Herne. Nach fast acht Monaten bestreitet der HTC wieder ein DBBL-Heimspiel. Wieder geht es gegen Halle – es gibt Ungewissheiten und Grund zur Freude.
Der anfängliche Zorn über das leichtfertig verlorene Pokalspiel gegen Göttingen war bei Marek Piotrowski schnell verflogen. „Das war wie ein Testspiel, auch wenn wir es gerne gewonnen hätten“, sagt der Trainer des Basketball-Bundesligisten Herner TC.
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„Wir sind im Prinzip noch in der Vorbereitung und es geht in kleinen Schritten voran, auch Samstag wollen wir wieder einen Schritt machen.“ Nur, dass es dann um Punkte geht: Um 18 Uhr empfängt der HTC in der H2K-Arena (Mont-Cenis-Straße) die SV Halle Lions zum Bundesliga-Auftaktspiel 2020/21.
Herner TC: Bundesliga-Standort Herne ist im Corona-Jahr keine Selbstverständlichkeit
Sobald die erste DBBL-Partie am Samstagabend läuft, wird vor allem Wolfgang und Felizia Siebert als Präsident und Abteilungsleiterin des Clubs ein großer Stein vom Herzen fallen – das Corona-Jahr war kein leichtes für den Bundesliga-Standort Herne. Und dass überhaupt gespielt wird (dazu noch vor Stand Freitagabend 100 Fans) nicht immer eine Selbstverständlichkeit.
Auch Marek Piotrowski hat oft genug die Unwägbarkeiten und Schwierigkeiten der Vorbereitung aufgezählt, die werden in diesem Moment aber vergessen sein. Auch wenn die Umstände natürlich im großen Bild weiter helfen, die Gesamtleistung einzuordnen.
Wenn er an der Linie steht, wird es in dieser Saison aber noch mehr auf Marek Piotrowski und seinen neuen Co Predrag Stanojcic ankommen, dass sie erkennen, was auf dem Feld passiert und darauf reagieren – denn zumindest zu Saisonbeginn wird es viel Unbekanntes geben.
Halle war nicht zu beobachten: Es warten Überraschungen auf dem Feld
„Wir haben Halle nicht gesehen“, erklärt der Trainer „Man konnte das Final 4 gucken und andere Testspiel-Ergebnisse lesen, aber wir wissen nicht so richtig, was uns erwartet. Wir bereiten uns auf unser Spiel vor und werden dann in den ersten Minuten sehen, wie das Spiel läuft und was man gegen Halle machen kann.“
Während Herne im Pokal ja ausschied, schaffte Halle gegen Zweitligist Braunschweig den Sprung in Runde zwei. Der seit 2019 Immer-noch-amtierende Deutsche Meister und Pokalsieger Herner TC geht aber als Favorit in die Partie, auch wenn Piotrowski den Gegner lobt.
Piotrowski weiß: Basketball macht ohne Fans nicht so viel Spaß
„Auf dem Papier haben sie eine starke Mannschaft mit sieben Ausländerinnen und sich auch höhere Ziele gesetzt“, so Piotrowski über den Aufsteiger von 2019, der beim Abbruch auf Rang elf stand und auch zu Gast beim letzten Heimspiel in Herne war.
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Ein 82:70 gab es damals, nach dem Spiel feierten Fans und Mannschaft zusammen – aber selbst wann das Spiel vergleichbar läuft, die Stimmung wird es nicht.
„Das war ganz komisch“, sagt Piotrowski über die Stimmung beim Pokal-Geisterspiel vor einer Woche. „Natürlich freuen wir uns, wieder Basketball zu spielen, aber es geht doch darum, gemeinsam zu leiden und zu feiern, ohne Fans macht es keinen Spaß.“
Vielversprechende Neuzugänge und eine Heimkehrerin
Die 100 in der Halle am Samstag dürfen sich aber auf einige neue Gesichter wie die im Pokal viel versprechenden Kristina Topuzovic und Ae’Rianna Harris freuen, vor allem aber auch auf die Etablierten Chloe Bully oder Laura Westerik und auch auf Ramona Tews.
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Letztere gehörte 2012 zur Herner Mannschaft, die in die Bundesliga aufstieg und gibt nach ihrem Wechsel von den AstroStars Bochum zu ihrem Stammverein HTC ihr Comeback in der Basketball-Bundesliga.
Bully, Westerik & Co.: Der Kader des Herner TC für die Saison 2020/21:
- Dayna Rouse: Letzter Transfer war lange in der Schwebe
- Alyssa Lawrence: Durchsetzungsstark auf dem Flügel und unter dem Korb
- Kristina Topuzović: Die serbische Flügelspielerin will mit Herne auf Titeljagd gehen
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