Hattingen. 5:5 endet das Top-Spiel der Kreisliga A zwischen Hedefspor Hattingen und TuRa Rüdinghausen. Der Tabellenführer wechselt zweimal den Torwart.

Okay: Nach fünf Gegentoren darf ein Trainer über das Defensiv-Verhalten seiner Mannschaft meckern. Doch dieses 5:5 (3:3) zwischen Hedefspor Hattingen und TuRa Rüdinghausen im Spitzenspiel der Staffel 2 der Bochumer Fußball-Kreisliga A hat auch Mirkan Aydin und Holger Stemmann zumindest ein bisschen begeistert – und die Zuschauer an der Munscheidstraße sowieso.

Nicht so begeistert war Selçuk Aydin, der Torwart-Routinier des Hattinger Tabellenführers, der nach zuletzt zwei Niederlagen in Serie sein Vier-Punkte-Polster auf die Wittener gewahrt hat. Seine Mannschaft führte mit 1:0, als er in der 14. Minute gegen Julius Diehl eine Glanzparade zeigte. Er signalisierte sofort, dass etwas nicht stimmt. Nachdem die Rüdinghauser den Ball dann ins Seitenaus befördert hatten, brach der 41-Jährige neben dem linken Pfosten mit einem Schrei zusammen.

TuRa Rüdinghausen trifft gegen Hedefspor-Keeper Arif Güçlü dreimal

Bevor es zur Parade kam, hatte Selçuk Aydin bereits etwas gespürt. „Ich habe beim Fallen schon gemerkt, dass da was gerissen ist“, sagte er. In der linken Wade, um genau zu sein. „Das hat richtig geknallt. Wie so ein Gummiband.“ Da war es zu Beginn der zweiten Halbzeit schön zu sehen, dass der Keeper, inzwischen in Zivil, zwar nur sehr langsam, aber doch auf beiden Beinen gehen konnte. Humpelnd.

„Wir wollten ein bisschen mehr Stabilisation und bei den Standards mehr Präsenz. Wir haben uns gedacht, dass wir das ein bisschen optimieren.“

Mirkan Aydin,
der Trainer des Fußball-A-Kreisligisten Hedefspor Hattingen

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Sein erster Nachfolger, Arif Güçlü, hatte zu diesem Punkt bereits dreimal hinter sich gegriffen. Zwar hatte Mert Özkan mit seinem zweiten Treffer zunächst auf 2:0 für Hedefspor erhöht, dann waren aber zweimal Julius Diehl und einmal Markus Scherff erfolgreich, so dass TuRa mit 3:2 vorne lag. Für den Ausgleich sorgte Mücahit Atılmış, der nach einem Özkan-Freistoß per Kopf erfolgreich war.

Hedefspor Hattingens Plan: Mehr Präsenz bei den Standards

Zur Halbzeit hatte Arif Güçlü schon wieder Feierabend, und es kam Hamza Budak, der eigentlich der zweite Hedef-Keeper ist, aber nach seinem Urlaub zuvor beim Kreisliga-B-Spiel der Reserve gegen den Türkischen SV Witten (1:3) auf dem Kunstrasen gestanden hatte, um Spielpraxis zu sammeln. Er war fürs Kreisliga-A-Spitzenspiel überhaupt nicht vorgesehen.

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Im zweiten Abschnitt stand er dann aber doch im Hedef-Kasten, und Arif Güçlü, der Schlussmann der zweiten Mannschaft, saß wieder auf der Bank. „Wir wollten ein bisschen mehr Stabilisation und bei den Standards mehr Präsenz“, sagte Trainer Mirkan Aydin. „Wir haben uns gedacht, dass wir das ein bisschen optimieren.“

Niklas Kompalka trifft in der 84. Minute zum 5:5-Endstand

Und nach dem 3:4-Rückstand – Julius Diehl hatte zum dritten Mal für TuRa eingenetzt – drehte Hedefspor Hattingen die Partie wieder. Mücahit Atılmış traf vom Elfmeter-Punkt zum 4:4 und Mert Özkan nur wenige Sekunden nach dem Anstoß der Rüdinghauser zum 5:4. Aber in der 84. Minute fiel wieder der Ausgleich, weil Hamza Budak nach einem langen Freistoß danebengegriffen und Niklas Kompalka zum 5:5 vollendet hatte. „Das kann passieren“, sagte Mirkan Aydin.

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Der Hedefspor-Trainer macht sich auch für den Fall, dass Torwart-Oldie Selçuk Aydin länger ausfallen sollte, keine Sorgen. „Hamza“, sagt Mirkan Aydin, „ist eigentlich ein guter Mann.“

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