Hattingen. Das ist Nils Güntners Top-Elf aus seinen Mitspielern. Mit dabei ist auch ein Mittelfeldmann, wie ihn sich Thomas Tuchel wünschen würde.
Ausgebildet wurde Nils Güntner einst bei der TSG Sprockhövel, spielte dort in der Jugend. Im Seniorenbereich lief er aber vor allem für Hedefspor und den TuS Hattingen auf. Lediglich ein halbes Jahr zog es ihn nach Bochum, zu Concordia Wiemelhausen. Noch heute trainiert er immer mal wieder beim TuS Hattingen mit, stand in der Kreisliga A sogar dreimal auf dem Feld und steuerte prompt drei Vorlagen bei. „Aber ich habe nun zwei Kinder. Ich würde gerne noch häufiger spielen, aber der Körper meldet sich dann schon. Irgendwann reicht es dann auch“, so Güntner. Das ist seine ganz persönliche Top-Elf seiner Mitspieler.
Tor: Selcuk Aydin
Als der heutige Torwarttrainer des SC Obersprockhövel Güntner in seine eigene persönliche Top-Elf wählte und dabei seinen Spitznamen „Susi“ verriet, musste Güntner schon ein wenig schmunzeln. „Seitdem werde ich wieder häufiger so genannt“, sagt er lachend. Das sei aber nicht der Grund dafür, dass auch er sich für Selcuk Aydin als Torhüter entschieden hat. Beide spielten gemeinsam bei Hedefspor Hattingen.
„Die Wahl fiel mir wirklich nicht schwer. Jeder, der Selcuk kennt, weiß, dass er eine Bank ist. Menschlich ist er einer der besten Typen, die ich kenne“, sagt Güntner. Als er aus der Jugend der TSG zu Hedefspor kam, hätten dort Selcuk Aydin und Yavuz Derin den Ton angegeben. „Die haben uns jüngeren Spielern den Weg in den Seniorensport geebnet, solche Typen gibt es heute nicht mehr wirklich. Die wollten nie verlieren, selbst in den Trainingsspielen ging es um alles. Sie haben uns beigebracht, was es heißt, ein Gewinnertyp zu sein.“
Abwehr: Yusuf Aydin, Moritz Zöllner, Mert Özkan, Sertac Dogan
In der Innenverteidigung der persönlichen Top-Elf von Nils Güntner verteidigen Yusuf Aydin und Moritz Zöllner. Aydin sei zwar nie der Schnellste gewesen, aber der Spielaufbau und sein Stellungsspiel seien „super“, so Güntner, der sagt, er selbst vergleiche Yusuf Aydin immer mit Mats Hummels.
Dass Zöllner ebenfalls in seine Auswahl gehöre, war für ihn direkt klar. Die Frage war nur, auf welcher Position. „Moritz ist für mich einer der komplettesten Fußballer, die ich kenne. Ihn kannst du auf jede Position stellen, er hat absoluten Fußballsachverstand.“ Ab und an zeigen Zöllner und Yusuf Aydin dies auch heute noch in der Kreisliga A im TuS-Trikot.
Flankiert werden die beiden links von Sertac Dogan und rechts von Mert Özkan. Auch Dogan trägt weiterhin das Trikot des TuS Hattingen. Er selbst fühlt sich zwar deutlich offensiver wohler, Güntner sieht in ihm aber eigentlich den perfekten Außenverteidiger. „Früher war er linker Verteidiger. In Zeiten, in denen er nicht so gut getroffen hat, haben wir ihm immer wieder gesagt, er soll doch wieder mehr hinten spielen. Er kann laufen ohne Ende“, sagt Güntner.
Dies trifft genauso auf Mert Özkan zu, der heute noch in der Westfalenliga für den SC Obersprockhövel spielt. „Als ich bei Hedefspor war, kam er gerade aus der Jugend heraus. Er hat das super gemacht, arbeitet nach vorne, vernachlässigt aber auch nicht die Verteidigung. Mit ihm hatte man quasi einen Doppelangriff und war hinten dennoch abgesichert. Und er hat ein super Passspiel“, lobt Güntner.
