Siebtes Playoff-Spiel, siebter Sieg. Der Herner EV gewinnt das erste Halbfinalspiel der Playoffs in der Eishockey-Oberliga mit 3:1 in Tilburg.
Seit den Sweeps gegen Regensburg und Peiting schwimmt der Herner EV auf einer Welle der Euphorie und die rauschte am Freitag auch über den Titelverteidiger hinweg. Mit einem 3:1-Sieg bei den Tilburg Trappers sorgte der Nord-Sechste für die nächste Playoff-Sensation und ging in der Halbfinalserie mit 1:0 in Führung. Spiel zwei findet an diesem Sonntag (18.30 Uhr) in der Hannibal-Arena statt.
2875 Zuschauer im ausverkauften Tilburger IJssportcentrum erlebten einen munteren Auftakt. Die Torhüter Björn Linda und Ian Meierdres waren schnell auf Betriebstemperatur, ehe sich die Verhältnisse wie erwartet ordneten. Der Nord-Erste machte das Spiel gegen einen HEV, der auf seine erprobte Playoff-Taktik setzte.
Die Grün-Weiß-Roten störten konsequent, fuhren immer wieder schnelle Konter und gingen im siebten Playoff-Spiel zum sechsten Mal mit 1:0 in Führung. Nach einem Schuss von Denis Fominych schaltete Dennis Thielsch schneller als die Tilburger Verteidiger und traf im Nachsetzen.
Herner EV übersteht auch eine 3:5-Unterzahl
Der Favorit erhöhte den Druck und glich aus, doch Björn Linda und seine Vorderleute kämpften sich mit dem 1:1 in die Kabine und kamen gut erholt wieder raus. Kurz nach Wiederbeginn schüttelte Brad Snetsinger alle Kontrahenten ab und überwand Meierdres mit einem ansatzlosen Schuss – wieder führte der Außenseiter.
Ein knapper Rückstand bei fast 40-minütiger Restspielzeit sorgt normalerweise bei einem Topteam wie den Trappers nicht für ernsthafte Beunruhigung, doch dem Hauptrundensieger fehlte diesmal die gewohnte Kaltblütigkeit im Abschluss. Selbst eine fast 90-sekündige Tilburger 5:3-Überzahl, eigentlich eine sichere Sache für die Niederländer, überstanden die Gysenberger.
Über 300 ausgelassene Gästefans in Tilburg
Dem immer wieder erfolglos anrennenden Oberligameister der letzten drei Jahre lief allmählich die Zeit davon und am Ende spielten auch die Nerven nicht mehr mit. Mickey Bastings rempelte drei Minuten vor Schluss nach einem Stockschlag gegen Brad Snetsinger einen Linienrichter und bekam eine Matchstrafe – Überzahl für den HEV.
Trappers-Coach Bohuslav Subr blieb bei fünf Feldspielern, doch denen fehlte jetzt der Torwart. Dennis Thielsch nutzte die Chance – der krönende Abschluss für über 300 ausgelassene Gästefans.
Drittel: 1:1, 0:1, 0:1. Tore: 0:1 (10:16) Thielsch (Fominych/Geitner), 1:1 (15:27), 1:2 (20:32) Snetsinger (Asselin/Spitzner), 1:3 (59:07, EN) Thielsch (M. Schmitz/Kuhnekath). Strafminuten: Tilburg 8 plus Matchstrafe – Herne 8.
Außerdem: EV Landshut – Hannover Scorpions 8:4