Dortmund / Hattingen. In Hattingen stand Göksu ganz oben, mit Dortmund steckt er nun im Abstiegskampf. Im Interview äußert er sich zur Situation beider Klubs - zu Hedefspor hat er noch engen Kontakt.

Er verließ A-Kreisliga Spitzenreiter Hedefspor Hattingen, um sich dem abstiegsbedrohten Regionalligisten Türkspor Dortmund anzunehmen. Nun liegen die ersten Wochen hinter dem neuen Trainer Yakup Göksu. In dieser Zeit ist schon viel passiert – bei seinem neuen als auch bei seinem alten Verein. Im Interview spricht er über die aktuelle Situation und seinen Nachfolger bei Hedefspor.

Die ersten Wochen als Türkspor-Trainer liefen zumindest von den Ergebnissen nicht gut. Zwei Spiele, zwei Niederlagen mit jeweils sieben Gegentreffern. Wie haben Sie die ersten Spiele erlebt?

Die Ergebnisse waren natürlich nicht gut, wir sind ja nicht blind. Es war uns und mir vorher klar, dass es eine schwierige Aufgabe wird. Wir müssen viel trainieren und hart trainieren. Aber es geht auch darum, viel mit den Spielern zu sprechen. Wir brauchen Zuversicht und Ruhe. Da sind Trainerteam, Vorstand und Spieler zusammen gefordert. Die nächsten Wochen werden intensiv bleiben. Wahrscheinlich so lange wie wir in der der Tabelle unten stehen.

Türkspor-Trainer: „Möchte mich nur zu den sportlichen Belangen äußern“

Wie wollen Sie die Negativserie stoppen? Und welchen Einfluss hatten die Schwierigkeiten, einen Heimspielort zu finden? Das Spiel gegen Fortuna Köln trat Türkspor nicht an, verlor kampflos 0:2, weil die Stadionmiete in Velbert zu hoch gewesen sei. Für die restliche Saison ist mit dem Ischelandstadion in Hagen aber einen Lösung gefunden worden.

 53. Hattinger Feldstadtmeisterschaft
Perfekte Ausbeute: Als Hedef-Trainer hatte Yakup Göksu alle Spiele gewonnen. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Ich möchte mich tatsächlich nur zu den sportlichen Belangen äußern. Da habe ich genug zu tun. Ganz wichtig ist, dass wir von unserer sportlichen Qualität überzeugt sind. Wir glauben an die Jungs. Wer schon einmal Fußball gespielt hat, weiß aber, dass Fußball vor allem Kopfsache ist. Und das ist der erste Ansatzpunkt. Wir führen sehr viele Gespräche, kommen auf die Spieler zu und sprechen auch über andere Themen als Fu0ßball. Wir wollen die Spieler auffangen. Natürlich können wir auch taktische Dinge ändern oder uns mit neuen Spielern verstärken. Aber erstmal ist etwas anderes gefragt.

Freitag steht das Kellerduell gegen den SC Wiedenbrück an. Es spielt der Letzte beim Vorletzten. Beide Teams haben fünf Punkte. Was erwarten Sie für ein Spiel und wie wichtig wäre ein Sieg – auch für den Kopf?

Beide Mannschaften wissen genau, worum es geht. Ich kann mir vorstellen, dass es hitzig werden könnte. Wiedenbrück hat sich von seinem Trainer getrennt. Wie der Gegner taktisch und personell spielt, ist für uns also auch eine kleine Überraschung. Ein Sieg wäre wichtig, aber nur ein erster Schritt. Um die Köpfe wirklich frei zu kriegen, müssten wir mal eine Serie hinlegen, also fünf, sechs, sieben Spiele in Folge zumindest mal nicht verlieren. Das würde uns helfen.

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Gösku bleibt mit Hedefspor in Kontakt

Ihr ehemaliger Club Hedefspor hat die Siegesserie, die Sie als Coach begonnen haben, weiter fortgesetzt. Verfolgen Sie die Entwicklung der Mannschaft und des Vereins noch?

Hedefspor habe ich nicht aus dem Blick verloren. Ich gucke nicht nur auf die Ergebnisse, sondern stehe immer noch regelmäßig mit Veli Kutlu (Vorsitzender, d. Red) in Kontakt. Während des Topspiels gegen Stockum habe ich ihn mehrfach angerufen, um zu fragen, wie es steht und wie die Mannschaft sich macht. Ich habe da in den zwei Monaten die ersten Steine aufgebaut und verfolge das weiterhin.

Mit Mirkan Aydin hat Hedefspor jetzt einen erfahrenen Ex-Profi als Trainer in der Kreisliga A. Den Namen haben Sie mit in die Verlosung gegeben. Wie kam die Idee und wie finden Sie die Lösung?

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Ich kenne Mirkan sehr gut. Wir haben ja zusammen in Sprockhövel gespielt und verstehen uns auch privat. Ich habe dann einfach mal vorgeschlagen, dass Veli bei Mirkan anruft und ihn fragt, ob er sich das vorstellen könnte. So ist es ja dann auch gekommen. Und die Gespräche sind wohl gut verlaufen. Es ist zwar Mirkans erste Trainerstation, aber als Ex-Profi hat er ganz sicher genug Fußballverstand. Er wird das richtig gut machen. Ich freue mich für ihn und den Verein. Das ist eine gute Lösung. Und er hat eine tolle Mannschaft, die sich intern auch super versteht.

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