Die Erfolgsserie in den Playoffs eröffnet dem Herner EV die Chance, schon am Dienstag in Tilburg den Finaleinzug zu schaffen.

Acht Spiele, acht Siege – der Playoff-Wahnsinn des Herner EV nimmt allmählich Ausmaße an, die kaum noch rational erklärbar sind. Nach den sensationellen 3:0-Serien gegen die Topteams Regensburg und Peiting haben die Gysenberger jetzt auch den übermächtig scheinenden Oberliga-Meister der letzten drei Jahre an den Rand des Knockouts gebracht.

Nord Eins gegen Nord Sechs – das sah trotz der Herner Energieleistungen aus dem Achtel- und Viertelfinale vorab wie eine klare Sache aus, doch der Favorit aus Tilburg zeigte in beiden Spielen ungewohnte Schwächen. Im ersten Spiel im heimischen IJssportcentrum scheiterte der Titelverteidiger an der konzentrierten Herner Abwehr und an einem wieder einmal überragenden Björn Linda im HEV-Tor, doch beim zweiten Duell am Gysenberg waren es auch die eigenen Nerven, die die Niederländer auf die Verliererstraße brachten.

Der achte Playoff-Sieg des HEV war der glücklichste

Der achte Herner Sieg in Folge war auch der glücklichste, denn trotz des schnellen 0:2-Rückstands hatten die Gäste genug Chancen, die Partie zu drehen. Was zwischenzeitlich auch gelang, weil dem HEV mit dem für fast 14 Minuten auf der Strafbank brummenden Brad Snetsinger deutlich sichtbar die ordnende Hand fehlte. Tilburg glich aus, traf kurz nach dem 2:2 das leere Tor nicht und vergab nach der Führung im Schlussdrittel kurz nacheinander drei weitere hundertprozentige Chancen, die die abgebrühten Stürmer des Meisters sonst im Schlaf verwandeln.

Vielleicht waren es schon Anzeichen der Verunsicherung bei den erfolgsgewohnten Niederländern, die den HEV fast am Boden hatten und trotz eines Schussverhältnisses von 21:7 im letzten Drittel die Entscheidung verpassten.

HEV-Trainer Danny Albrecht denkt von Spiel zu Spiel

Die Gastgeber hingegen brachten die eigenen Stärken besser zur Geltung, versuchten auch unter Druck die Ruhe zu behalten und suchten geduldig ihre Konterchance gegen die Trappers, die in der Schlussphase die Absicherung nach hinten entscheidend vernachlässigten.

Also wieder drei Matchbälle für den HEV, der am Dienstag um 20 Uhr im Tilburger IJssportcentrum bereits den Finaleinzug perfekt machen kann. Danny Albrecht bleibt bei seiner Haltung, von Spiel zu Spiel zu denken. Entsprechend knapp fiel der Kommentar des HEV-Trainers nach dem 4:3 vor ausverkauftem Haus am Sonntag aus: „Gewonnen!“

Sollte die Serie des HEV im neunten Playoff-Spiel reißen, hat er am Donnerstag um 20 Uhr in eigener Halle die nächste Chance. Ein fünftes Spiel fände am Samstag um 17 Uhr wieder in Tilburg statt.

>> „Rudelgucken“ am Dienstagabend

Auch für das zweite Auswärtsspiel dieser Halbfinalserie in den Playoffs der Eishockey-Oberliga lädt der Herner EV zum „Rudelgucken“/Public Viewing ein. Das Spiel wird über einen Beamer auf eine Leinwand im „Penalty“ der Hannibal-Arena übertragen. Der Eintritt kostet 2 Euro, Einlass ist ab 19 Uhr. Es empfiehlt sich, frühzeitig vor Ort zu sein.