Herne. Zum Rückrundenauftakt gastiert der Herner TC in der Basketball-Bundesliga in Marburg. Vertrag mit Alyssa Lawrence ist aufgelöst.

Nach etwas ruckelndem Saisonstart hatten die Bundesliga-Basketballerinnen des Herner TC gerade richtig Tempo aufgenommen und drei Siege binnen acht Tagen eingefahren, als sie ausgerechnet vor dem krönenden Jahresabschluss doch noch ausgebremst wurden.

Das letzte Hinrundenspiel gegen den BC Pharmaserv Marburg wurde kurzfristig abgesetzt, weil ein Großteil des Pharmaserv-Teams nach einem positiven Corona-Test einer Nördlinger Spielerin als Kontaktpersonen ersten Grades in Quarantäne musste. Die ist mittlerweile abgesessen, und so steht dem ersten Aufeinandertreffen beider Traditionsclubs voraussichtlich nichts im Wege.

Herner TC: Das Spiel in Marburg ist der Rückrundenauftakt

Denn die Rückrunde der Toyota 1. DBBL beginnt mit eben den Partien, mit denen die Hinrunde endete. Und so treten die Herner Damen am Samstag um 19 Uhr in der Marburger Georg-Gaßmann-Halle an.

Das Hinspiel in Herne ist übrigens inzwischen auch neu terminiert. Es wird am Mittwoch, 27. Januar, um 19.30 Uhr in der H2K-Arena nachgeholt.

BC-Team ist Vorletzter: Diesmal lügt die Tabelle

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Marburg belegt zwar mit nur drei Punkten aktuell den vorletzten Platz, aber diesmal lügt die Tabelle eben doch. Die „Blue Dolphins“ wurden mehr als jedes andere Team durch die Pandemie heimgesucht, mussten bereits im November wegen einer ersten Quarantäne-Phase zwei Spiele absagen und mit dem Training aussetzen.

Fünfmal erst gingen sie aufs Parkett, zweimal verließen sie es siegreich. Zum Spiel in Osnabrück traten sie nicht an und bezahlten das mit einer 0:20-Wertung und dem Abzug eines Punktes.

HTC-Trainer Piotrowski erwartet ein umkämpftes Match

Hernes Trainer Marek Piotrowski weiß diese Situation schon richtig einzuschätzen und bereitet sein Team auf ein schwieriges, hart umkämpftes Match vor. „Marburg steht natürlich unter Druck, muss gerade die Heimspiele unbedingt gewinnen“, warnt er. „Angeschlagene Gegner sind bekanntlich doppelt gefährlich.“

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Auch ohne Megan Mullings, die ihre Zelte in Marburg gerade abgebrochen hat, verfügt sein Kollege Julian Martinez über einen großen und gut besetzten Kader. Mit Pointguard Alexandra Wilke, bisher beste Werferin ihres Teams, Theresa Simon, Johanna Klug und Marie Bertholdt stehen vier aktuelle A-Nationalspielerinnen im Schnitt mehr als 20 Minuten auf dem Feld, ebenso übrigens wie die Ex-Hernerin Rachel Arthur. Zusammen mit den US-Girls Tonisha Baker und Hanna Crymble bilden sie den Kern in der Marburger Rotation.

"Urgestein" der Liga in Corona-bedingten Schwierigkeiten

Auch die beim HTC ausgebildete Malina Sola bekommt regelmäßig ihre Minuten. Weil die 2. DBBL noch pausiert, kann Martinez zudem auf etliche Spielerinnen aus dem Kader der Zweitvertretung zurückgreifen, so dass er seinen Leistungsträgerinnen nach Bedarf Verschnaufpausen gönnen kann.

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„Marburg hat sieben, acht richtig gute Spielerinnen. Das ist eine sehr starke Mannschaft, für die es aber schwer ist, in den Rhythmus zu kommen. Zweimal Quarantäne, danach immer wieder von vorn anfangen, dazu mit neuem Trainer, das ist schon eine Herausforderung“, weiß Marek Piotrowski um die aktuellen Schwierigkeiten bei dem "Urgestein" der Liga, das in der Vergangenheit meist um die oberen drei, vier Plätze mitspielte und auch jetzt das Potenzial dazu hat.

Pokal-Viertelfinale knapp gegen Osnabrück verloren

Ob die Blue Dolphins dieses Potenzial am Samstag schon aufs Parkett bringen können, bleibt jedoch abzuwarten. Seit gut einer Woche sind sie aber wieder im Training, und am Mittwoch sammelten sie im Pokal-Viertelfinale gegen Osnabrück auch wieder Wettkampfpraxis.

Zwei Lauras lassen den Herner TC jubeln

HTC lässt den Royals keine Chance

In heißer Schlussphase die Nerven behalten

Die Partie ging zwar mit 61:66 verloren, aber nach einer ganz schwachen ersten zeigte Marburg eine mehr als ordentliche zweite Hälfte. „Auf jeden Fall war das eine gute Vorbereitung auf unser Spiel“, glaubt HTC-Trainer Piotrowski.

Alyssa Lawrence: Vertrag in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst

Ihr Vertrag wurde in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst: Alyssa Lawrence spielt nicht mehr für den HTC.
Ihr Vertrag wurde in beiderseitigem Einvernehmen aufgelöst: Alyssa Lawrence spielt nicht mehr für den HTC. © FUNKE Foto Services | Klaus Pollkläsener

Gut vorbereitet sieht er aber auch sein Team. „Wir haben an Silvester und Neujahr frei gemacht, sonst aber durchtrainiert“, berichtet er (mehr dazu hier). Viel Abwechslung gebe es für die Damen im Lockdown ja auch nicht. „Zuhause, Einkaufen, Halle, mehr ist nicht“, weiß Piotrowski. „Für die Mädels ist das schon schwer.“

Umso mehr freuen sich alle, dass es jetzt wieder um Punkte geht. „Wenn nichts mehr passiert, treten wir mit dem Aufgebot der letzten Spiele an“, so der Coach. Fehlen werden nur die Langzeitverletzten. Während Chloé Bully in Herne und Laura Stockton in den USA ihre Reha fortsetzen, zählt Alyssa Lawrence nicht mehr zum Kader. In beiderseitigem Einvernehmen haben Verein und Spielerin den Vertrag zum Jahresende aufgelöst.

Bully, Westerik & Co.: Der Kader des Herner TC für die Saison 2020/21:

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