Sensationell war die bisherige Serie des Herner EV in den Playoffs. In Tilburg ist sie gerissen, Donnerstag kommt es in Herne zum vierten Spiel.

Nach acht Siegen in Folge ist die imponierende Playoff-Erfolgsserie des Herner EV in der Eishockey-Oberliga gerissen. Die Gysenberger verloren am Dienstag ihr drittes Halbfinalspiel bei den Tilburg Trappers mit 3:5 und müssen damit an diesem Donnerstag um 20 Uhr in der Hannibal-Arena erneut aufs Eis.

Danny Albrecht will mit seinem Team am Donnerstag die Finalteilnahme erkämpfen.
Danny Albrecht will mit seinem Team am Donnerstag die Finalteilnahme erkämpfen. © Rainer Raffalski

Das zweite Heimspiel verspricht nach der ausverkauften Partie am letzten Sonntag zwar erneut eine gute Einnahme, doch Jürgen Schubert hätte einen Sweep gegen den Titelverteidiger bevorzugt. „Lieber schon heute alles klar machen“, meinte der HEV-Geschäftsführer vor dem Duell bei den Niederländern, die vor 2617 Zuschauern wie erwartet sofort das Heft in die Hand nahmen.

Björn Lindas Zuverlässigkeit im Herner Tor machte jedoch Mut und die ersten Konterchancen der Gäste ließen nicht lange auf sich warten. Nachdem Tilburg sein erstes Powerplay vergeben hatte, nutzten die Grün-Weiß-Roten die erste eigene Überzahl und zum achten Mal lag der HEV in den Playoffs mit 1:0 in Front.

Erste Führung des Herner EV hält nur 75 Sekunden

Die Führung hielt allerdings nur 75 Sekunden, aber übermächtig war der Druck des dreifachen Oberligameisters zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Nils Liesegang hatte eine weitere große Chance für den HEV, doch er scheiterte mit einem Penalty an Trappers-Goalie Ian Meierdres. Wenig später machte es der ehemalige Frankfurter besser. Marcus Marsall erkämpfte die Scheibe hinter dem Tilburger Tor und Liesegang verwandelte das kurze Anspiel mit einem Schuss aus der Drehung.

Diesmal hielt die Herner Führung bis zur Pause, doch jetzt nahm der Druck der Gastgeber zu und aussichtsreiche Gegenangriffe der Gysenberger gab es nur noch sporadisch. Minutenlang wurde der HEV eingeschnürt und konnte den erneuten Ausgleich nicht verhindern. Für Entlastung sorgte erst eine Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Reno de Hondt, der Nicolas Geitner rüde von hinten in die Bande gecheckt hatte.

Tilburg macht in der Schlussminute alles klar

Allerdings blieben die Niederländer gefährlich und suchten auch in Unterzahl jede sich bietende Angriffschance, bevor Nico Kolb einen Gewaltschuss von Mike Schmitz zur dritten Herner Führung abfälschte. Nach dem Powerplaytor der Trappers zum 3:3 hatte der HEV fünf Minuten vor dem Ende wieder Überzahl, wurde aber diesmal kalt erwischt. Mitch Bruijsten ging auf der Außenbahn auf und davon und überwand Linda zum 4:3 – es war bereits das 25. Unterzahltor des Titelverteidigers in der laufenden Saison. Nach einem klaren, aber ungeahndeten Stockfoul machten die Gastgeber in der Schlussminute alles klar.

„Wir waren in den entscheidenden Phasen vor allem am Schluss nicht ganz so gut wie in den Spielen zuvor. Jetzt müssen wir die Krawatten richten und uns mit breiter Brust am Donnerstag zu Hause in der Hannibal-Arena den dritten Halbfinal-Sieg erkämpfen“, meinte HEV-Coach Danny Albrecht anschließend.

Der erste Finalteilnehmer steht bereits fest. Der EV Landshut besiegte die Hannover Scorpions am Dienstag mit 5:2 und zog mit einem Sweep in die am Ostermontag beginnende Endspiel-Serie ein.

>> Namen, Zahlen & Termine

Drittel: 1:2, 1:1, 3:0.

Tore: 0:1 (8:55, 5-4) Asselin (Snetsinger/Liesegang), 1:1 (10:10), 1:2 (19:29) Liesegang (Marsall/Snetsinger), 2:2 (25:53), 2:3 (35:31, 5-4) Kolb (M. Schmitz/Thielsch), 3:3 (45:25, 5-4), 4:3 (55:31, 4-5), 5:3 (59:23).

Strafminuten: Tilburg 13 plus Spieldauer – Herne 8.

Serie Best of five

Tilburg Trappers - Herner EV 1:3

Herner EV - Tilburg Trappers 4:3

Tilburg Trappers - Herner EV 5:3
Gesamt: 2:1 Herne

Herner EV - Tilburg Trappers

(Do., 18. April, 20 Uhr)

Tilburg Trappers - Herner EV

(Sa., 20. April, 17 Uhr)

EV Landshut - Hannover Scorpions 8:4

Hannover Scorpions - EV Landshut 1:4

EV Landshut - Hannover Scorpions 5:2

Gesamt: 3:0 Landshut