Hattingen. Detlef Pehlke stellt die Top-Elf der Historie des SuS Niederbonsfeld auf. Dabei spielten auch Horst Hrubesch und Willi „Ente“ Lippens eine Rolle.
Die Geschichte des Hattinger Dorfvereins SuS Niederbonsfeld ist bunt und ereignisreich. Viele tolle Fußballer liefen in der Vergangenheit in Blau und Weiß auf. Der Sportliche Leiter und Vereinsurgestein Detlef Pehlke hat für die WAZ seine persönliche Top-Elf der Vereinshistorie zusammengebaut und eine interessante Wahl getroffen.
„Ich habe mir wirklich viele Gedanken gemacht und es ist mir wirklich sehr schwer gefallen. Ich hätte auch noch viele andere tolle Menschen auswählen können“, sagt Pehlke. „Ich hoffe, mir ist keiner böse, wenn ich ihn nicht ins Team genommen habe.“
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Für die Position im Tor hat sich Pehlke für Edgar Hatting entschieden. Er war Teil der Mannschaft des Jahres 1974, die von dem damaligen Bundesliga-Spieler Willi „Ente“ Lippens trainiert wurde.
Beinharte Verteidiger und ein Edeltechniker im Zentrum
Zu dieser Truppe gehörte auch Manfred Slawiczek, den Detlef Pehlke in einem 4-4-2-System als rechten Verteidiger aufstellt. „Er war ein beinharter Verteidiger“, sagt Pehlke.
In der Innenverteidigung baut der ehemalige Edeltechniker auf Uwe Krause. Dieser spielte vor allem in den Achtziger-Jahren beim SuS „Uwe war im Vorstand und ist immer noch Sponsor bei uns“, so Pehlke.
Das Innenverteidiger-Duo komplettiert Egon Rose. „Er war ebenfalls Bestandteil des 74er-Teams. Außerdem war er mein Jugendtrainer – ein ganz feiner Mensch. Für uns Kinder und den Verein hat er damals sein Herz gegeben.“ Er erinnere sich noch an ein E-Jugendspiel auswärts in Eiberg. Dies müsse Ende der 1960er gewesen sein, so Pehlke. Damals sei nicht üblich gewesen, dass die halbe Familie die Kinder zu den Spielen fuhr und sie vor Ort anfeuerte. „Deshalb sind wir mit nur einem Auto, einem VW-Variant, nach Eiberg gefahren. Elf Kinder haben sich in das Auto gequetscht. Als wir an der Polizeistation in Kupferdreh vorbeifuhren, hat Egon Rose nur gerufen „Köpfe runter“ und wir haben uns alle geduckt. Das war ein Erlebnis“, erinnert sich Pehlke.
Rechts in der Viererkette spielt in Pehlkes Top-Elf Wolfgang Paul. Vater von Christian Paul, heutiger Jugendleiter in Niederbonsfeld. „Wolfgang hatte einen tollen linken Fuß, er war technisch sehr versiert. Wir haben uns super verstanden. Er war ein Vorbild für mich. Leider ist er viel zu früh verstorben“, so der Sportliche Leiter.
Im Mittelfeld dirigiert ein aktueller Spieler
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Wolfgang Paul lief ebenso unter Willi Lippens auf wie Günter Ader, für den sich Pehlke auf dem rechten Flügel entschieden hat. „Er hat mich damals mit 17 Jahren in die schöne Welt von Mallorca eingeführt“, erinnert sich Pehlke. Aber auch sportlich hinterließ Ader seine Spuren in Niederbonsfeld. 1975 schoss er mit drei Toren im Finale seine Bonsfelder zur Hattinger Stadtmeisterschaft gegen den damaligen Verbandsligisten TuS Hattingen.
Im zentralen Mittelfeld hat Vereinslegende Pehlke zwei Spieler aufgestellt, die noch heute aktiv sind für den Club: Mike Schönweitz und Jonas Angerstein.
Schönweitz ist Abteilungsleiter der Herren-Teams. „Für uns ist Mike ein Sechser im Lotto“, so Pehlke. „Als Spieler war er enorm zweikampf- und kopfballstark. Als Abteilungsleiter ist er unersetzlich.“ Schönweitz spielte vor allem in der 1990ern für die erste Mannschaft der Bonsfelder. Sein Partner in der Schaltzentrale der Top-Elf des SuS Niederbonsfeld, Jonas Angerstein, spielt aktuell in der Bezirksliga-Truppe. „Er bringt von allem sehr viel mit“, sagte Pehlke. „Er ist die Zuverlässigkeit in Person.“
Im linken Mittelfeld hat sich Pehlke für Marcel Manzombe entschieden. Er bestach als Spieler vor allem durch seine Körperlichkeit und seine Torgefahr. „Wir haben sehr lange zusammen in einer Firma zusammengearbeitet und kennen uns gut“, so Pehlke. Nach seiner Spielerkarriere übernahm Manzombe das Traineramt der ersten Mannschaft in Niederbonsfeld. Nach ein paar Jahren SuS-Pause steht er in der neuen Saison wieder als Coach an der Seitenlinie an der Kohlenstraße, diesmal als Trainer der zweiten Mannschaft. „Wir sind alle sehr froh, dass er wieder da ist“, sagt der Sportliche Leiter.
Eckhard Knaup schoss einst 13 Tore in einem Spiel
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Für den Sturm hat Pehlke Eckhard Knaup vorgesehen. Er spielte in der achtziger Jahren für die Blau-Weißen und brachte mit seiner kraftvollen Art seine Gegenspieler zur Verzweiflung. „Er hat auch mal die Torjägerkanone der Hattinger Stadtmeisterschaft gewonnen. 13 Tore hat er dafür geschossen – die hat er allerdings alle in einem Spiel gegen O‘Lar Hattingen erzielt. 13 Tore in einem Spiel muss man aber auch erst einmal schaffen. Ich habe mal fünf Tore in einer Partie geschossen und da dachte ich schon, dass das ein Rekord wäre“, sagt Pehlke.
Als Knaups Sturmpartner hat Pehlke Rudolf Seyer auserwählt. Er spielte unter Coach Lippens und erzielte in einer Bezirksliga-Spielzeit 42 Treffer. „Er hatte anschließend schon einen Vorvertrag bei Rot-Weiss Essen unterschrieben. Dann hat sich Essen aber für einen anderen Spieler entschieden – nämlich für Horst Hrubesch. Das war für Essen sicherlich keine schlechte Wahl. Und Rudolf Seyer hat weiter in Bonsfeld gespielt und in der nächsten Saison wieder über 30 Tore geschossen“, erzählt Pehlke.
Als Trainer dieser Top-Elf hat sich Pehlke Jürgen Radfeld ausgesucht. Dieser stand gleich zweimal beim SuS in der Verantwortung. Einmal führte er Niederbonsfeld in die Bezirksliga und beim zweiten Engagement rettete er die Mannschaft vor dem Abstieg aus der Kreisliga A. „Er hatte ein gutes Fachwissen, war aber vor allem menschlich überragend“, so Pehlke.
- Formation: 4-4-2;
- Top-Elf Edgar Hatting, Abwehr: Manfred Slawiczek, Uwe Kraus, Egon Rose, Wolfgang Paul - Günter Ader, Mike Schönweitz, Jonas Angerstein, Marcel Manzombe - Eckhard Knaup, Rudolf Seyer;
- Trainer: Jürgen Radfeld
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