Herne. Der Herner TC muss sich gewaltig steigern gegen Osnabrück. Den Weggang von Spielmacherin Kennedy Leonard soll das Team im Kollektiv auffangen.

Jetzt also Osnabrück. Eine Woche nach dem desaströsen Auftritt gegen Göttingen empfangen die Bundesliga-Basketballerinnen des Herner TC an diesem Samstag um 18 Uhr in der H2K-Arena erneut einen Gast aus Niedersachsen.

Gegen die GiroLive Panthers, direkt hinter dem HTC auf Rang sechs platziert, muss der Herner TC alles besser machen, um rechtzeitig den Absprung zu schaffen, bevor der Fahrstuhl in die Tiefe rauscht.

Vom Glanz des Double-Siegers ist zurzeit wenig zu spüren

Vom Glanz und der selbstbewussten Ausstrahlung des letztjährigen Double-Gewinners ist dieser Tage in Herne nicht mehr viel zu spüren.

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Schon früh hatte Trainer Marek Piotrowski darauf hingewiesen, dass es schwer, wenn nicht unmöglich sein werde, mit einem komplett neu aufgebauten Team an die Erfolge des Vorjahres anzuknüpfen.

Gleichwohl ließ sich in der durchaus holprigen ersten Saisonhälfte ein steter Aufwärtstrend erkennen.

Gegen Göttingen erstmals seit Langem unter 50 eigenen Punkten geblieben

Und als der HTC nach vier Siegen in Folge das Jahr 2019 auf Rang vier abschloss, schien der Weg in die Playoffs geebnet und auch eine erneute Finalteilnahme nicht unwahrscheinlich. Dieser Eindruck aber hat sich mit dem Göttingen-Spiel schlagartig verflüchtigt.

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Ähnlich wie im letzten Heimspiel vor Weihnachten, dem mühsamen 59:57 gegen Schlusslicht Saarlouis, schoss der HTC im Angriff überwiegend Fahrkarten und blieb erstmals seit Jahren unter 50 Punkten.

Ohne Kennedy Leonard fehlt der Mannschaft das Hirn

Schlimmer noch als das 49:58 fühlte sich der plötzliche Abflug von Kennedy Leonard an, die gegen Göttingen letztmals das HTC-Trikot trug und inzwischen in die USA zurückgekehrt ist.

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Der Mannschaft fehlt damit das Hirn – und dem Verein das Geld, seine Playmakerin gleichwertig zu ersetzen.

„Wer jetzt Spielerinnen sucht, ist in Not. Das treibt die Preise“, sagt Piotrowski. Er hat den Markt genau sondiert. „Ich habe keine gesehen, die uns verstärkt und gleichzeitig in unser Budget passt“, lautet sein Befund.

Also versucht er, aus der Not eine Tugend zu machen: „Wir müssen das als Mannschaft auffangen. Eine alleine schafft das nicht.“

Eine Woche intensiv gearbeitet

Mit Eva Rupnik und der 19-jährigen Laura Zolper stehen noch zwei Point Guards im Kader. Beide benötigen aber die Unterstützung des gesamten Teams, um den Ball sicher nach vorne zu bringen und die Angriffe zu steuern.

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Daran hat der HTC jetzt eine Woche intensiv gearbeitet. „Wir haben trainiert, trainiert, trainiert. Es wird nicht einfach, aber wir werden versuchen, Osnabrück zu schlagen“, glaubt Trainer Piotrowski weiter an seine Mannschaft.

Panthers als äußerst unbequeme Gegner

Die Panther erwiesen sich allerdings in jüngster Zeit für den HTC als äußerst unbequemer Gegner.

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Schon im Pokalfinalturnier 2019 hatte der spätere Deutsche Meister lange große Probleme gegen den damaligen Zweitligisten, und das Hinspiel beim Season Opening in Hannover riss der HTC erst in den letzten zwei Minuten aus dem Feuer (75:73). „Bis zur 38. Minute war Osnabrück die bessere Mannschaft“, räumt Hernes Trainer ein.

Frühere Hernerinnen im Osnabrücker Kader

Auch deshalb wollen Trainer Mario Zurkowski, der Hernes WNBL-Team 2015 zum DM-Titel führte, und seine damalige Spielmacherin Jenny Strozyk ihre frühere Wirkungsstätte endlich mal mit einem Sieg verlassen.

Mit Kata Takacs und Melina Knopp stehen zwei weitere Spielerinnen mit HTC-Vergangenheit im Osnabrücker Kader.

Auch die „sechste Frau“ kommt mit

Zu den Leistungsträgerinnen in einem ausgeglichenen und gut eingespielten Team zählen Brianna Rollerson, eine physisch starke Centerin, die mit 15 Punkten und 13,2 Rebounds im Schnitt immer für ein Double-Double gut ist, und Wurfspezialistin Brittany Carter (14,2 Punkte). Aber auch Katie McWilliams, drittes US-Girl des OSC, oder die Holländerin Rowie Jongeling haben feste Plätze in Zurkowskis Rotation.

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Verlassen können sich die Panthers auch auf die „sechste Frau“. Schon beim Final Four im Frühjahr sorgten die Osnabrücker Fans in der H2K-Arena für Topstimmung, diesmal wollen sie erneut in mehreren Bussen anreisen.

„Die versuchen, daraus ein Heimspiel zu machen“, ahnt Marek Piotrowski. Und baut darauf, dass auch Hernes Anhänger richtig dagegenhalten.

Steel Fire 3-2-1 spielt gegen OSC Junior Panthers

Steel Fire 3-2-1, das Kooperationsteam des Herner TC, der VfL AstroStars Bochum und des TSV Hagen 1860, ist an diesem Sonntag (13 Uhr) in der Herner H2K-Arena im WNBL-Einsatz.

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Das U18-Bundesligateam trifft in der Halle an der Mont-Cenis-Straße auf die OSC Junior Panthers. Steel Fire belegt Rang vier mit acht Punkten, mit zwei Punkten mehr auf dem Konto sind die Gäste Tabellenführer in der Gruppe 1 der WNBL U18.