Hattingen. Es passt zum Auftritt des Handball-Oberligisten HSG Hattingen-Sprockhövel gegen die PSV Recklinghausen: Schon vorm Anwurf funktioniert was nicht.
Unnötig, völlig unnötig verlor die HSG Hattingen-Sprockhövel ihr Heimspiel gegen die PSV Recklinghausen mit 24:26 (9:14). In der niveauarmen Oberliga-Begegnung hatte am Ende eigentlich keine der beiden Mannschaften den Sieg verdient. Die Handball-Spielgemeinschaft nicht, weil sie viel zu fehlerhaft, fahrig und verunsichert unterwegs war – und die Polizeisportvereinigung nicht, weil sie die Hausherren in der Schlussphase doch noch einmal ins Spiel zurückkommen ließ und den bereits sicher geglaubten Erfolg fast noch verspielt hätte.
Mann des Tages in der Kreissporthalle war zweifellos HSG-Torwart Felix Botte. Der überragende Schlussmann hielt seine Mannschaft über weite Strecken quasi im Alleingang in der Partie. Doch mit einem Sieg belohnt haben seine Mitspieler die bärenstarke Leistung ihres Keepers leider nicht.
HSG Hattingen-Sprockhövel: Lob für die Youngster Mika Schiltz und Collin Grotjahn
„Heute hätten wir eindeutig das Spielfeld als Sieger verlassen müssen. Wir hatten einen überragenden Felix Botte und in vielen Szenen auch das Glück auf unserer Seite. Durch unsere eigenen Unzulänglichkeiten in allen Mannschaftsteilen und eine erneute Zeitstrafe in der Endphase haben wir uns selbst um den Erfolg gebracht“, sagte der sehr enttäuschte Olli Bratzke. Einzige Lichtblicke in den Augen des Trainers waren seine Youngster Mika Schiltz und Collin Grotjahn. „Natürlich haben sie auch nicht alles richtig gemacht. Bei ihnen ist eine gute Entwicklung aber unverkennbar“, sagte er.
„Heute hätten wir eindeutig das Spielfeld als Sieger verlassen müssen. Wir hatten einen überragenden Felix Botte und in vielen Szenen auch das Glück auf unserer Seite. Durch unsere eigenen Unzulänglichkeiten in allen Mannschaftsteilen und eine erneute Zeitstrafe in der Endphase haben wir uns selbst um den Erfolg gebracht.“
Anfangs sah es ganz danach aus, als hätten die HSG-Spieler die 19:31-Schlappe aus der Vorwoche beim TuS Volmetal prima weggesteckt. Sie kamen schwungvoll aus der Kabine und schafften schnell über 2:0 eine 4:2-Führung. Nach dem 7:6 aber ging es in der Leistungskurve steil bergab. Mit viel zu unpräzisen Bällen warfen die HSG-Angreifer den PSV-Torwart regelrecht warm. Einen Ball nach dem anderen partierte der Keeper und zog seinen Widersachern damit den Zahn.
Max Bothmann gleicht für die HSG Hattingen-Sprockhövel zum 24:24 aus
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Die Verunsicherung im Abschluss sprang auf den Positionsangriff und auch auf die erste und zweite Welle über. Auch die zu behäbig wirkende Abwehr bekam kaum noch Zugriff. Die Folge war ein leichtes Spiel für die Gäste mit vielen einfachen Toren. Allein Felix Botte war es zu verdanken, dass die Partie zur Pause noch nicht entschieden war.
Nach dem Wechsel bemühten sich die Gastgeber tatkräftig um Besserung, die dann auch in einigen Phasen, aber eben nicht nachhaltig zu sehen war. Nach dem Aufbäumen zum 15:15 zog die PSV wieder auf 23:19 davon, ehe es dann in der Endphase doch noch vor Spannung knisterte. Dem 23:24 folgte drei Minuten vor Schluss die von Olli Bratzke bereits angesprochene Zeitstrafe für Sven Schmitz. Max Bothmann sorgte in Unterzahl mit dem 24:24 noch einmal ganz kurz für Hoffnung, doch wenig später jubelten die Recklinghäuser über ihren glücklichen Sieg.
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Ganz passend zum wenig funktionierenden Auftritt der HSG streikte vor dem Spiel auch bereits die Tribüne in der Kreissporthalle. Sie ließ sich nicht herausfahren, so dass die Zuschauer notdürftig davor auf Stühlen, Hockern und Hallenbänken Platz nehmen mussten.
So haben sie gespielt:
Spielfilm: 2:0, 4:2, 7:6, 7:12, 9:14 (Halbzeit), 10:15, 15:15, 16:19, 19:23, 23:23, 24:24, 24:26.
HSG Hattingen-Sprockhövel: Botte, Frorath (bei einem 7m) – Jäger (1), Schmitz (2), Bothmann (1), Taruttis (4/2), Neumann, Oberbossel, Werthebach (9), Schiltz (1), Dobrodt, Isermann (2), Grotjahn (4), Aufermann.
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