Herne. Durch den bevorstehenden Saisonabbruch bleibt der SV Sodingen Westfalenligist, trennt sich aber vom Coach Ersan Kaya. Sieben Abgänge stehen fest.

Die Mission „Klassenerhalt“ ist wohl geglückt. Diese Erkenntnis kann beim Fußball-Westfalenligisten SV Sodingen inzwischen als so gut wie gesichert angesehen werden, auch wenn die Entscheidung noch immer nicht Schwarz auf Weiß vorliegt.

Ersan Kaya hat seinen Einsatz als Feuerwehrmann bei seinem Herzensverein demnach erfolgreich absolviert, da die anvisierte Corona-Lösung keine Absteiger vorsieht, und Sodingen, mit 15 Punkten aus 18 Spielen auf Relegationsplatz 14 liegend, eine weitere Westfalenliga-Saison in Angriff nehmen darf.

Nicht mehr dabei sein wird dann jedoch der Feuerwehrmann: Der SVS trennt sich von Ersan Kaya.

Aufholjagd durch Corona ausgebremst

Als es so gar nicht mehr laufen wollte am Holzplatz und der Verein sich schweren Herzens im November 2019 von Meistertrainer Timo Erkenberg getrennt hatte, da war Ersan Kaya eingesprungen. Sodingen steckte tief im Tabellenkeller, doch Kaya weckte die Geister.

Stefan Gosing, Sportlicher Leiter des SV Sodingen.
Stefan Gosing, Sportlicher Leiter des SV Sodingen. © FUNKE Foto Services | Bastian Haumann

Nach dem 4:2-Auswärtssieg beim Tabellenachten FC Brünninghausen erstickte Corona die Aufholjagd im Keim.

Klassenerhalt durch den Null-Absteiger-Plan geglückt

„Ich bin voll überzeugt, dass wir es auch so geschafft hätten“, so der Trainer. „Im Spiel in Brünninghausen hat die Mannschaft gezeigt, dass sie vom Potenzial her nicht da unten hinein gehört.“

Lieber hätte er es mit der Mannschaft aus eigener Kraft geschafft, aber mit dem Saisonabbruch und dem Null-Absteiger-Plan ist die Kaya-Mission letztlich auch geglückt.

Vereinbarung für eine Halbserie

Eine Fortsetzung der Arbeit im Glück-Auf-Stadion wird es für Ersan Kaya jedoch nicht geben.

„Die Vereinbarung war ohnehin nur für eine Halbserie geplant“, so der Coach. Er geht deshalb im Guten. Kaya: „Ich hänge weiter mit dem Herzen an dem Verein. Die Entscheidung muss ich akzeptieren.“

Erfahrener Trainer aus der Oberliga soll kommen

In Sodingen bot sich jedoch eine Alternative. Man ist sich mit einem erfahrenen Trainer aus der Oberliga nahe gekommen und sah in diesem perspektivisch die bessere Besetzung auf der Trainerbank.

Den Namen will Stefan Gosing, Sportlicher Leiter der Sodinger, im Laufe der Woche noch bekannt geben, wenn die Verpflichtung spruchreif ist.

„Wir sind Ersan unendlich dankbar, dass er eingesprungen ist. Es war keine leichte Phase für den Verein“, so Gosing. „Aber wir hatten im Winter bereits vereinbart, dass es bis zum Ende der Saison geht.“

Auch sieben Spieler verlassen den SV Sodingen

Mit Kaya stehen inzwischen auch sieben Spieler fest, die Sodingen verlassen werden: Chahin Abdallah, Ferhat Sahin und Joel Küpper laufen ebenso nicht mehr im SVS-Dress auf wie Serdar Yigit und Sebastian Freyni. Vor allem die Abgänge von Yigit und Freyni schmerzen.

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„Sehr verdiente Spieler“, wie Stefan Gosing sagt, „das fiel uns nicht leicht, sie gehen zu lassen.“ Letztlich spielten auch finanzielle Gründe hier eine Rolle. Zuvor hatten bereits Daniel Bertram und Ali Yilmaz ihren Wechsel zur SSV Buer bekannt gegeben.

Kader soll die Handschrift des neuen Trainers tragen

Die Zusage zum Bleiben haben die Verantwortlichen unterdessen auch von Ridvan Avci. Und mit Cedric Groß aus der Jugend des DSC Wanne-Eickel stößt nach Ben Kitschelt (TuS 05 Sinsen) ein zweiter Neuzugang zum Team.

Zur Belegung weiterer noch offener Plätze soll dann der neue Trainer Möglichkeit der Mitgestaltung bekommen. „Wir haben unsere weiteren Bemühungen durch die offene Trainerfrage großteils erst einmal auf Eis gelegt“, so Stefan Gosing. „Der Kader soll auch die Handschrift des neuen Trainers tragen.“

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