Region. Auf dem Weg zum Abbruch der Fußball-Saison 2019/2020 wegen des Coronavirus empfiehlt der Verbandsausschuss des FLVW, die Spielzeit zu werten.
So ganz aus der Pistole geschossen kommt die Antwort nicht von Manfred Schnieders auf die Frage nach seiner ganz persönlichen Videokonferenzstatistik der vergangenen Wochen.
Aber nach kurzem Rückblick hat der Vizepräsident Amateurfußball im Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) die Zahl parat: 36 seien es innerhalb von zwei Wochen gewesen, quer durch alle Gremien und Spielklassen. Dazu seien noch zehn bis 15 Telefonate täglich gekommen, E-Mails mal nicht mitgezählt. Am Donnerstag stand die nächste Absprache auf digitalem Wege an.
Die absolute, letztgültige Breaking News, die auf einen Schlag alle offenen Fragen beantwortet, lässt dabei immer noch auf sich warten, aber der nächste Schritt auf einem schwierigen Weg ist zurückgelegt.
Saisonabbruch ohne Absteiger
Der Verbands-Fußballausschuss des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen spricht die Empfehlung aus, der Mehrheit der Vereine zu folgen, die sich bei der Umfrage des FLVW zu knapp über 88 Prozent für einen Abbruch der Amateurfußball-Saison 2019/2020 in Westfalen ausgesprochen haben, und Absteiger soll es auch nicht geben.
Zur Empfehlung des Verbands-Fußballausschusses gehört aber auch: zu einer Annullierung der Saison soll es nicht kommen. Aus rechtlichen Gründen, weil ein Saisonabbruch auch bei höherer Gewalt wie der Corona-Pandemie nicht zum Nachteil der Vereine gewertet werden soll, erklärte Schnieders. Auch eine Aufstockung der bisher zwölf Bezirksliga- und vier Landesliga-Staffeln steht im Raum.
Drei Möglichkeiten zur Wertung der Spielzeit 2019/2020
Die Spielzeit 2019/2020, die wegen der Corona-Krise zunächst unterbrochen worden ist und sportlich nicht beendet werden wird, bekommt eine Wertung. Drei Möglichkeiten gibt es dafür.
Eine Regelung mit Wildcards für vermehrten Aufstieg hielt Manfred Schnieders am Donnerstagmittag, nach der Konferenz des Fußball-Verbandsausschusses, für „unwahrscheinlich“. Sie sollte aber, so der Vizepräsident Amateurfußball, am Abend noch einmal Thema sein.
Nächste Konferenztermine am 5. und 11. Mai
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Denn zu bereden und entscheiden gibt es noch einiges bei den drei Möglichkeiten für die Wertung – es könnte die Tabelle der Hinrunde zählen; die Tabelle zum Zeitpunkt der Saisonunterbrechung am 13. Mai könnte der Maßstab sein oder aber, die Aufsteiger über Quotienten nach den bis zum 13. März ausgetragenen Spielen zu ermitteln.
Bis Dienstag, 5. Mai, wenn das FLVW-Präsidium konferiert, wollen die Mitglieder des Verbandsfußballausschusses eine Beschlussvorlage erstellen, als nächstes Gremium tagt darüber die Ständige Konferenz mit den Vorsitzenden der Fußballkreise am 11. Mai, im Juni schließlich soll der Verbandstag endgültig entscheiden.
Saisonabbruch: „Die Vereine wollen Klarheit“
Das Thema Saisonabbruch ist nach dem klaren Votum der Vereine für das Ende der Spielzeit 2019/2020 abgehakt: „Die Vereine wollen Klarheit“, sagt Manfred Schnieders.
Ab dem Donnerstagabend, so Schnieders, wolle man beim FLVW noch einmal die möglichen Wertungen für die Spielklassen ab der Oberliga Westfalen abwärts durchrechnen: „Wir wollen eine einheitliche Lösung. Es wird nicht so sein, dass wir in einer Liga nach der Hinrunde werten und in einer anderen vielleicht mit der Quotientenregelung.“ Gesucht werde die Lösung, die in der größten Mehrzahl der Fälle für Klarheit sorge, erklärt Schnieders.
„In Deutschland sind wir Vorreiter“
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Dabei ist in einigen Ligen noch einmal genaues Nachschauen und -rechnen gefragt: ob zum Beispiel in der Oberliga Westfalen im Falle der Verfolger des SC Wiedenbrück, RSV Meinerzhagen und Rot-Weiss Ahlen, in der Westfalenliga 1 mit einem Rennen um die Aufstiegsplätze, das bis (mindestens) Platz sieben hinunterreichte; oder in der Bezirksliga 10, wo in der bisherigen Rückrunde der Tabellenführer zur Saisonhalbzeit, SG Welper, und der vorherige Zweite DJK Wattenscheid die Plätze getauscht haben.
„Wir werden uns noch einmal jede Staffel und Tabelle anschauen“, so Schnieders. Auch in dem Bewusstsein, dass die Fußballer in Westfalen bundesweit die ersten sind, die die Saison nicht auf den Plätzen, sondern mit Videokonferenzen und Abstimmungen zum Abschluss bringen: „In Deutschland sind wir Vorreiter.“
Corona-bedingt in einem Verfahren, für das es bisher weder eine Blaupause noch einen Plan B gegeben hat.
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