheit. Wie und wann es genau weitergeht, können die Verantwortlichen des Fußballkreises nicht wissen. Die Vorgaben der politischen Entscheidungsträger werden darüber bestimmen, ob die Saison fortgeführt werden kann.
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Die Einführung neuer Spielformen im Kinderfußball wurde weitaus weniger diskutiert. Ab der Saison 22/23 sollen die Regeln von der G- bis E-Jugend geändert sein. Weniger Spieler auf dem Feld, dafür doppelt so viele, aber kleinere Tore. Davon verspricht man sich, laut einer Studie der Uni Bielefeld, mehr Ballkontakte, mehr Tore und ergo mehr Erfolgserlebnisse für die Kinder. Erste Probeläufe im Kreis sollen ab der Saison 21/22 durchgeführt werden, eventuell bereits diesem Sommer.
Es gab so einige Diskussionspunkte bei dieser Videokonferenz-Premiere, in einem aber waren sich alle einig: hoffentlich sehen wir uns so bald wie möglich wieder – auf dem Platz.
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