Herne/Wanne-Eickel. Die Tischtennis-Saison ist durch den DTTB wegen des Coronavirus beendet worden. Einige Fragen sind noch offen, etwa für den TTC Herne-Vöde.
„Der Deutsche Tischtennis-Bund und seine 18 Landesverbände haben sich am Mittwoch darauf geeinigt, den kompletten Mannschaftsspielbetrieb der Spielzeit 2019/20 aufgrund der Corona-Pandemie endgültig abzubrechen. Die Saison ist damit in ganz Deutschland in sämtlichen Spielklassen von der untersten Kreisklasse bis zur Bundesliga mit sofortiger Wirkung beendet – einzige Ausnahme ist die Herren Bundesliga (TTBL).“
Diese Nachricht des DTTB wurde am 1. April mit dem ausdrücklichen Vermerk verbreitet, es handele sich dabei „nicht um einen Aprilscherz“.
In einer Telefonkonferenz hatte der DTTB gemeinsam mit seinen 18 Landesverbänden diese Entscheidung getroffen und dabei auch festgelegt, dass „die in diesen Abschlusstabellen auf den Auf- und Abstiegsplätzen befindlichen Mannschaften auf- bzw. absteigen“.
Relegationsplätze: Landesverbände entscheiden
Den jeweiligen Landesverbänden bleiben die Entscheidungen überlassen, was mit den Mannschaften geschieht, die auf einem Relegationsplatz stehen.
Der für NRW zuständige Westdeutsche Tischtennis Verband ließ verlauten, dass „das hierfür nötige Abstimmungsverfahren in den nächsten Tagen eingeleitet und zu einem zügigen Abschluss gebracht werden soll“.
Keine gravierenden Auswirkungen für den TTC Ruhrstadt Herne
Für Hernes klassenhöchsten TT-Verein, den TTC Ruhrstadt Herne, hat der gefasste Beschluss keine gravierenden Auswirkungen.
Nach dem freiwilligen Rückzug in die NRW-Liga spielt es keine Rolle mehr, dass die 1. Mannschaft nach der jetzt gültigen Tabelle, den Klassenerhalt in der 3. Bundesliga geschafft hätte.
Spieler aus der zweiten Mannschaft spielen demnächst in der NRW-Liga
Auch der zweiten Mannschaft kann es egal sein, dass ihr als aktueller Tabellendritter in der Verbandsliga der sportliche Aufstieg in die NRW-Liga verwehrt bleibt.
Ihre Akteure werden dort ohnehin spielen, weil sie die Plätze der Lizenzspieler einnehmen werden, die den Verein verlassen.
Ruhrstädter büßen Chancen im Pokal ein
Gelassen reagiert deshalb auch Ruhrstadts Vorsitzender Arthur Schemp.
Er sagt: „Für uns spielt das keine allzu große Rolle, da wir uns durch den Rückzug der 1. Herren mit den nachfolgenden Mannschaften durch das Nachrückverfahren praktisch die Klasse aussuchen können. Ärgerlich ist nur, dass wir im Kreispokal unsere Chancen einbüßen, auf westdeutscher und vielleicht sogar Bundesebene die durchaus möglichen Titel zu holen. So eine Gelegenheit bekommen wir sicher nicht so bald wieder.“
Mögliche Nachteile für den TTC Herne-Vöde
Nachteilig könnte sich das Einfrieren der Tabelle dagegen für den TTC Herne-Vöde auswirken.
Seine erste Mannschaft steht als Viertletzte auf einem Relegationsplatz und muss abwarten, ob beim WTTV in den nächsten Tagen der Daumen rauf oder runter geht.
Auch interessant
Der 1. Vorsitzende Jens Polutnik macht deutlich, wie problematisch der Verbandsbeschluss aus sportlicher Sicht ist: „In der Hinserie haben wir aus den letzten drei Spielen fünf Punkte geholt, weil der Spielplan uns zum Schluss die leichteren Mannschaften beschert hat. Bei unserem Abstiegskonkurrenten Union Lüdinghausen, der mit einem Punkt und einem Platz Vorsprung jetzt gerettet ist, ist es genau umgekehrt. Vielleicht wäre es gerechter gewesen, man hätte die Abschlusstabelle der Hinrunde gewertet. Für uns wäre das auf jeden Fall besser gewesen, weil wir da noch auf dem gesicherten sechsten Platz standen.“
Einen Vorwurf macht Polutnik den Verantwortlichen aber nicht: „Man hat sich die Entscheidung nicht leicht gemacht und Ungerechtigkeiten ließen sich so oder so nicht vermeiden.“