Wanne-Eickel/Herne. Eyyüp Hasan Ugur baut bei Firtinaspor Herne das Team neu auf – hier spricht er über den Umbruch, Ziele und seine Vorstellungen als Trainer.

Für Eyyüp Hasan Ugur waren es kuriose Monate. Im März wurde der ehemalige Profi bei Firtinaspor Herne als neuer Trainer vorgestellt, ein Pflichtspiel seines neuen Landesliga-Teams fand bisher jedoch nicht statt.

Am Freitag, 13. März, wurde die Saison unter- und mittlerweile abgebrochen, wenige Tage zuvor leitete der A-Lizenz-Inhaber seine ersten Trainingseinheiten an der Emscherstraße.

Mittlerweile geht es aber auch auf dem grünen Rasen wieder rund. Zwei Testspiele hat bereits Firtinaspor bestritten.

Gegen den Niederrhein-Landesligisten SV Genc Osman Duisburg setzte es eine 1:5-Pleite. Gegen den Oberligisten Westfalia Herne verlor Firtinaspor mit 1:4 (zum Spielbericht mit Fotostrecke geht es hier).

Leistungssteigerung gegen Westfalia

Dabei gefiel das zweite Spiel dem neuen Coach deutlich besser als die Partie in Duisburg.

Gute Leistung gegen den SC Westfalia Herne (re. Christian Eggert): zwei Gegentreffer zur 1:4-Niederlage musste Firtinaspor Herne (li. Emre Karaca)  erst in den Schlussminuten hinnehmen.
Gute Leistung gegen den SC Westfalia Herne (re. Christian Eggert): zwei Gegentreffer zur 1:4-Niederlage musste Firtinaspor Herne (li. Emre Karaca) erst in den Schlussminuten hinnehmen. © FUNKE Foto Services | Rainer Raffalski

„Ich war sehr zufrieden mit dem Auftritt meiner Mannschaft. Auch wir hatten unsere Torchancen. Vor allem in der ersten Halbzeit. Ich habe jedem Spieler seine Chance gegeben und wir haben viel ausprobiert. Insgesamt hat es mir gut gefallen“, so der 43-Jährige nach der Partie gegen das klassenhöchste Herner Team.

Die nächste Chance auf ein Erfolgserlebnis hat seine Mannschaft bereits am Donnerstagabend.

Dann ist Firtinaspor Herne zu Gast beim Bezirksligisten Türkischer SC Kamen. Spielbeginn auf dem Kunstrasenplatz am Sportzentrum in Kamen ist um 19.30 Uhr.

Erste Trainer-Erfahrungen bei Rot-Weiß Ahlen

Als Spieler war Eyüp Hasan Ugur unter anderem für Rot-Weiß Essen und den KFC Uerdingen tätig.

Den Großteil seiner Karriere verbrachte er aber in der ersten türkischen Liga, wo er lange Zeit für Antalyaspor und Gaziantepspor spielte.

Seine ersten Erfahrungen als Trainer machte er bei Rot-Weiß Ahlen in der Regionalliga West, als er von Oktober 2016 bis Dezember 2017 Chef-Coach Erhan Albayrak als Co-Trainer an der Seitenlinie unterstütze.

Vor dem Testspiel in Kamen sprachen wir mit Eyyüp Hasan Ugur über

…den Umbruch in der langen Corona-bedingten Pause

Eyyüp Hasan Ugur: „Uns haben sehr viele Spieler verlassen. Ich versuche im Moment, eine komplett neue Mannschaft aufzubauen. Und zwar mit jungen und hungrigen Spielern. Dies ist natürlich nicht einfach, denn wir haben relativ spät damit angefangen, so dass viele Akteure bereits einen neuen Verein hatten. So haben wir einige A-Jugendspieler hochgezogen, die ihre Sache im Training auch gut machen. Zudem schauen wir uns natürlich jeden Tag um und halten die Augen nach weiteren Neuzugängen offen. Wir können in allen Mannschaftsteilen noch gute Spieler gebrauchen. Aber ich muss auch sagen, dass die Jungs im Training voll mitziehen und ihre Sache sehr ordentlich machen.“

…über seine Saisonziele mit Firtinaspor Herne

„Ich möchte mit dem Abstieg nichts zu tun haben und am Ende im Mittelfeld der Tabelle landen. Eine Position zwischen Platz sieben und Platz elf wäre toll. Wir haben eine komplett neue Mannschaft zusammengestellt, die sich erst noch finden muss. Deshalb sollte man das Ziel auch realistisch einordnen und darf nicht übertreiben. Wir sind noch nicht so weit, dass wir oben mitspielen können.“

…über seine eigene Philosophie als Trainer

„Mir ist sehr wichtig, dass meine Mannschaft immer richtig Vollgas gibt und versucht, guten Fußball zu spielen. Laufbereitschaft und Einsatz sind essentiell, genau wie eine ordentliche Moral. Ich möchte mich niemals auf dem Platz ergeben und abschlachten lassen. Dabei steht die Stabilität in allen Mannschaftsteilen an allererster Stelle.“

…über die Landesliga-Gruppe drei

„Mein klarer Favorit auf den Aufstieg ist Türkspor Dortmund. Ich habe mir bereits zwei Spiele von ihnen angesehen. Die Mannschaft ist richtig stark. Insgesamt ist die Landesliga eine wirklich interessante Liga mit richtig guten Mannschaften."

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