Sprockhövel. Der Trainer der TSG Sprockhövel spricht dem SC Obersprockhövel nach dem Derby in der Westfalenliga ein dickes Kompliment aus. Prominenter Besuch.
Schlusspfiff, Party der TSG Sprockhövel. „Derby-Sieger, Derby-Sieger, hey, hey“, trällern die Spitzenreiter der Fußball-Westfalenliga nach ihrem 2:1 (0:0)-Erfolg beim SC Obersprockhövel, hüpfen im Kreis und strahlen. Mittendrin: Trainer Andrius Balaika, dem anzusehen ist, dass dieser Sieg nicht irgendeiner ist, während sein Gegenüber und ehemaliger TSG-Teamkollege Robert Wasilewski vor lauter Enttäuschung nicht so recht weiß, wo er am besten hingehen soll.
Ein paar Minuten später, nach dem Trällern und Hüpfen der Glücklichen, gönnt sich Andrius Balaika ein Sieger-Bier. Hat er denn ein solches Getränk als Dankeschön auch schon Jake Lazarus gebracht? Dem Torwart des SCO, der in der Nachspielzeit gepatzt und durch sein Foul an Anthony Boehm den Elfmeter verursacht hat, mit dem Berkant Canbulut das 2:1 gelungen ist – der Treffer zum jetzt achten Saisonsieg. „Nein!“, antwortet der TSG-Coach. Er muss aber schmunzeln und sagt dann: „Unser Spieler war schneller, und dann kommt so was zustande.“
Sprockhövels Bürgermeisterin Sabine Noll sieht das Derby
Nein. Es hätte nicht zustande kommen dürfen, weil der lange Ball zuvor ewig unterwegs gewesen ist. „Das war jetzt schon das vierte Spiel, in dem er uns Punkte gekostet hat“, sagt Jörg Niedergethmann, der Sportliche Leiter des SCO, während Robert Wasilewski seine Kritik an Jake Lazarus für sich behält. „Wir müssen auf der Torhüter-Position was tun.“ Zumal noch nicht klar ist, wann Paul Zölzer nach seiner Ellbogen-Verletzung wieder zwischen den Obersprockhöveler Pfosten stehen kann.
„Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht und waren in ein paar Belangen auch besser.“
Dieser Patzer Jake Lazarus‘ hat dafür gesorgt, dass sich der SCO für einen starken Auftritt vor fast 1000 Zuschauern, zu denen unter anderem auch viele ehemalige und aktive Fußballer sowie Sprockhövels Bürgermeisterin Sabine Noll gehört haben, nicht belohnt hat. „Wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht und waren in ein paar Belangen auch besser. Dass es so ausgegangen ist“, sagt Trainer Robert Wasilewski, „ist bitterschade.“
Eigentor: Steven Frühauf köpft das 1:1 für die TSG Sprockhövel
Der 54-Jährige bemängelt allerdings auch, dass sein Team im ersten Abschnitt nicht getroffen hat. Patrick Dytko „muss das 1:0 machen“, meint der Obersprockhöveler Coach. „Und dann haben wir Riesen-Pech.“ Als der Ball nämlich nach dem Schuss von Moritz Schrepping von dem einen an den anderen Innenpfosten, anschließend aber nicht ins Tor getickt ist.
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Als er da so steht und davon spricht, dass ein Unentschieden okay gewesen wäre, kann er sich sicher sein, keinen Widerspruch zu erhalten. „Ja!“, sagt auch Andrius Balaika. „Dann hätte ich nicht gemeckert.“ Der TSG-Trainer hat sich sehr darüber gefreut, dass seine Mannschaft nach dem 0:1 kurz nach der Pause nur vier Minuten später den Ausgleich geschafft hat – dank Steven Frühauf.
