Herne. Herne testet Sonntag um zwölf in Wiedenbrück und um drei in Niederwenigern. Vorher ging es aber darum, die gezeigten Schwächen aufzuarbeiten.
„Speed“ ist nicht nur das englische Wort für Geschwindigkeit, „Speed“ ist auch das Kommando bei Fußball-Oberligist Westfalia Herne, wenn das Knappmann-Team den Gegner ganz vorne mit seinen Stürmern im Pressing attackiert. Und dieser Testspiel-Sonntag soll wieder ganz im Zeichen von „Speed“ stehen – auf und auch neben dem Fußballplatz.
Denn Westfalia testet nicht wie gehabt Samstag und Sonntag, das ursprünglich mal angesetzte Heimspiel gegen Germania Ratingen ist aus dem Vorbereitungsplan gestrichen. Zwei Spiele warten stattdessen am Sonntag: Um 12 Uhr tritt der SCW zunächst in der prallen Mittagssonne beim Regionalligisten SC Wiedenbrück an (Sportzentrum Burg, Burgweg 30, Rheda-Wiedenbrück).
In Wiedenbrück spielt Herne auf Ergebnis, in Niederwenigern bekommen andere die Chance
Nur drei Stunden später, um 15 Uhr, ist dann Anstoß in Hattingen beim Niederrhein-Oberligisten Sportfreunde Niederwenigern (Glückauf-Sportplatz, Burgaltendorfer Straße).
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„Von Wiedenbrück nach Hattingen brauche ich mit dem Auto eine gute Stunde“, sagt Trainer Christian Knappmann über seinen Plan, „wenn ich um um viertel vor zwei pünktlich loskomme, passt das.“ Knappmann ist allerdings wohl der einzige Herner, der bei beiden Partien dabei sein wird, es werden zwei komplett unterschiedliche Mannschaften auf dem Platz stehen, mit komplett unterschiedlicher Herangehensweise.
In Wiedenbrück spielt Herne auf Ergebnis, Niederwenigern wird eine Möglichkeit, sich auf hohem Niveau für die erste Elf anzubieten. „Das hat überhaupt nichts mit Degradierung zu tun, wenn man dort spielt“, stellt Knappmann klar.
Angebotsspiel in Niederwenigern für Akteure, die in die erste Elf wollen
„Niederwenigern ist ja auch ein starker Gegner Es geht darum, dass alle Spielpraxis auf hohem Niveau bekommen.“ Zum Beispiel der zuletzt angeschlagene Nicolai Pakowski oder Cheick Doumbouya, der aus dem gleichen Grund bislang fast komplett fehlte.
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Oder eben auch der A-Jugendliche Ömer Koc, der eine starke Vorbereitung hinlegt, dem in seiner Entwicklung aber 90 Minuten in Niederwenigern sicher mehr helfen als eine späte Einwechslung in Wiedenbrück.
Hernes Identität liegt im Pressing, im Kampf, in hohen Bällen
„Speed“ also zwischen den Spielen, „Speed“ aber vor allem auch auf dem Platz. „In Wiedenbrück geht es darum, dass wir unsere Identität festigen“, sagt der Trainer.
Die soll nach den Erkenntnissen aus den bisherigen Tests weiter in extremem Pressing, hohen Bällen und schnellem Umschaltspiel liegen – das klappte teilweise schon ziemlich gut (gegen Aachen sowie gegen den BVB und in Velbert jeweils in der zweiten Hälfte), besonders in Velbert gab es aber auch noch eklatante Mängel, so dass Knappmann laut werden musste.
Fehleranalyse nach den Partien gegen Dortmund und Velbert
„Wir meckern da schon auf hohem Niveau, wenn wir davon sprechen, gegen solche Gegner Probleme bekommen“, sagt Knappmann im Rückblick auf die Tests gegen die Dortmunder U23 und die SSVg Velbert.
„Aber in beiden Spielen haben wir dem Gegner noch zu viele Möglichkeiten gelassen.“ Denn wenn das Pressing in der ersten Linie nicht funktioniert, wirkt die Westfalia-Defensive dahinter noch zu oft unsortiert, bekommt keinen Zugriff im Mittelfeld und ist letztlich aufgeschmissen.
Das war in der Woche Thema, für Freitag war nochmal eine ausführliche Analyse-Einheit angesetzt. Die Ergebnisse sollen Sonntag in Wiedenbrück und Niederwenigern auf dem Platz zu sehen sein.
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