Bottrop. Eigentlich sollte es zur kommenden Saison eine Ligenreform geben. Wegen Corona wird die verschoben – davon profitiert die DJK Olympia Bottrop.

Das Tischtennis-Märchen der DJK Olympia Bottrop geht weiter. Unverhofft, aber es geht weiter. Dadurch, dass die Ligenreform wegen des Coronavirus aufgeschoben wird, steigt der Verbandsligist als Tabellenzweiter in die NRW-Liga auf.

Für die Bottroper ist es der vierte Aufstieg in den vergangenen sechs Jahren. Und ein historischer zugleich. Noch nie hat Olympia Bottrop so hoch gespielt. Nun ist das gelungen – obwohl der Verein seine Spieler vor allem aus den eigenen Reihen rekrutiert.

Olympia Bottrop hat erfolgreiche Jahre hinter sich

„Wir werden diese Liga definitiv annehmen und den Kader aus dem aktuellen Stamm zusammensetzen. Abgänge gibt es keine“, sagt Kapitän Matthias Siebert. Auch wenn einige Spieler allmählich an ihre Leistungsgrenzen kämen – dazu zähle er sich selbst auch – habe man den Charakter „das durchzuziehen. Auch, wenn es mit Niederlagen endet.“

Das dachten sie in der Boy aber schon häufiger in den vergangenen Jahren – und immer wieder stand am Saisonende dann doch wieder ein Aufstieg. Auch, weil die Mannschaft über viele Jahre zusammengewachsen ist. Angeführt von den Zwillingen Marvin und Sven Mackenberg, die abgesehen von einem einjährigen Landesligagastspiel für Ruwa Dellwig, schon immer für die Bottroper spielten und Hendrik Paskuda an Position vier, hatte sich Olympia vor der Saison 2019/20 mit Patrick Bieletz verstärkt. Im Jahr davor war Kai Wilke zum Team gestoßen. Siebert komplettiert die Mannschaft.

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Mannschaft der Bottroper spielt schon lange zusammen

„Ich bin schon mit ihnen über die Lande getingelt, als sie noch Bengels waren“, sagt Matthias Siebert. Ob er in der kommenden Saison noch für die erste Mannschaft an der Platte steht, ist noch nicht sicher. Möglich ist, dass der Kapitän kürzer tritt und in die zweite Mannschaft geht. Dann würde wohl Thomas Freydzon nachrücken. Die Olympia-Reserve könnte im übrigen auch von den neuen Aufstiegsregeln profitieren und von der Bezirksklasse in die Bezirksliga aufsteigen.

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„Wir definieren uns über den Zusammenhalt und zahlen unseren Spielern kein Geld. Das macht es auf dem Niveau natürlich auch schwer, echte Verstärkungen zu finden“, weiß Matthias Siebert, dass das Unterfangen Klassenerhalt kein leichtes wird. Zumal die Ligenreform im nächsten Jahr nachgeholt werden könnte – und es dann mehr Absteiger geben würde.

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Außenseiter in allen Partien

Unabhängig davon wird Olympia als Außenseiter in die Saison starten, auch im Derby gegen den TSSV Bottrop wird die Favoritenrolle nicht beim Aufsteiger liegen. „Wir sind wohl in jedem Spiel der David“, sagt Siebert.

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Dass soll die Boyer aber nicht abhalten auch in der NRW-Liga für Furore zu sorgen. Denn auch wenn der Aufstieg nun am Grünen Tisch gelang, ist er nicht unverdient. Mit 25:11-Punkten hatte Olympia bis zum Abbruch der Saison nur drei Punkte weniger als Tabellenführer Spvgg. Meiderich 06/95 auf dem Konto.

Mannschaftliche Geschlossenheit macht Olympia Bottrop aus

„Das ist letztlich das Ergebnis einer unfassbar geschlossenen Mannschaftsleistung“, lobt Siebert. „Als Einzelkönner haben wir nicht die Kandidaten, um da oben mitzuspielen“, schiebt er nach. Besonders die jungen Spieler hätten eine enorme Entwicklung genommen. Und so war schon der Start in die Saison mit neun Siegen in Serie richtungsweisend für den weiteren Verlauf. Der nun mit dem Aufstieg in die NRW-Liga gekrönt wurde.

„Das wird ein Abenteuer. Vielleicht auch ein kurzes. Aber wir haben viel Kontinuität im Kader, es sind echte Freundschaften entstanden und jeder weiß um die Stärken und Schwächen des anderen. Das hilft uns in den Spielen“, benennt Siebert den Trumpf der Bottroper. Und wer weiß, was damit auch in der NRW-Liga alles möglich ist.