Trainer der TSG Sprockhövel: „Für uns war es ein fantastischer Abend!“
Der Stürmer, der nach einem Foul von Simon Hendel an Arber Berbatovci vom Elfmeter-Punkt die Führung des SCO besorgt hat, ist im eigenen Strafraum Herr der Lüfte gewesen und hat nach einem Freistoß von İshak Doğan das 1:1 geköpft. Der Ursprung ärgert Robert Wasilewski sehr. „Ein dummes Foul“, sagt er. Und mindestens genauso dumm ist die spätere Aktion seines Torwarts Jake Lazarus gewesen, nach der Berkant Canbulut für grenzenlosen Jubel bei der TSG Sprockhövel gesorgt hat.
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„Es war ein Wahnsinns-Spiel“, sagt Andrius Balaika, der das Duell der Laufleistungen an der Seitenlinie gegen Robert Wasilewski ganz sicher für sich entschieden hat. Vor allem aber will der TSG-Coach auch ein Lob loswerden. „Kompliment an die Grünen“, sagt der 46-Jährige. „Was die hier aufgezogen haben, war schon Regionalliga-Feeling. Und das Wetter hat auch mitgespielt. Beide Mannschaften haben sich nichts geschenkt, und es war über 90 Minuten ein sehr intensives Spiel.“ Das Spaß gemacht hat.
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Das Strahlen ist in diesen Minuten aus dem Gesicht Andrius Balaikas gar nicht wegzubekommen und -denken. „Wir haben uns reingebissen und wollten den Sieg“, sagt er dann und schwärmt: „Wenn du ein Drehbuch schreibst und dir was wünschst: Für uns war es ein fantastischer Abend!“ Kurze Pause. „Für den Gegner war’s bitter!“ Für die ungeschlagene TSG Sprockhövel ist dieser 2:1-Erfolg allerdings nicht nur ein Derby-Sieg, sondern auch ein nächster Schritt für die sofortige Rückkehr in die Fußball-Oberliga.
So haben sie gespielt:
- Tore: 1:0 Steven Frühauf (47., Foulelfmeter), 1:1 Steven Frühauf (51., Eigentor), 1:2 Berkant Canbulut (90.+5, Foulelfmeter).
- SC Obersprockhövel: Lazarus - Baur, Monse, Gremme, Friedenberg (67. Budde) - Jahnke (73. Rast), Dudda (85. Fabritz), Schrepping, Dytko (80. Cenaj) - Berbatovic, Frühauf (90.+2 Wasilewski).
- TSG Sprockhövel: Knälmann - Hendel, Sayin, Stojan, Yasar - Simsek, Doğan - O. Anhari (73. Z. Anhari), Canbulut, Gudalović (86. Boehm) - Arifi.
Pokal: SC Obersprockhövel muss zum FC Bosna Hagen
Für den SC Obersprockhövel geht das Pflichtspielprogramm bereits am Dienstag (12. November) weiter. Im Achtelfinale des Kreispokals tritt das Team von Trainer Robert Wasilewski beim FC Bosna Hagen an, dem Tabellenzweiten der Kreisliga-A-Staffel 1. Die Paarung wird um 19.30 Uhr im Stadion des Sportzentrums Helfe (Am Bügel 20) angepfiffen.
Bis zum nächsten Westfalenliga-Spiel hat der SCO dann einige Tage Pause. Die Paarung beim SC Westfalia Herne, der am 16. November (Samstag, 14 Uhr) in der Wanne-Eickeler Mondpalast-Arena im Westfalenpokal-Viertelfinale auf den Drittligisten DSC Arminia Bielefeld treffen wird, ist auf den 8. Dezember (Sonntag, 14.30 Uhr) verlegt worden. So müssen die Obersprockhöveler in der Meisterschaft erst wieder am 1. Dezember (Sonntag, 14.30 Uhr) ran, und zwar beim DSC Wanne-Eickel.
Das Kreispokal-Achtelfinale der TSG Sprockhövel, die sich mit ihrem Westfalenliga-Konkurrenten SV Hohenlimburg messen muss, wird am 21. November (Donnerstag, 19.30 Uhr) in der Klein-Arena ausgetragen.
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