Hattingen. Endspiel zwischen neuem Titelträger SuS Niederbonsfeld und den SF Niederwenigern gerät aus den Fugen. Trainer kritisiert Reaktion der Eltern auf der Tribüne.
Der SuS Niederbonsfeld räumt bei den C-Junioren den Titel als Hattinger Hallenstadtmeister ab. Die Blau-Weißen imponieren mit gutem Zusammenspiel und technisch versierten Einzelkönnern. Im Finale setzte sich der SuS gegen die Sportfreunde Niederwenigern mit 2:1 durch. Doch das Endspiel bot nicht nur guten Fußball, sondern auch Hektik, Zeitstrafen, einen aberkannten Treffer und Rote Karten.
Das spannende und teils gute C-Jugendturnier hätte eigentlich mit dem Höhepunkt, dem Finale zwischen den beiden besten Mannschaften, ein tolles Ende finden sollen. Doch aus dem Höhepunkt wurde der Tiefpunkt der Stadtmeisterschaft.
Strittiges Ausgleichstor der SF Niederwenigern im Finale
Der SuS Niederbonsfeld ging früh in Führung und baute diese sogar noch aus. Die Folge: Das Spiel wurde ruppiger. Als die Wennischen den Anschluss herstellten, erklomm die Partie die nächste Eskalationsstufe. Von der Tribüne wurde es laut, Emotionen nahmen überhand und „Buhrufe“ und unschöne Worte fanden den Weg von den Rängen auf die Spielfläche. „Dann machen wir das 2:2“, sagte SFN-Trainer Kai Riese, der den Chef-Coach Jakob Heufken an der Linie vertrat. „Als der Ball schon wieder auf dem Mittelpunkt lag, sagte der Schiedsrichter, das Tor zähle nicht. Es habe ein Foulspiel vorher gegeben. Das hat keiner von uns verstanden, aber die Atmosphäre weiter aufgeheizt“, so Riese. Weil ein SFN-Spieler dem Schiedsrichter zu viel zu sagen hatte, wurde er für zwei Minuten des Platzes verwiesen.

Der nächste Platzverweis war eine Rote Karte. Ein Bonsfelder beging eine Tätlichkeit. Und auch die Sportfreunde handelten sich noch Zeitstrafen und eine Rote Karte wegen Schiedsrichter-Beleidigung ein. „Ich habe nicht gehört, was mein Spieler gesagt hat, aber es wird nichts Nettes gewesen sein. Das wird auch Konsequenzen haben“, so Kai Riese. „Ich habe schon viele Stadtmeisterschaften erlebt, aber so ein Finale noch nicht. Emotionen gehören dazu. Aber wenn sich einige Eltern nicht im Griff haben, wie soll man es dann von pubertierenden Jungs erwarten?“ Damit die Situation nicht noch weiter eskalierte, blieben die Schwarz-Gelben in der Kabine und der Siegerehrung fern. Allerdings ließen manche Spieler der Sportfreunde ihren Frust am Mobiliar der Kabine heraus.
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„Als der Ball schon wieder auf dem Mittelpunkt lag, sagte der Schiedsrichter, das Tor zähle nicht. Es habe ein Foulspiel vorher gegeben. Das hat keiner von uns verstanden, aber die Atmosphäre weiter aufgeheizt.“
„Das Finale war hitzig und kampfbetont, und selten ist das Endspiel auch das beste Spiel des Turniers“, sagte SuS-Coach Mirko Kuhn. „Es gab einige übermotiviert geführte Spielsituationen. Und die Zeitstrafen zeigen ja, von wem diese ausgingen. Mehr möchte ich dazu nicht sagen.“
„Es war ein sehr enges Spiel, und die Stimmung in der proppenvollen Halle hat sich immer wieder aufgeheizt“, sagte Hattingens Fachschaftsleiter Uwe Fischer. „Beide Roten Karten waren richtig. Aber ich will das Ganze jetzt auch nicht zu hoch hängen. Insgesamt war das ein gutes Turnier mit starkem C-Jugendfußball.“
Sieben-Tore-Spektakel beim Sieg des SuS Niederbonsfeld gegen TuS Hattingen
Diese Eskalation hatte sich im Verlauf des Turniers nicht angekündigt. Die Vorrunde und auch die K.O-Spiele verliefen ruhig und fair. Bereits in den ersten Spielen der Gruppenphase kristallisierten sich die Favoriten heraus. Niederwenigern startete mit zwei glatten Siegen gegen die SG Welper (3:0) und den TuS Hattingen (6:0). Dass die Schwarz-Gelben mit ihrem geradlinigen Hallenfußball weit kommen würden, war abzusehen. In der gleichen Gruppe machte aber auch der SuS Niederbonsfeld auf sich aufmerksam. Das Kuhn-Team legte furios mit einem Sieben-Tore-Festival gegen den TuS Hattingen los. Und zeigte dabei, dass Tore nicht nur wichtig, sondern auch schön sein können. Die späteren Finalkonkurrenten trennten sich im letzten Gruppenspiel 1:1.
In Gruppe B stachen vor alles Ausrichter Märkisch Hattingen und Hedefspor Hattingen heraus. Die DJK überzeugte mit Wucht, Dynamik und starken Schüssen aus der zweiten Reihe, Hedef zeigte sich effektiv vor dem Tor. Vor allem der clever aufspielende Ali Yildiz machte auf sich aufmerksam.

TuS Hattingen II überwindet die Gruppenphase ohne Gegentor
Die A-Gruppe dominierte sogar ohne Gegentreffer der TuS Hattingen II, der im Ligabetrieb die Erstvertretung stellt und für das Turnier mit der Zweitvertretung tauschte. Die SG Welper III folgte auf Rang zwei und ließ die eigene Zweitvertretung im direkten Duell hinter sich.
Neben dem SuS und den SFN setzten sich Hedefspor und der TuS Hattingen II im Viertelfinale durch. Die beiden spielten später in der Partie um Platz drei, in der sich der TuS mit 4:1 behauptete.
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