Mittelfeld: Chamberlin Kouatche, Mark Heinrich, Yavuz Derin
Bei so offensiven Außenverteidigern braucht es einen defensiv denkenden Mittelfeldspieler. Güntners Wahl fiel dort auf Chamberlin Kouatche, der lange das Trikot des TuS Hattingen trug und nun für den TuS Heven spielt. „Chambo ist der zweikampfstärkste Spieler, den ich kenne. Er räumt gegen den Ball ab, was nur geht und ackert 90 Minuten lang“, sagt Güntner. Am Ball gebe es war ab und an Luft nach oben, doch für diese Qualitäten stehen genügend andere Spieler in der Top-Elf. „Man braucht auch diesen defensiven Sechser. Thomas Tuchel will beim FC Bayern München ja auch so einen“, so Güntner.
Neben Kouatche spielt mit Mark Heinrich ein weiterer aktueller Wittener in der Mannschaft. Als Trainer hat er die DJK Ruhrtal Witten aktuell auf Rang eins der Kreisliga A geführt, bei den Hallenturnieren im Winter stand er teilweise selbst sogar im Tor. Im Trikot von Hedefspor Hattingen habe er stets gezeigt, dass er nicht zu Unrecht in der Jugend des VfL Bochum gespielt hat. „Er versteht Fußball, wie kaum ein anderer. Auf der Sechs ist er sehr kommunikativ und lenkt die Leute vor und neben sich“, so Güntner. Nur etwas schneller könne Heinrich dann doch sein. Aber das gleiche die Spielintelligenz mehr als nur aus.
Vor Kouatche und Heinrich steht mit Yavuz Derin ein Offensivspieler, den sich jeder im Team nur wünschen könne. Noch heute spielt er ab und an für Amac Spor Dahlhausen in der Kreisliga A, mit 41 Jahren. „Er war gemeinsam mit Selly Aydin der, der uns junge Spieler aufgebaut hat, der uns an die Hand genommen hat“, so Güntner.
Sturm: Serkan Aydin, Tamer Aydin, Maximilian Claus
Über die rechte Außenbahn greift in Nils Güntners Top-Elf Serkan Aydin an. „Er war früher der schnellste Spieler, den ich kenne, als er noch bei der TSG Sprockhövel gespielt hat. Und er konnte super flanken. Er ist ja relativ spät zu uns zu Hedefspor gekommen“, so Güntner. Aydins Tempo sei vor sehr oft gewinnbringend zum Tragen gekommen, wenn Selcuk Aydin die Abstöße in Richtung von Maximilian Claus geschlagen hat, der diese dann auf Serkan Aydin verlängert hat.
Rechts Serkan, im Tor Selcuk, in der Abwehr Yusuf. Ein Aydin fehlt da auf jeden Fall noch: Tamer. Ihn stellt Nils Güntner auf die linke Offensivseite. „Leider hatte Tamer recht früh zwei Kreuzbandrisse. Sonst hätte er noch wesentlich höher spielen können. Er hatte den besten linken Schuss, das war eine absolute Klebe. Noch heute sehe ich das, wenn er ab und an beim TuS Hattingen einfach so mittrainiert“, sagt Güntner.
Der letzte in der Reihe ist Maximilian Claus, der heute noch in der Landesliga für die Tore bei der SG Welper sorgt. „Es gibt keinen besseren Stürmer in Hattingen“, sagt Güntner klar und deutlich. Claus sei unglaublich robust, obwohl er gar nicht so groß sei. „Er ist sich für keinen Meter zu schade, geht in die Zweikämpfe und macht die Dinger rein.“
Auf der Trainerposition konnte sich Nils Güntner hingegen für niemanden entscheiden. Wenn er gemusst hätte, wäre die Wahl zwischen Peter Kursinski, Seung-Man Hong und Holger Aden gefallen. Kursinski und Hong seien einfach tolle Typen. Und Aden habe in seiner Zeit bei Hedefspor nach dem Abgang von Claus das Maximum aus dem Team herausgeholt. „Ich war nicht immer mit allen seinen Meinungen d‘accord. Aber er hat es geschafft, das Beste aus uns herauszuholen. Das muss man ihm hoch anrechnen.“
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