Nach 0:4-Rückstand holt der Herner EV noch auf gegen Tilburg. Doch die Trappers setzen sich durch.Spiel fünf amSamstag entscheidet.
Die Halbfinalserie zwischen dem Herner EV und den Tilburg Trappers geht ins fünfte Spiel. Die Gysenberger unterlagen dem Titelverteidiger am Donnerstag mit 3:5 und verloren den Heimvorteil wieder an die Niederländer. Wer dem EV Landshut in die Endspielserie folgt, wird an diesem Samstag ab 17 Uhr in Tilburg entschieden.
Danny Albrecht hatte vor Spielbeginn Überraschendes auf dem Zettel.
Verteidiger Nicolas Geitner, der am Dienstag hart in die Bande gecheckt worden war, blieb angeschlagen auf der Bank und auch vorne gab es eine Umstellung. In der zweiten Sturmreihe tauchte im Gegensatz zu den vorangegangenen Spielen Denis Fominych neben Marcus Marsall und Nils Liesegang auf, was bei vielen Fans, die die eingespielten Reihen erwartet hatten, für Verwunderung sorgte.
Schock durch zwei früher Gegentore
„Ich wollte in der Reihe für mehr Dynamik sorgen. Stattdessen haben uns zwei frühe Gegentore geschockt“, erklärte der HEV-Trainer hinterher seinen erfolglosen Schachzug, den er später wieder zurücknahm. Dynamisch agierten an diesem Abend nämlich über weite Strecken nur die Gäste. 3011 Zuschauer in der Hannibal-Arena sorgten erneut für einen warmen Regen in der HEV-Kasse, doch die hoffnungsfrohe Stimmung der Herner Fans kühlte schnell ab.
Philipp Kuhnekaths Versuch zu Beginn war kein Problem für Gästekeeper Ian Meierdres und nach einem Wechselfehler des HEV nutzten die Gäste ihr erstes Powerplay zur schnellen Führung. Abgesehen von Nico Kolbs Durchbruch zum möglichen 1:1 war der Rest des ersten Drittels eine Machtdemonstration des amtierenden Oberliga-Meisters. Während der HEV körperlich und mental ausgepowert wirkte, führten die Gäste ihren Gegner vor und gingen mit einem hochverdienten 3:0-Vorsprung in die erste Pause.
Herner EV bäumt sich auf
Auch im zweiten Drittel lief bei den Grün-Weiß-Roten nicht viel zusammen. Der Gegner nahm bereits den Fuß vom Gas, doch auch bei drei Überzahlphasen wirkten die Gastgeber müde und mutlos und zeigten kaum Zug zum Tor. Stattdessen trafen die Trappers eine Sekunde vor Drittelende zum 0:4 und damit war der Deckel an diesem Abend endgültig drauf.
So sah es jedenfalls aus – zu diesem Zeitpunkt. Dann traf Dennis Thielsch kurz nach Wiederbeginn zum 1:4 und keine Minute später legte Marcus Marsall nach – ging da etwa doch noch was für den Außenseiter? Der Titelverteidiger wirkte jedenfalls überrascht vom plötzlichen Aufbäumen des vermeintlich mausetoten Gegners und er machte Fehler.
Trappers nutzen die Freiräume
Und seltene dazu: In Überzahl ließen sich die Niederländer am eigenen Tor die Scheibe abjagen und Brad Snetsingers Schuss krachte abgefälscht von Patrick Asselin zum 3:4 ins Tordreieck – jetzt brannte das Eis in der Hannibal-Arena.
Der HEV setzte nach und hatte noch zwei Powerplaychancen, doch es sollte nicht mehr sein. Die Trappers nutzten die Freiräume gegen die mit vollem Risiko anlaufenden Gastgeber, konterten abgebrüht zum entscheidenden 3:5 und holten sich das fünfte Spiel am Samstag in eigener Halle.
Sollte der HEV in Tilburg wieder zurückkommen und die fünfte Partie für sich entscheiden, beginnt die Finalserie für die Gysenberger bereits am Ostermontag um 16 Uhr in Landshut. Setzt sich der Titelverteidiger durch, hat er gegen den Süd-Zweiten das erste Heimrecht. Weitere Termine sind der 24., 26., 28. und 30. April.
Drittel: 0:3, 0:1, 3:1.
Tore: 0:1 (2:41, 5-4), 0:2 (5:46), 0:3 (15:38), 0:4 (39:59), 1:4 (42:29) Thielsch (Fominych), 2:4 (43:35) Marsall (Asselin/Snetsinger), 3:4 (49:00, 4-5) Asselin (Snetsinger/Ackers), 3:5 (58:29).
Strafminuten: Herne 10 – Tilburg 10.