Tilburg. . Nach einer 1:6-Niederlage gegen die Tilburg Trappers sind die Playoffs der Eishockey-Oberliga für den HEV beendet. Trotzdem ist das Team stolz.

Die sensationelle Playoff-Reise des Herner EV endete in Tilburg. Die Trappers besiegten die Gysenberger im fünften und entscheidenden Halbfinalspiel am Ostersamstag mit 6:1 und erreichten zum vierten Mal in Folge die Endspielserie um die deutsche Oberliga-Meisterschaft.

Dort trifft der Titelverteidiger ab Montag auf den EV Landshut. Durch den Finaleinzug der Niederländer steht der Zweite der Oberliga Süd bereits vorher als sportlicher Aufsteiger in die DEL2 fest.

HEV wurde kalt erwischt

Vor 2632 Zuschauern im nicht ganz ausverkauften Tilburger IJssportcentrum versuchte der HEV mit großem Einsatz, nach zwei Niederlagen in die Serie zurück zu finden, doch er wurde wieder kalt erwischt. Schon nach 62 Sekunden traf der Favorit im Nachschuss und auf der Gegenseite war an Ian Meierdres einfach kein Vorbeikommen. Der Trappers-Goalie zeigte im fünften Halbfinale seine beste Leistung und machte etliche klare Gästechancen zunichte.

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Auch eine 5:3-Überzahl in der Anfangsphase konnte der HEV nicht nutzen. Besser machten es die Niederländer. Die erhöhten gleich bei ihrem ersten Powerplay auf 2:0, profitierten dabei allerdings auch von einem Schnitzer der Herner Abwehr.

Im zweiten Drittel stieg die Fehlerquote

Nachdem die Gäste mit einer Schussbilanz von 14:10 in die erste Pause gegangen waren, wurden die Herner Chancen im zweiten Drittel weniger und die Fehlerquote stieg. Im Kombinationsspiel fehlte im Vergleich zu den bisherigen Playoff-Auftritten die Leichtigkeit und vor dem Tor die Effizienz im Abschluss – vielleicht waren die verpassten Chancen aus dem dritten Halbfinale immer noch in den Köpfen.

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Dennoch schien auch nach dem zweiten Tilburger Treffer noch alles möglich. Die Niederländer waren an diesem Samstag kein übermächtiger Gegner, doch dem unermüdlich kämpfenden HEV fehlte ein Tor, das noch einmal einen zusätzlichen Schub hätte geben können. Stattdessen sorgten die Gastgeber mit einem Konter für die Entscheidung und anschließend waren die geschlagenen Grün-Weiß-Roten zum Abschuss freigegeben. Der letzte Herner Saisontreffer durch Förderlizenzspieler Nico Kolb fiel zu spät.

„Das beste Herner Team, das wir je gesehen haben“

Dass der unerschöpfliche und mit Nationalspielern gespickte Kader des Titelverteidigers am Ende der Halbfinalserie im kraftraubenden Zwei-Tage-Rhythmus körperlich und mental die größeren Reserven hatte, musste sich der HEV nicht vorwerfen. Mit den Sweeps gegen Regensburg und Peiting und der 2:0-Führung gegen Tilburg hatten die Gysenberger bundesweit für Aufsehen gesorgt und über die sozialen Netzwerke aus ganz Eishockey-Deutschland und darüber hinaus hunderte Glückwünsche und anerkennende Kommentare erhalten. Auch die niederländischen TV-Reporter beendeten ihre Übertragung am Samstag voller Hochachtung für die Gäste: „Das beste Herner Team, das wir je gesehen haben.“

Am Ende überwiegt der Stolz

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Auch bei HEV-Trainer Danny Albrecht überwog der Stolz über das Geleistete: „Natürlich ist man direkt nach Spielende enttäuscht, wenn man so nah dran war. Wir haben die Serie nicht heute verloren. Aber ich mache meiner Mannschaft keinen Vorwurf. Sie hat alles gegeben, bis zum Schluss gekämpft und ich bin stolz auf die Entwicklung, die sie genommen hat. Bis Dezember verlief die Saison sehr beschaulich, danach wurde es besser und in den Playoffs war es überragend. Wir haben den Trappers Paroli bieten können wie kaum eine andere Mannschaft in den letzten Jahren zuvor.“

Die Saisonabschlussparty des HEV und seinen Fans findet am kommenden Freitag ab 16 Uhr am heimischen Gysenberg statt.

  • Drittel: 1:0, 1:0, 4:1.
  • Tore: 1:0 (1:02), 2:0 (30:41, 5-4), 3:0 (51:02), 4:0 (52:09), 4:1 (54:42) Kolb (Snetsinger/M. Schmitz), 5:1 (55:06, 5-6), 6:1 (56:17).
  • Strafminuten: Tilburg 8 – Herne 6.