Essen. Moskitos Essen gegen Füchse Duisburg: Derby-Atmosphäre kam dabei aber kaum auf – und auch auf dem Eis strahlte auch nur ein Team Derby-Feuer aus.
Nur vier Tage nach dem 6:12-Debakel in Halle haben die Wohnbau Moskitos ein Lebenszeichen gesendet - und zwar ein deutliches.
Im Nachholspiel am Dienstag besiegten die Essener den EV Duisburg mit 4:1. Mit viel Kampfgeist und der Hilfe von vier Förderlizenzspielern der Düsseldorfer EG beendeten die Moskitos ihre sechs Partien andauernde Durststrecke.
Schneeberger: „Die Jungs haben oft an sich gezweifelt“
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Dazu machten sie einen großen Schritt in Richtung Pre-Playoffs. Fünf Punkte beträgt nun der Vorsprung auf Platz elf. Die Erleichterung darüber war nach Spielende im Essener Lager spürbar.
„Wir haben heute eine brutale Leistung gebracht“, freute sich Angreifer Dominik Patocka. „Die Jungs haben oft an sich gezweifelt, gerade nach dem Spiel in Halle“, erklärte Interimstrainer Thomas Schneeberger nach seinem ersten Sieg im dritten Einsatz an der Bande.
„Es war eine Freude, der Mannschaft zuzusehen. Ich hoffe, dass der Knoten nun geplatzt ist.“ Dennoch wurde deutlich, dass die turbulenten letzten Wochen ihre Spuren am Westbahnhof hinterlassen haben.
Stimmung und Zuschauerzahl am Dienstag sind enttäuschend
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Nur etwas mehr 1000 Zuschauer, kaum Stimmung auf beiden Seiten – Derbyatmosphäre wollte an diesem Abend zu keinem Zeitpunkt aufkommen. Und auf dem Eis schienen nur die Gastgeber die Rivalität zu leben.
Zwar waren spielerische Glanzpunkte auf beiden Seiten Fehlanzeige. Doch während die Moskitos über die Grundtugenden kamen, zeigten die Füchse einen weitestgehend blutleeren Auftritt. Dabei hatten sie bis Dienstag noch eine realistische Chance auf die Playoffs.
Füchse-Trainer mit deutlicher Kritik an seinem Team
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Kein Wunder, dass EVD-Trainer Uli Egen die Leistung seines Teams als „nicht nachvollziehbar“ anprangerte.
„Wir gewinnen keine Zweikämpfe, wir sind nicht gelaufen. Und das obwohl wir vier Blöcke gegen dezimierte Essener hatten, die ihren Job richtig gut erledigt haben.“
Die Mücken bewiesen derweil Qualitäten, die man in Essen in dieser Saison fast ausschließlich bei den gegnerischen Team erlebte: „Wir haben die Tore genau zum richtigen Zeitpunkt geschossen“, meinte Schneeberger mit Blick auf die Treffer von „Föli“ Luke Volkmann, Aaron McLeod, Andre Huebescher und Thomas Richter. „So ist der Glaube zurückgekommen.“
Goalie Hane wird zu einem der Essener Matchwinner
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Dem Düsseldorfer Goalie Hendrik Hane, anstelle von Kevin Beech oder Leon Frensel im Kasten, attestierte Schneeberger gar eine „überragende Leistung.“ Und das nicht zu unrecht. Der U20-Nationalkeeper war sicherlich nicht hauptverantwortlich für den Sieg.
Er zeigte aber, was es ausmacht, wenn auch ein Torhüter den Unterschied markieren kann. Zum Beispiel als er in der Startphase des zweiten Abschnitts zweimal glänzend reagierte und so den Ausgleich verhinderte.
Herne am Freitag wird eine ganz andere Hausnummer für den ESC
Mit dem dritten Erfolg im vierten Saisonduell mit Duisburg gelang es den Moskitos, Selbstvertrauen für das nächste Derby am kommenden Freitag zu tanken. Dann kommt der aufstiegswillige Herner EV nach Essen-West – eine ganz andere Hausnummer als die an diesem Abend schwachen Füchse.
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