Herne. Ein starkes Nördlingen stellt sich Samstag in der leeren Arena des Herner TC vor. Dass sie spielen, empfinden die Basketballerinnen als Privileg.

Als Spitzenreiter der 1. Toyota DBBL empfangen die Basketballerinnen des Herner TC an diesem Samstag um 18 Uhr die XCYDE Angels aus Nördlingen. Zuschauer sind im Monat November aufgrund der Corona-Beschränkungen im gesamten Profi-Sport nicht zugelassen.

So bleibt den Freunden des Damenbasketballs nichts anderes übrig, als ihrem Team beim Ansehen des Livestreams auf sporttotal.tv die Daumen zu drücken. Sollte es wie zuletzt aus Göttingen erneut technische Probleme beim Provider geben, ist der HTC darauf vorbereitet, das Spiel über den eigenen Facebook-Auftritt zu streamen.

Corona-Tests negativ: Grünes Licht fürs Herner Heimspiel

Dass die Partie in der H2K-Arena überhaupt stattfinden kann, war bis Donnerstag noch unsicher. Wegen einer Corona-Infektion hatten die Angels zuletzt ihr Heimspiel gegen Freiburg absagen müssen, neben der positiv getesteten Spielerin mussten zwei weitere als Kontaktpersonen ersten Grades in Quarantäne.

Der Pooltest am Mittwoch, dem sich alle DBBL-Teams vorerst jede Woche unterziehen, blieb bei Nördlingen wie beim HTC jedoch negativ, so dass die Zweitproben gar nicht erst analysiert werden mussten und dem Spiel nichts im Wege steht.

„Wir freuen uns sehr auf dieses Spiel“, sagt Marek Piotrowski, der Herner Headcoach. Noch spürt er in seinem Team keinen Frust wegen der stark eingeschränkten Freizeitmöglichkeiten.

Basketball spielen zu dürfen ist fürs Team ein Privileg

„Bisher haben wir das gut verkraftet, wir sind aber auch noch ganz am Anfang.“ Eher empfinden es die Spielerinnen als Privileg, dass sie sich jetzt zweimal täglich in der Sporthalle treffen dürfen, wo sie unter Leitung von Co-Trainer Predrag Stanojcic auch Lauf- und Krafteinheiten absolvieren. „Beim Training machen sie dann auch ihre Späßchen“, beobachtet Piotrowski. „Ich denke, wir haben schon einen ganz guten Teamspirit.“

Der dritte Sieg im dritten Spiel würde die positive Stimmung sicher noch beflügeln. „Wir haben jetzt vier Punkte, und wir werden alles dafür tun, noch zwei dazu zu holen“, verspricht der HTC-Coach.

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Leicht werde das aber gewiss nicht. „Es sind immer knappe Spiele gegen Nördlingen, auch wenn wir meistens gewinnen“, erinnert Piotrowski. „Wir werden die Angels aber nicht auf die leichte Schulter nehmen.“

Nördlingen bringt jede Menge Qualität aufs Parkett

Wie in Herne hat es auch im Ries vor der Saison einen Umbruch gegeben. Alle drei US-Girls wurden ausgetauscht, zudem hat Nationalcenterin Luisa Geiselsöder die Angels verlassen. Das neu formierte Team aber wusste bislang durchaus zu gefallen.

So gab es zwar beim Top4-Turnier um den DBBL-Pokal 19/20 Mitte Oktober vor heimischem Publikum knappe Niederlagen gegen Wasserburg und Hannover, doch in der neuen Spielzeit ist die Mannschaft von Ajtony Imreh noch ungeschlagen. In der ersten Pokalrunde gelang ein Sieg in Freiburg, in die Liga starteten die Angels mit einem klaren 90:71-Erfolg bei den Panthers Osnabrück, die eine Woche später den Titelfavoriten Keltern in dessen Halle abfertigten.

Dominierende Figur der Angels ist bislang Kelly Campbell. Sie glänzte schon mit dem besten Verhältnis von Assists zu Turnover aller Point Guards im US-Collegesystem, brachte es in ihren vier Einsätzen für Nördlingen im Schnitt auf über 19 Punkte und hat regelmäßig zweistellige Reboundzahlen vorzuweisen.

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Als „Turm“ unter den Körben hat sich Tori Waldner erwiesen, die trotz ihrer Größe von 1,96 m sehr flexibel und auch von außen gefährlich ist. Respect Leaphart zieht vom Flügel immer wieder zum Korb und punktet vorwiegend aus der Nahdistanz. Zusammen mit etablierten Bundesligaspielerinnen wie Levke Brodersen, Magaly Meynadier, Nadjeschda Ilmberger oder Laura Geiselsöder bringen die US-Girls jede Menge Qualität aufs Parkett.

Hernes Ziel: Mit einem nächsten Schritt ungeschlagen in die Pause

Doch diesen Anspruch hat auch Herne. Nach dem knappen 58:55 gegen Halle hat sich der HTC beim 71:63 in Göttingen schon deutlich verbessert vorgestellt. Den nächsten Schritt erhofft sich Trainer Piotrowski an diesem Samstag.

Der ist auch nötig, um einen starken Gegner in die Schranken zu weisen und als ungeschlagener Spitzenreiter in die Länderspielpause zu gehen.

Bully, Westerik & Co.: Der Kader des Herner TC für die Saison 2020/21:

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